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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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beobachten. Die Götter
    und Elementare schmiedeten gemeinsam ein großes Geistsie gel, welches die drei Reiche voneinander trennte und die Por tale hervorbrachte – fest umrissene Verbindungspunkte, durch
    die Reisende von einer Welt in die andere gelangen konnten. Delilah runzelte die Stirn. »Was ist dann mit dem Siegel passiert? Wie konnte es verlorengehen?«
    »Na, wie schon?«, entgegnete Trillian. »Trägheit. Wenn man es mit der Ewigkeit zu tun hat, verliert man eben ab und zu den Überblick, das musst du doch zugeben. Und die Elementarherren und Götter neigen dazu, ziemlich zerstreut zu sein. Zu viel Macht tut nicht jedem gut. Man braucht sich nur einmal die Geschichte der Erde anzusehen, um das zu begreifen – Hitler, Stalin, der gute alte Vlad.«
    »Vlad zählt nicht. Der war ein Vampir, der sich als Sterblicher ausgegeben hat. Aber im Prinzip hast du recht«, sagte ich und las weiter.
    Das Geistsiegel wurde in neun Stücke zerbrochen und den
Elementarfürsten anvertraut. Die Portale gab man in die Obhut
der Garde Des’Estar, aus der Tausende von Jahren später der
Anderwelt-Nachrichtendienst hervorging.
Die Äonen verstrichen, und die Elementare wurden unachtsam.
Die großen Kriege gerieten in Vergessenheit, die neun
Siegel gingen verloren und wurden von unwissenden Sterblichen
gefunden. Jeder, der eines der Geistsiegel besitzt, kann
dessen Geheimnisse entschlüsseln und sich zunutze machen.
Werden alle Siegel gefunden und wieder miteinander vereint,
so werden die Portale zerstört und die drei Reiche aufs neue
eng verbunden. und niemand wird den aufhalten können, der
zwischen den Welten hin und her zu reisen wünscht.
    Ich schob das Buch von mir. »Vor der Spaltung konnten sich Anderwelt, Erdwelt und die Unterirdischen Reiche frei miteinander vermischen.«
    Menolly zeichnete mit dem Zeigefinger ein Muster auf den Tisch. »Dann haben die Elementarherren während des großen Krieges die Siegel erschaffen, um Anderwelt und Erde zu schützen, und nur die Portale sind als Verbindungspunkte übriggeblieben, damit man zwischen den Welten hin und her reisen kann – abgesehen von den natürlichen Verbindungsstellen. Wenn Schattenschwinge alle Siegel in die Finger bekommt, kann er die Grenze niederreißen, und seine Armeen werden über alle Länder herfallen.«
    Wir starrten einander an, als uns das Ausmaß dieses Problems bewusst wurde. Die Armeen der U-Reiche konnten ungeheuerliche Zerstörungen anrichten. Wenn es uns nicht gelang, Schattenschwinge aufzuhalten, würde er die Bewohner der Erdwelt dezimieren und gegen die Anderwelt marschieren. Die militärischen Truppen der Erde hatten einer Horde von Dämonen nicht viel entgegenzusetzen, und die Anderwelt verfügte zwar über eine Armee, aber es war ewig her, dass die zuletzt in irgendeine Schlacht gezogen war. Es würde lange dauern, die Streitkräfte auch nur aufzustellen.
    Ich räusperte mich. »Das Siegel besteht aus neun Teilen. Soweit wir wissen, besitzt er noch kein einziges davon. Dank Großmutter Kojote kennen wir den Namen des Mannes, der das erste Stück hat, und wir wissen, wo er zu finden ist. Trillian, du musst zu Vater zurückkehren und ihm berichten, was vor sich geht. Vielleicht kann er den AND davon überzeugen, dass die Lage sehr ernst ist und wir dringend Unterstützung brauchen. Wir suchen inzwischen nach diesem Tom Lane und schmuggeln ihn hinüber in die Anderwelt, ehe Bad Ass Luke dahinterkommt, was da läuft.«
    »Wenn Großmutter Kojote dir das erzählt hat, meinst du, sie würde es nicht auch Dämonen erzählen, wenn die zu ihr gingen, um sie zu fragen?«, warf Delilah ein.
    Als Menolly und Trillian mich erwartungsvoll ansahen, erkannte ich, dass ich irgendwie zur Anführerin unserer kleinen Gruppe geworden war. Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe keine Ahnung. Bei den Ewigen Alten weiß man nie – sie könnte es ihnen sagen, um das Gleichgewicht zu wahren, aber vielleicht auch nicht. Verdammt, wenn sie schon mal dabei ist, könnte sie Bad Ass Luke gleich einen Finger abbeißen. Das schulde ich ihr nämlich – den Fingerknochen eines Dämons für ihre Sammlung.«
    Trillian hüstelte. »Nett. Einfach, aber wirkungsvoll.«
    »Schon, aber wenn ich den nicht bezahle, wird mein eigener Finger fällig, also werde ich mir alle Mühe geben, zu beschaffen, was sie verlangt.« Ich grinste ihn an, und er brach in Lachen aus; seine Stimme hallte in meinem ganzen Körper wider. »Ich dachte mir schon, dass du die Komik der Situation

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