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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Menschen unterschätzten immer die Macht und Bedeutung, die Sex für Feen hatte, sogar für halbblütige. In der Anderwelt hatte primitive Lust mehr Leben gekostet als sämtliche Kriege zusammen.
    »Bist du böse?« Delilah durchsuchte den Küchenschrank nach einer Tüte Chips und riss sie mit den Zähnen auf. »Ich weiß, dass er dich auch manchmal angemacht hat. Ich war nicht sicher... «
    »Du weißt ganz genau, dass ich mich nicht für Chase interessiere«, sagte ich, nahm ihr die Tüte ab und stibitzte eine Handvoll Chips. »Aber du bist... warst... noch Jungfrau. Fühlst du dich auch gut?« Sie brauchte sich weder um Krankheiten noch eine Schwangerschaft zu sorgen – wir waren bei der Medizinmutter gewesen, ehe wir die Anderwelt verlassen hatten; unsere Fruchtbarkeit war vorübergehend unterdrückt, und wir waren durch Magie vor Krankheiten geschützt. Ich machte mir eher Gedanken um ihren emotionalen Zustand.
    Sie nickte. »Ja, wunderbar. Ich werde aber wachsam bleiben. Das war mein erstes Mal, und obwohl es nur mit einem VBM war, weiß ich um das Risiko.« Etwa eine von zehntausend Sidhe verlor nach dem ersten Sex den Verstand – üblicherweise endeten sie als verrückte Seher, die wurzellos durchs Land zogen.
    »Chase ist wirklich ganz niedlich«, fügte sie hinzu. »Und ich wollte eben wissen, wie das ist.«
    »Und, was hältst du davon? War er gut?« Ich holte einen Karton Milch aus dem Kühlschrank und schenkte ihr ein Glas ein. »Es war lustig – nichts Weltbewegendes, also weiß ich immer noch nicht, warum alle so einen Aufstand darum machen. Ich habe mehr Spaß beim Mäusejagen, um ehrlich zu sein. Aber ich wollte Chases Ego nicht verletzen, also habe ich ihm erzählt, er sei ganz toll gewesen.«
    Ich betrachtete sie und wunderte mich darüber, wie unterirdisch schlecht Chase im Bett sein musste. Feen reagierten auf die meisten sexuellen Begegnungen auf eine Art und Weise, die Pornostars wie Kindergärtnerinnen wirken ließ. Vielleicht lag es auch daran, dass Chase menschlich war, und Delilah... nun ja... nur halb menschlich. Wie auch immer, ich hoffte nur, dass sie später nichts bereuen würde.
    »Hauptsache, dir geht es gut. Wir haben ernste Probleme.« Ich erzählte ihr, was in der Bar geschehen war, und schilderte den Angriff des Fellgängers. »Morio ist hier, um uns zu helfen, Großmutter Kojote sei Dank, aber es klingt ganz so, als könnten wir uns weder auf den AND noch auf Hof und Krone verlassen. Was auch immer da vor sich geht, das alles hört sich nicht gut an.«
    Delilah wollte gerade etwas erwidern, als wir einen Tumult an der Haustür hörten. Sie rannte den Flur entlang, und ich folgte ihr dicht auf den Fersen.
    »Du Idiot, bring ihn nicht um! Verdammt, jetzt ist er weg – kannst du denn gar nichts richtig machen? Ich hole ihn zurück!«, hallte Morios Stimme durch den Flur.
    Delilah und ich stießen am Eingang zusammen. Die Haustür war weit offen, und Trillian stand davor, eine fremde Jacke in der Hand und einen verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht. Morio schoss die Einfahrt entlang, schneller, als ich je einen Menschen oder eine Fee habe rennen sehen, doch ich konnte nicht erkennen, wen oder was er verfolgte. Hatte der Fellgänger uns aufgespürt? Doch das Wesen hatte keine Kleidung getragen, da war ich ganz sicher. Stumm nahm ich Trillian die Jacke aus der Hand und warf einen Blick auf Morio, der die Jagd offenbar aufgegeben hatte und zum Haus zurückkam; ich winkte Delilah, mir nach drinnen zu folgen.
    Im Wohnzimmer untersuchten wir die Jacke und fanden zwei Gegenstände: ein Messer und ein kleines Notizbuch. Als ich den Mechanismus aus Versehen berührte, schnellte eine achtzehn Zentimeter lange Klinge hervor, die meine Finger nur um Haaresbreite verfehlte.
    »Das ist jedenfalls kein Taschenmesser«, sagte ich, betrachtete die Klinge, schloss die Augen und untersuchte die Energie des Messers. Es hatte keine gefährliche Aura, obwohl die Energie sich auch nicht sonderlich klar anfühlte. Aber es gab keinerlei Anzeichen von Dämonenlicht oder Feenfeuer. »Wer auch immer das war, ich glaube, er war menschlich«, sagte ich. »Das Messer ist nicht verzaubert. Keine Magie daran zu spüren.«
    Delilah blätterte in dem Notizbuch herum. »Ganz vorn steht ein Name. Georgio Profeta. Aber keine Telefonnummer oder Adresse.« Sie schnappte nach Luft, und ich spähte über ihre Schulter. Dort, auf der nächsten Seite, in ordentlicher Schrift, stand eine genaue Abschrift des Textes über die

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