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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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sagte Payen. »Lieber würde ich bleiben und kämpfen.«
    Henry klopfte ihm auf die Schulter. »Ich weiß, dass du uns beschützen willst, alter Knabe, aber wir waren uns einig, dass es für uns alle sicherer ist, wenn du fortgehst. Weder Eliza noch ich möchten miterleben, wie dir etwas zustößt, und du willst ebenso wenig, dass uns etwas passiert.« Sein Blick huschte zu Violet. »Oder jemand anderem.«
    Violet errötete unter den wissenden Blicken ihrer Vormunde, vor allem jedoch errötete sie, weil Payen sie so ansah, wie sie es sich immer gewünscht hatte: wie eine Frau, die er nicht verlassen wollte.
    »Halte dich fern von Villiers«, warnte Payen sie, als hätte sie nicht ohnehin genau das vor. »Er könnte denken, dass du weißt, wo ich bin, und dich benutzen, um an mich heranzukommen.«
    Violet schluckte. Bis vor kurzem hätte sie Rupert solcher Verschlagenheit für unfähig gehalten. Sein Besuch indes hatte ihr gezeigt, dass er nicht der Mann war, den sie zu kennen glaubte.
    Und das machte sie nachdenklich. Hatte Rupert oder jemand, der ihm nahestand, schon vorher von ihrer Verbindung zu Payen gewusst? War Payen der Grund, weshalb Rupert überhaupt um ihre Hand angehalten hatte? Welche ironische Fügung wäre das, wo Violet doch aus lauter Groll gegen Payen überhaupt erst Ruperts Werben angenommen hatte.
    »Glaubst du wirklich, dass es sicherer ist, wenn du fort bist?« Auch wenn es ihre Idee gewesen war, kamen ihr Bedenken.
    Payen nahm ihre kalten Hände in seine. »Ja. Villiers und der Orden würden ohne Zweifel versuchen, dich gegen mich zu benutzen, wenn ich bliebe.«
    »Sagtest du nicht, von dem Orden wären nur noch wenige Mitglieder übrig?«
    »Ich hörte, dass es hier und da in Europa noch kleine Gruppen gibt. Doch es braucht nur eine Person, um die alten Überzeugungen wieder aufleben zu lassen. Sagt nur einer, er hätte einen Templer-Vampir gefunden, bricht die Hölle los.«
    »Was wollen sie von dir?«
    »Rache, Macht. Rache für die Templer-Einmischung vor Jahrhunderten, und die Macht, von der sie denken, dass sie ihnen zusteht.«
    Violet beobachtete, wie sich Payens braune Augen verdunkelten. Seine Züge waren angespannt, als er den Kopf hob und zur Tür blickte. Sie folgte seinem Blick, und wo eben noch niemand gewesen war, füllte nun eine Gestalt den Türrahmen aus. Genau genommen waren es mehrere Gestalten, aber die ganz vorn erregte Violets Aufmerksamkeit.
    »Rupert.« Verdammt. Sie waren nicht schnell genug gewesen.
    Ihr früherer Verlobter lächelte eisig. »Wollen Sie verreisen, Carr?«
    Payen zuckte gelassen mit den Schultern, doch die Hand, mit der er Violets hielt, war alles andere als entspannt. »Ich habe erledigt, weshalb ich hergekommen war.«
    »Ach ja.« Der junge Mann presste seine Hände zusammen und trat über die Schwelle. »Sie haben meine Hochzeit ruiniert.«
    »Und es war mir eine Freude«, entgegnete Payen. »Violet verdient etwas Besseres als Sie.«
    Rupert lachte. »Ich bin nicht sicher, ob der Vikar Ihnen da beipflichten würde.«
    Payen erwiderte seinen Blick ruhig. Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos, verschlossen und – leer. So hatte Violet ihn noch nie gesehen. »Der Vikar mag in manchen Belangen unwissend sein. Das wahre Böse trägt allzu oft ein menschliches Antlitz.«
    »Ja, das behaupten alle Monstren.« Rupert schüttelte den Kopf. »Wussten Sie übrigens, dass ich vor Ihrem Erscheinen hier keine Ahnung von der Geschichte der Silberhand hatte? Ich schulde Ihnen großen Dank, denn Sie haben eine bedeutende Bildungslücke bei mir geschlossen. Hätten Sie nicht so laut getönt, wäre ich in dem Glauben geblieben, dass Violet und Sie ein Liebespaar wären und weiter nichts. Stellen Sie sich meine Überraschung vor, als ich einigen Freunden im Orden von dem berichtete, was Sie sagten.«
    Nun runzelte Payen die Stirn. Es war offensichtlich, dass er sich die Schuld an dem hier gab. »Fraglos waren sie allzu gern bereit, Sie aufzuklären.«
    »Oh, ja, das waren sie.« Rupert kicherte. »Ich wollte die phantastische Geschichte kaum glauben, die sie mir erzählten. Ja, ich kam sogar gestern Abend her, um Sie darauf anzusprechen – und dann sah ich, wie Sie aus Violets Schlafzimmer kamen.« Er warf Violet einen verächtlichen Blick zu, der allerdings nicht halb so sehr schmerzte wie Elizas schockierter Gesichtsausdruck. »Ich sah Sie fliegen, und da wusste ich, dass meine Brüder recht hatten.«
    Payens Miene verhärtete sich. Violet konnte beinahe

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