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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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spielerisch, als ich mich ihm öffnete. Todernst suchte ich nach dem Gral, der uns über uns selbst hinausheben und in jenes Reich bringen würde, in dem unsere Seelen verschmelzen konnten. Er vergrub den Kopf an meinem Hals und trug mich zum Bett. Als ich rücklings darauffiel, wussten wir beide, dass unsere erste Vereinigung nach so langer Zeit nicht zärtlich sein würde – die Lust war zu groß, die Gier zu stark. Seine Augen glühten, als er in mich eindrang, seinen Schwanz immer wieder und immer tiefer versenkte auf der Suche nach dem Zentrum meiner Lust. Fordernd stieß seine Hüfte gegen meine, und ich spürte, wie meine Gedanken davonglitten und eine offene Schlucht hinterließen, an der wir liebevoll miteinander rangen. Und dann waren wir da – wir standen am Rand der Klippe und kämpften schwankend um Beherrschung.
    Mit einem letzten Stoß erschauerte Trillian. Er fiel als Erster, und sein Schrei zerriss den letzten Faden, der mich bei Bewusstsein hielt. Mit einem scharfen Keuchen stürzte ich in den Abgrund.
     
    Als ich die Augen aufschlug, schien die Sonne durch meine Vorhänge herein, und der Duft von Speck und Eiern waberte die Treppe herauf. Ich verzog das Gesicht. Mein Nacken tat weh, weil ich mit schiefem Kopf geschlafen hatte, doch der Schmerz war nichts im Vergleich zu dem zufrieden satten Gefühl tief in meinem Bauch. Genüsslich rollte ich zur Bettkante und stand auf. So gut hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
    Die andere Seite meines Betts war leer. Nach unserem Liebesspiel war Trillian in die Anderwelt zurückgekehrt, um mit meinem Vater zu sprechen. Ich tanzte also wieder mit dem Teufel. Doch das Lächeln, das ich auf meinem Gesicht spürte, war zu strahlend, als dass dieser Gedanke meine prächtige Laune hätte dämpfen können. Ich warf einen Blick auf den Wecker. Zehn Uhr! O Mist, der Laden!
    Ich schlüpfte in einen pflaumenblauen Chiffonrock, der mit dem oberen Rand meiner Knie flirtete, und zog einen hellgrauen Kaschmirpulli an. Hastig zog ich die Reißverschlüsse meiner kniehohen Wildlederstiefel hoch und eilte auf den Stilettoabsätzen die Treppe hinunter, wobei ich an meinem Haar herumfummelte und die wüsten Locken zu einem dicken Pferdeschwanz zusammenband. Delilah erwartete mich mit leuchtenden Augen und dem Frühstück auf dem Tisch.
    »Ich habe einen Mordshunger.« Ich ließ mich auf meinem Stuhl nieder und stibitzte mit den Fingern ein Stück Speck von der Platte. »Danke. Ich bin spät dran.«
    Delilah zog die Nase kraus. Sie trug weite Jeans und eine Folklorebluse im Patchworkstil, blau und elfenbeinfarben. Stiefeletten mit dicken Plateausohlen hoben sie in schwindelnde Höhen. »Ich finde, du solltest den Laden heute Iris überlassen. Wir müssen mit der Suche nach Tom Lane anfangen.«
    Ich hatte gehofft, irgendeine Nachricht vom AND vorzufinden, wenn ich herunterkam, doch weder Chase noch Trillian hatten von sich hören lassen.
    »Da hast du wohl recht. Wir dürfen keine Zeit verlieren.« Ich griff zum Telefon und rief Iris auf der Privatleitung in der Buchhandlung an.
    »Hallo, kannst du heute den Laden übernehmen? Wir haben Arbeit vom AND.«
    Iris machte sich hörbar Notizen, während ich ihr erklärte, was sie wissen musste. Dann versprach sie, mich abends anzurufen und Bericht zu erstatten. Sie sprach perfekt Englisch, obwohl sie fast ihr ganzes Leben in Finnland verbracht hatte – ihre Sippe hatte sich dort an eine menschliche Familie gebunden und friedlich mit den Menschen zusammengelebt, bis die Familie in der vergangenen Generation ausgestorben war. Da Iris niemanden mehr gehabt hatte, um den sie sich kümmern konnte, hatte sie sich beim AND verpflichtet, und die hatten sie erdseits belassen, weil sie sich hier schon so gut auskannte.
    Delilah und ich trödelten beim Frühstück nur ein kleines bisschen. Sie stellte eine To-do-Liste auf, während ich mich schminkte: ein Hauch weicher, brauner Lidschatten, flüssiger schwarzer Eyeliner und mehrere Schichten Mascara für meine ohnehin schon umwerfend langen Wimpern. Schließlich trug ich ein tiefes Weinrot auf die Lippen auf und musterte mich. »Schon besser«, sagte ich nach einem Blick in den Handspiegel.
    »Du bist ja heute Morgen so aufgeräumt«, bemerkte Delilah. »Also, was steht an?« Sie hielt den Bleistift bereit.
    »Hm, zuerst müssen wir mehr über diesen Tom Lane herausfinden – allerdings befürchte ich, das könnte hierzulande ein ziemlich gebräuchlicher Name sein.«
    »Ist er«,

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