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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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»Ich gehöre zu den Betörenden Feen … Es gibt Legenden, die davon erzählen, dass sich manchmal Svartaner begegnen, deren Verbindung miteinander so richtig ist, dass sie sich spontan aneinander binden. Für immer. Das ist sehr selten, aber es soll vorkommen.«
    »Aber ich bin keine Svartanerin.«
    »Trotzdem glaube ich, dass genau das gerade passiert.« Trillian hob mein Kinn an und sah mir ein wenig bekümmert tief in die Augen. »Wenn Seelen sich zusammenfügen, kann nichts dieses Band wieder lösen.«
    Ich starrte ihn an.
    Das war sein voller Ernst. Und im tiefsten Inneren wusste ich, dass er recht hatte.
    »Wir haben noch nicht mal miteinander geschlafen«, brachte ich mühsam hervor.
    »Ich weiß. Aber stell dir nur mal vor, wie das sein wird«, raunte er und richtete sich dann hastig auf, als der Fremde wieder erschien.
    Der Mann ignorierte mich und reichte Trillian zwei kleine Medaillons.
    »Tragt die hier. Sie werden jeden daran hindern, eure Signatur zu erkennen. Solange ihr sie tragt, werdet ihr aller Welt als Zwerge erscheinen. Sie halten allerdings nicht lange, also müsst ihr euch beeilen.«
    Trillian nickte und erhob sich. Er neigte höflich den Kopf. »Die Blutschuld ist beglichen. Ihr seid frei. Doch wenn wir uns das nächste Mal begegnen, haltet inne, ehe Ihr das Schwert erhebt, und denkt an unsere Diskussionen. Vielleicht werdet Ihr es dann nicht mehr so eilig haben, mir den Kopf abzuschlagen. Meine Schwester habt Ihr bereits getötet. Ihr werdet kein weiteres Mitglied meiner Familie anrühren.«
    Der Mann starrte ihn an, und widerstreitende Gefühle spiegelten sich auf seinem Gesicht. Gleich darauf sagte er: »Ich schätze unsere Debatten, Svartaner, aber eines sollt Ihr wissen. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es genauso machen. Ich würde sie wieder töten. Keine Frau verweigert sich mir. Und wenn wir uns je wieder begegnen, geht es Euch ans Leben. Setzt nie wieder einen Fuß über die Schwelle dieser Gilde, denn ich könnte Euch hier erwarten.« Mit einem Nicken wies er zur Tür. »Wenn Ihr dieses Gebäude verlassen habt, schulde ich Euch nichts mehr.«
    Trillian schüttelte mit grimmigem Lächeln den Kopf. »Wie Ihr wollt«, sagte er und führte mich hinaus. Sobald wir auf den Flur getreten waren, hängte er sich eines der Amulette um den Hals.
    »Ich glaub, mein Schwein pfeift«, sagte ich und starrte ihn an, immer noch ein wenig benommen von unserer kleinen Orgie. Er sah wahrhaftig aus wie ein Zwerg, samt langem Bart, kurzen Beinen und derbem Charme. Er sah immer noch gut aus – kein Zauber konnte ihm diese ungeheure Anziehungskraft nehmen, aber er war jetzt eindeutig ein Zwerg.
    Er blinzelte verwundert. »Ich nehme an, das hast du auch von deiner Mutter?«, bemerkte er und hängte mir das andere Amulett um den Hals. »Tja, in deiner wahren Gestalt siehst du zweifellos besser aus, aber das dürfte reichen.«
    Ich blickte an meinen Armen und Beinen hinab. Ja, ich sah ebenfalls aus wie ein Zwerg. Eine Zwergin mit mächtig Holz vor der Hütte. Allerdings hatten viele Zwergenfrauen eine beachtliche Oberweite. Ich schaute zu der Tür zurück, die sich hinter uns geschlossen hatte. »Möchtest du mir vielleicht sagen, was zur Hel wir jetzt tun sollen? Ich meine, was da drin passiert ist …«
    »Psst, warte, bis wir draußen sind. Mit allen deinen Fragen.« Er führte mich die Treppe hinunter und zum Haupteingang hinaus. Dann nahm er mich bei der Hand, und wir rannten zu Calistos Wirtshaus zurück. Ich betete darum, dass wir richtig lagen und Roche schon auf dem Weg zu seinem Zimmer war. Trillian hatte um dieser Tarnung willen gerade ein ungeheuer wertvolles Pfand eingelöst, und ich wollte wirklich nicht, dass er diesen Joker umsonst gezogen hatte.

6
    D ie Nacht kehrte die Dämmerung aus und hinterließ eine blinkende Schicht Sterne über uns. Trillian hielt meine Hand fest, während wir durch die Stadt eilten. Meine Gedanken überschlugen sich – ich wollte Roche endlich zur Strecke bringen und meinen Chef gleich mit ans Messer liefern, wenn ich seinen Vorgesetzten beim YND erzählte, dass er diesem Perversen bei seiner fortgesetzten Flucht geholfen hatte.
    Doch über allem hingen das leichte Kribbeln meiner Haut und die Erinnerung daran, was zwischen Trillian und mir geschehen war. Es gibt Legenden, die davon erzählen, dass sich manchmal Svartaner begegnen, deren Verbindung miteinander so richtig ist, dass sie sich spontan aneinander binden. Für immer. Das ist

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