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Schwesterlein, komm tanz mit mir

Schwesterlein, komm tanz mit mir

Titel: Schwesterlein, komm tanz mit mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Worten
Suche junge Frau, die gerne tanzt
begann. Hört sich genau nach der Art von Anzeige an, auf die auch die anderen vermißten Mädchen geantwortet haben könnten, dachte Vince.
    Die Kontaktanzeigen zurückzuverfolgen, war ein mühseliger Job. Jeder, der seine wahre Identität nicht preisgeben wollte, konnte ein paar falsche Daten nennen, ein Konto eröffnen und ein Schließfach mieten, an das Zeitungen und Zeitschriften die Antworten auf die Chiffre-Anzeigen schickten. Keine Wohnadresse, die man ausfindig machen konnte. Die Leute, die diese Schließfächer vermieteten, boten ihren Kunden Diskretion.
    Es würde eine lange Suche sein. Aber diese Anzeige hatte etwas an sich. Er rief die Ermittler an. Sie waren dabei, Doug Fox, auch als Doug Fields bekannt, einzukreisen.
    Die Akte der Agentur Harkness über ihn war der Traum eines FBI-Fahnders.
    Fields hatte die Wohnung vor zwei Jahren untervermietet, von dem Zeitpunkt an, als Claire Barnes verschwunden war.
    Joe Pabst, der Mann von Harkness, hatte in dem Restaurant in SoHo in der Nähe von Fox gesessen. Es war klar gewesen, daß Fox die Frau durch eine Kontaktanzeige kennengelernt hatte.
    Er hatte eine Verabredung mit ihr getroffen, gemeinsam tanzen zu gehen.
    Er hatte einen Kombiwagen.
    Pabst war sicher, daß Fox eine geheime Absteige hatte.
    Er hatte mitgehört, wie er der Maklerin in SoHo erzählt hatte, er habe eine Wohnung, in die er sie gern einladen würde.
    Er gab sich als Illustrator aus. Der Hausmeister des «London Terrace»-Gebäudes war in Fields’ Wohnung ein und aus gegangen und hatte gesagt, es lägen wirklich gute Zeichnungen herum.
    Und er war im Falle Nan Sheridan vernommen worden.
    Doch all das waren nur Indizien, erinnerte Vince sich.
    Gab Fox Anzeigen auf oder antwortete er auf Anzeigen, oder beides? Wäre es besser, sein Telefon im «London Terrace» für eine Weile anzuzapfen und zu sehen, was dabei herauskam?
    Sollte man ihn zur Vernehmung vorladen? Das würde gar nicht so einfach sein.
    Nun, zumindest Darcy Scott war bereits auf die Möglichkeit vorbereitet, daß Fox derjenige war. Sie würde sich von ihm nicht in die Enge treiben lassen.
    Und wäre es nicht ein Pluspunkt, wenn sich herausstellte, daß Fox die Anzeige aufgegeben hatte, von der sie wußten, daß Erin Kelley sie mit sich herumgetragen hatte?
    Suche junge Frau, die gerne tanzt.
    Um die Mittagszeit erhielt Vince aus dem Hauptquartier in Quantico einen Hinweis von VICAP. Polizeireviere aus dem ganzen Land hatten sich gemeldet. Vermont. Washington, D.
    C. Ohio. Georgia. Kalifornien. Fünf weitere Päckchen mit nicht zusammenpassenden Schuhen waren eingegangen. Alle enthielten einen Schuh oder Stiefel und einen hochhackigen Abendschuh. Alle waren an Familien von jungen Frauen geschickt worden, die in der VICAP-Akte standen, jungen Frauen, die in New York gelebt hatten und innerhalb der beiden letzten Jahre als vermißt gemeldet worden waren.
    Um halb vier war Vince bereit, sein Büro zu verlassen und zu Hudson Cable Network zu fahren. Seine Sekretärin hielt ihn auf, als er an ihrem Schreibtisch vorbeikam, und reichte ihm den Telefonhörer. «Mr. Charles North. Er sagt, es sei wichtig.»
    Vince zog die Augenbrauen hoch. Der hochgestochene Anwalt wird doch nicht etwa anfangen, kooperativ zu sein, dachte er. «D’Ambrosio», meldete er sich barsch.
    «Mr. D’Ambrosio, ich habe lange nachgedacht.»
    Vince wartete.
    «Es gibt nur eine mögliche Erklärung, die mir dafür einfällt, daß meine Pläne dem falschen Mann zu Ohren gekommen sind.»
    Vince spürte, wie sein Interesse erwachte.
    «Als ich Anfang Februar nach New York kam, um die letzten Vorbereitungen für meinen Umzug zu treffen, habe ich als Gast meines Seniorpartners eine Wohltätigkeitsveranstaltung im ‹Plaza› besucht. Das
21st Century Playwrights’ Festival Benefit.
Es waren etliche Berühmtheiten da. Ich wurde während der Cocktailstunde vielen Leuten vorgestellt. Der Seniorpartner meiner Sozietät wollte mich bekannt machen. Unmittelbar vor dem Essen sprach ich mit vier oder fünf Leuten. Einer davon bat mich um meine Visitenkarte, aber sein Name fällt mir nicht mehr ein.»
    «Wie sah er aus?»
    «Leider habe ich ein sehr schlechtes Gedächtnis für Gesichter und Namen, was jemandem in Ihrem Beruf merkwürdig vorkommen muß. Ich weiß es nicht mehr genau.
    Etwa einsachtzig groß. Ende Dreißig oder Anfang Vierzig.
    Eher Ende Dreißig, denke ich. Sprachlich gewandt.»
    «Wenn wir Ihnen eine Liste der Gäste

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