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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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glücklich gemacht, Camille. Ich weiß noch gut, wie es war, als ihr beide zusammen wart. Ich mag ihn auch nicht, aber wenn du ihn liebst, dann stehe ich auf deiner Seite. Das weißt du ja.«
    Regentropfen klatschten auf die Windschutzscheibe, und ich stellte den Scheibenwischer auf höchste Stufe. Die Straße, die von unserem Haus ins Zentrum von Belles-Faire führte, verlief durch ein Vorortviertel nach dem nächsten. Ältere Häuser verbargen sich hinter großzügigen, von Zedern gesäumten Auffahrten – prächtig, aber mit diesem leicht verwitterten Look, der vornehme Armut verriet, altes Geld, das allmählich zur Neige ging, oder Familien mit fünf oder sechs Kindern, die ein paar Dollar zu sparen versuchten, indem sie außerhalb von Seattle wohnten.
    »Trillian ist Svartaner. Nach einer Weile wird er mich verlassen, und dann wirst du aufsammeln müssen, was von mir übrig ist. Es entspricht nicht seiner Natur, bei irgendjemandem zu bleiben.« Ich hielt den Blick auf die Straße gerichtet. Die Gegend war sehr wildreich. Es war nicht ungewöhnlich, einen Hund – oder sogar einen Kojoten – plötzlich quer über die Straße rennen zu sehen.
    Delilah runzelte die Stirn. »Unserer Natur entspricht die Monogamie auch nicht. Wir sind schließlich Halbfeen.«
    »Von Monogamie oder Treue habe ich nichts gesagt«, erwiderte ich. »Was mir zu schaffen macht, ist die Vorstellung, dass er mich verlassen könnte, nachdem ich ihm mein Herz geschenkt habe. Vergiss nicht, dass wir auch zur Hälfte menschlich sind.«
    »Aber du kommst eher nach Vater als nach Mutter.«
    Ich lächelte sie an und bog nach links auf den Aurora Boulevard ab, der uns ins Stadtzentrum von Seattle bringen würde. »Bedauerlicherweise habe ich nicht nur Vaters Aussehen geerbt. Für einen Mann, der meine Welt ins Wanken bringen kann, würde ich durchs Feuer gehen. Ich liebe Sex, und Sex mit Trillian ist besser als jede Droge, die ich je genommen habe.«
    »Als hättest du schon viele Drogen probiert. Um diesen Teil deiner Ausbildung hast du dich schon als Kind immer herumgemogelt«, entgegnete Delilah. Sie runzelte die Stirn, und ihre Lippen verzogen sich auf besonders liebenswerte Weise. »Weißt du, ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich mich wirklich für Männer interessiere. Aber auch nicht für Frauen. Ich wüsste gar nicht, was ich mit einem Kerl anfangen sollte, wenn ich einen hätte. Neugierig bin ich schon. Ich würde gern wenigstens einmal Sex haben... nur um zu sehen, was daran so toll sein soll.«
    Verblüfft warf ich ihr einen Blick zu. Ich war davon ausgegangen, dass Delilah so ihre Affären hatte, darüber aber schwieg, und ich hatte nicht aufdringlich sein wollen, indem ich sie danach fragte. »Du meinst, du bist immer noch Jungfrau?«
    Sie errötete. »Nun ja, in meiner menschlichen Gestalt schon.«
    Ich wunderte mich über die spezielle Logik dieser Andeutung und blinzelte verständnislos. Ich hatte zwar seit Trillian mit keinem Mann mehr geschlafen, aber stets Wege gefunden, mich gut um mich selbst zu kümmern. Das war nicht genug. Ja, es entschärfte den schlimmsten Drang, aber für mich gab es nichts, das einen guten, harten Mann ersetzen könnte.
    »Wirst du denn nie scharf?«
    Delilah grinste. »Ich habe nie behauptet, dass ich frigide wäre, aber diese ganze Sex-mit-jemand-anderem-Sache kommt mir irgendwie furchtbar mühsam vor.« Sie warf mir einen verstohlenen Blick zu. »Also, sag mal, wie ist es mit Trillian? Was tut er, das dich so verrückt nach ihm macht?«
    Dies war das erste Mal, dass mich jemand – ohne mich zu verurteilen – danach fragte, was mich so zu Trillian hinzog. Ich fragte mich zwar, was Delilah von mir denken würde, warf dann aber alle Diskretion über Bord und begann, ihr von meinem svartanischen Liebhaber zu erzählen.

 
Kapitel 6
     
    Unser erster Halt war Rinas Laden. Die Bella Gata Boutique lag in einem Viertel, das auf den ersten Blick recht heruntergekommen wirkte. Obwohl auch die benachbarten Geschäfte von außen eher trist aussahen, verkauften sie doch ziemlich teure Sachen. Neben der Bella Gata befand sich ein Restaurant – eine dunkle Treppe führte in das Steakhouse hinab – und auf der anderen Seite ein Geschäft voller Ledermöbel.
    Ich spähte durchs Schaufenster und sah einen Polsterschemel in satt burgunderrotem Leder, doch als ich das Preisschild entdeckte, schlug ich mir das schöne Stück sofort aus dem Kopf. Wir hatten noch ein paar Ersparnisse, aber ein Fußschemel für

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