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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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gegen den Stützpfeiler und packte sie an der Kehle.
    »Versuch so etwas noch einmal, und du stirbst. Ich lasse unsere Schwester herkommen, damit sie sich mit dir amüsieren kann. Du kennst doch Menolly? Und du weißt, dass sie ein Vampir ist? Wärst du nicht ein leckeres Häppchen für sie?«
    Ich sah ihr an, dass das Eindruck auf sie gemacht hatte. Wisteria schluckte – ich spürte die Bewegung unter meiner Hand –, und ich trat langsam zurück, wobei ich ihre Füße im Auge behielt. »Delilah, reiß noch mehr Streifen von dem Tischtuch ab und fessle ihre Beine an den Pfeiler.« Ich band Wisteria den Knebel wieder vor den Mund. Wenn wir mit ihr fertig waren, würde sie so fest verschnürt sein wie ein Paket.
    Während Delilah das Tischtuch zerriss, winkte Morio mich zu Chase herüber. »Ich glaube, er wird wieder, aber heute unternimmt er keine längere Wanderung im Wald, das kann ich dir sagen. Was machen wir jetzt?«
    Ich seufzte. »Wir lassen ihn hier, er kann Wisteria bewachen. Aber wir müssen ihn irgendwie verstecken, zu seinem eigenen Schutz. Morio, sind Fuchsdämonen nicht ziemlich gut in Illusionszaubern?«
    Er nickte. » Mekuramashi. Der-Illusionen-schafft. Ich kann Chase aussehen lassen wie einen Haufen alter Kleidung. Dann kann er auf dem Sofa sitzen und sich ausruhen, während wir auf die Jagd gehen.«
    »Gut. Setz ihn da hin. Ich weiß, wo wir nach Tom Lane suchen sollten, aber ich glaube, er steckt in Schwierigkeiten und braucht unsere Hilfe. Wir müssen so schnell wie möglich zu ihm.« Ich half Morio, Chase hochzuhieven und ihn vorsichtig zum Sofa zu führen. Chase versuchte, einen Rest Würde zu bewahren. Er blickte zu mir auf, und ich lächelte ihm zu.
    »Bleib einfach hier sitzen und ruh dich aus. Alles kommt wieder in Ordnung. Ich habe Wisteria geknebelt. Offenbar haben Floreaden einiges mit den Sirenen gemein. Das ist nicht gut, wenn man ein Mensch ist.« Ich legte ihm ein Kissen unter den Kopf, und Delilah trat neben mich und nahm seine Hände in ihre. Diskret zog ich mich zurück, damit sie sich unter vier Augen unterhalten konnten.
    Ich geseilte mich zu Morio, der am Tisch saß. »Ich denke, wir sind dann so weit«, sagte ich. »Was brauchst du für deinen Zauber?«
    Er schüttelte den Kopf und sagte leise: »Ich brauche nur meinen Talisman, aber ich will nicht, dass sie ihn sieht. Was sie nicht weiß, kann sie nicht gegen mich verwenden. Könntest du ihr die Augen verbinden?«
    »Kein Problem.« Ich seufzte. »Sie ist viel gefährlicher, als ich dachte. Ich hatte keine Ahnung, dass Floreaden derartige Kräfte besitzen.«
    »Sie ist jedenfalls kein gewöhnlicher Waldgeist«, sagte er. »An der ist mehr dran, als man auf den ersten Blick meint. Ich sage dir, Camille, wir täten gut daran, sie zu töten. Dies ist ein Krieg, und sie steht auf der Seite des Feindes. Ich glaube, sie kann noch wesentlich mehr Schaden anrichten, als sie es bereits getan hat, und das möchte ich nicht mit ansehen.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Er hatte recht. Das wusste ich, aber trotzdem... sie war kein Dämon, kein abtrünniger Vampir oder eine Harpyie. Sie war eine Fee. Böse, ja, aber es fiel mir schwer, die Hand gegen meinesgleichen zu erheben.
    Andererseits – war sie wirklich meinesgleichen? Sie hasste mich, weil ich zur Hälfte Mensch war, das war offensichtlich, doch selbst wenn ich eine reinblütige Sidhe gewesen wäre, hätte sie einen Grund gefunden, sich mir entgegenzustellen. Vielleicht zögerte ich auch deshalb, weil ich nicht wusste, wie viel Gewalt ich noch würde ertragen können. Seit der Fellgänger Trillian fast getötet hatte, war das Maß beinahe voll.
    »Ich weiß, dass du recht hast, aber... ich weiß nicht, ob ich das fertigbringe.«
    »Ich kann es tun«, sagte er, und ich wusste, dass das ein Angebot war.
    Hin- und hergerissen biss ich mir auf die Unterlippe. Verdammt, ich war Agentin des AND, und meines Vaters Tochter. Wenn wir beschlossen, die Floreade zu töten, dann war es meine Verantwortung, diese Tat auszuführen. Ich schüttelte den Kopf. »Lass mich noch ein bisschen überlegen. Vielleicht können wir von ihr mehr darüber erfahren, was die Dämonen vorhaben. Wenn wir sie mit Eisen fesseln und knebeln, wird sie niemandem mehr etwas tun können.«
    »Wenn du versuchst, sie in Eisen zu wickeln, tust du dir nur selbst weh.« Er war frustriert, das merkte ich ihm an, doch dann zuckte er mit den Schultern. »Na gut. Wir überlegen uns, was wir mit ihr anstellen, wenn wir diesen

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