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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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sprach mit dem Mann, ohne ihn mit Namen anzureden.
    »Wir brauchen einen Zauber, der unsere Energiesignaturen verschleiert, um uns vor jemandem zu verbergen, den wir suchen. Er weiß, wer wir sind.« Trillian hielt dem Mann eine Art Marke hin, und dieser nahm sie zögernd entgegen.
    »Euch ist bewusst, dass meine Schuld bei Euch beglichen ist, wenn Ihr dies einlöst?«
    Ich riss den Kopf hoch. Schuld? Ich bemühte mich, die Marke genauer zu erkennen. Das war ein Blutschuld-Pfand. Wer immer dieser Kerl auch war, er stand also bei Trillian in einer Blutschuld.
    »Selbstverständlich«, sagte Trillian. »Und ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht.«
    »Aber«, erwiderte der Fremde, »nicht unbedingt ein rechtschaffener Mann.«
    »Rechtschaffenheit ist nicht dasselbe wie moralische Prinzipien«, entgegnete Trillian ruhig. Ich merkte deutlich, dass sie diese Diskussion nicht zum ersten Mal führten.
    »Aber Moral ohne Rechtschaffenheit ist ein hohler Sieg für die Ehre.« Der Fremde schüttelte den Kopf. »Ihr könnt die Macht des Glaubens, die Macht der Götter nicht umgehen.«
    Trillian schnaubte. »Die Macht der Götter stürzt nicht selten jeden außer ihnen selbst ins Verderben. Rechtschaffenheit in moralischen Dingen ist eine gefährliche Mischung, und religiöse Eiferer töten am Ende meist jeden, der ihnen zu widersprechen wagt. Nein, lasst mir meine Ethik und verschont mich mit der Religion.«
    Der andere Mann musterte ihn schweigend und lächelte dann. »Wie immer bleibt Ihr bei Euren Überzeugungen, ganz gleich, womit ich Euch beizukommen versuche. Also schön, Ihr sollt bekommen, was Ihr braucht, aber denkt daran – das Pfand ist damit verfallen, und wenn wir uns das nächste Mal begegnen, verbietet mir nichts mehr, Euch zu töten.«
    »Einverstanden. Aber das gilt nur für Euch. Der Rest Eurer Bruderschaft hat damit nichts zu tun. Das ist unser Streit. Mein Volk und Euer Volk ziehen wir da nicht mit hinein.« Trillian warf mir einen Blick zu. »Ebenso wenig unsere Freunde, Verwandten und Geliebten.«
    »Einverstanden.« Der andere sprach so sanft, dass ich das Wort kaum verstand, doch ich spürte deutlich die Mischung aus Respekt und Wut, die er ausstrahlte. Wer immer er auch war, er mochte Trillian nicht. Ich hatte das Gefühl, dass Trillian soeben eine Lebensversicherung verkauft hatte.
    »Wartet hier«, sagte der Mann und glitt zur anderen Seite des Raums hinüber.
    Ich bohrte sanft die Finger in Trillians Arm und sah ihn fragend an. Er schüttelte den Kopf.
    »Frag nicht. Nicht hier.« Er sah mir in die Augen und flüsterte »Camille«. Dann schlang er wortlos den Arm um meine Taille und streifte zart meinen Mund mit den Lippen. Als wir uns berührten, schoss ein Energiestoß wie ein greller Blitz durch mich hindurch. Ehe ich auch nur nach Luft schnappen konnte, wurde ich von einem Orgasmus geschüttelt. Doch dabei blieb es nicht. Die Energie wurde stärker, sie wob ein Band zwischen uns, verknüpfte in einem komplizierten Muster meine Aura mit seiner. Ich spürte, wie die Magie tanzte und wogte und mich immer stärker zu ihm hinzog.
    Zitternd klammerte ich mich an ihm fest. »Was ist das?«
    Trillian schien genauso schwindelig und verwirrt zu sein wie ich. Er versuchte mich wegzuschieben, doch die Anziehung zwischen uns war zu stark.
    »Herrin Hel, bewahre uns«, flüsterte er. Dann klammerte er sich an mich, küsste mich auf den Kopf, die Stirn, den Hals und bedeckte mein ganzes Gesicht mit kleinen Küssen.
    Eine weitere Woge rauschte durch mich hindurch und wirbelte mich Hals über Kopf herum. Das Band zwischen uns war jetzt sogar sichtbar, es funkelte wie eine dicke Lichterkette. Meine Finger kribbelten vom Gefühl seiner Haut, die sie berührten. Ich genoss den Druck seiner Lippen, während er auf meinem Mund spielte wie auf einem gut gestimmten Instrument.
    »Wir sollten das nicht hier tun.« Wieder versuchte ich, von ihm abzurücken, doch er hielt mich fest, drückte mich sacht auf dem Divan zurück, und in seinen Augen glomm ein so gieriger Hunger, dass ich glaubte, er könnte mich verschlingen.
    Er drängte sich zwischen meine Beine und hielt mich nieder. Seine Stimme klang genauso atemlos wie meine, als er sagte: »Ich weiß nicht … Ich weiß … außer …«
    »Außer was?« Ich schaffte es, mich unter ihm wegzurollen, doch dann brauchte ich jedes bisschen Selbstbeherrschung, um mich nicht auf der Stelle wieder in seine Arme zu stürzen.
    Er nahm meine Hand und drückte sie fest.

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