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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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geleistet hast, und von dem Pfad abzuweichen, den dein Meister dir vorgegeben hat?«
    »Ja.« Ein Kreischen wurde laut, und plötzlich spürte ich, wie Dredge sich regte. »Schnell, er hat etwas gemerkt!«
    »Bleib, wo du bist. Er spürt nur irgendeine Störung. Nähre ihn nicht mit deiner Angst.« Jareth kniete sich hinter mich, die rechte Hand auf meiner Schulter, den Dolch in der linken. »Menolly D’Artigo, weist du den Anspruch zurück, den Dredge auf dich erhebt? Sagst du dich von deinem Meister los?«
    Und das war das Ende. Ich konnte es spüren. Meine Antwort auf diese Frage würde mich unter traditionellen Vampiren zu einer Ausgestoßenen machen – sie würden wissen, dass ich meinen Meister verraten hatte. Aber wenn ich Dredge erst getötet hatte, würde ich in ihren Augen ohnehin verdammt sein – dann eben gleich doppelt.
    »Ich sage mich von Dredge los. Ich weise seinen Anspruch auf mich zurück. Ich verbanne ihn aus meinem Leben. Ich spreche ihm auf ewig jedes Recht ab, über mich und meinen Weg zu bestimmen.«
    Während ich sprach, stieß Jareth mir den Dolch in den Nacken, mitten in den Ansatzpunkt des Bandes, das mich mit dem Monster aus meinen Alpträumen verband – meinem Schöpfer und Meister.
    Die Klinge drang glatt und sauber ein, doch der Schmerz, als das Band zerschnitten wurde, war schlimmer als alles, was ich seit jener Nacht mit Dredge erlebt hatte. All mein Zorn und Schmerz, all seine Lust und Gier schnellten hervor wie eine gereizte Schlange und fielen über mich her. Ich konnte sehen, wie die Schlange sich anspannte, bereit, zuzuschlagen, doch dann zeichnete Jareth irgendein Runensymbol in die Luft, zwischen mir und der Schlange. Das Geschöpf stieß ein ohrenbetäubendes Kreischen aus und explodierte in einer roten Wolke. Ich schwankte, und als Jareth die Klinge aus meinem Nacken riss, kippte ich zur Seite und fiel auf den kalten Marmor.
    Jareth kniete sich hin und nahm mich in die Arme. Ich verzog das Gesicht. Zum ersten Mal seit Jahren spürte ich körperlichen Schmerz. Während er mich hochhob, mich aus dem Pentagramm hinaus und zu einer Bank trug, fragte ich mich, ob meine Kräfte geschwunden sein mochten, weil Dredge sie jetzt nicht mehr unterstützte.
    »Graut bald der Morgen?«, flüsterte ich erschöpft.
    »Nein, dir bleibt noch eine Weile bis zum Sonnenaufgang, aber du hast gerade etwas durchgemacht, das einer schweren Operation an deiner Psyche gleicht. Du musst erst wieder zu Kräften kommen. Ich werde dafür sorgen, dass ihr alle sicher nach Hause gelangt, aber bevor du gehst, musst du trinken .«
    »Ich kann nicht jagen; ich bin zu müde«, erwiderte ich.
    »Du brauchst frisches Blut. Konserven werden nicht ausreichen.« Jareth zog seine Robe über eine Schulter hinab und kniete sich neben mich. »Trink. Mir kann nichts geschehen. Nimm dir, was du brauchst. Ich habe das schon öfter getan.«
    Ich starrte ihn an. »Ihr wollt, dass ich von Euch trinke?« Er hatte mir soeben den Arsch gerettet. Genau genommen hatte er vermutlich uns allen das Leben gerettet. »Nach allem, was Ihr für mich getan habt, kann ich nicht mit Euch umgehen wie mit einem Saftkarton.«
    »Trink. Das wird dich stützen, bis du wieder bei Kräften bist. Wenn du dich jetzt nicht nährst, könntest du sterben.«
    Diese Nebenwirkung hatte er bisher nicht erwähnt. Ich blinzelte und warf Camille einen Blick zu, die sagte: »Dieses eine Mal in deinem Leben gehorche einfach, ohne Fragen zu stellen. Jareth hat gesagt, du sollst trinken, also trink.«
    Ich räusperte mich. »Aber nur, wenn du und Morio geht. Ich will nicht, dass ihr mir beim Trinken zuseht.«
    Sie nickte schweigend. Jareth gab den beiden anderen Teilnehmern an unserem Ritual einen Wink. »Bringt sie in den Vorbereitungsraum. Ich rufe nach Euch, wenn wir fertig sind.«
    Sobald die vier den Raum verlassen hatten, sagte ich: »Jareth, bitte setzt Euch zu mir. Ich bin zu schwach zum Stehen.«
    Er ließ sich neben mir auf der Bank nieder, und die blasse Haut seines Halses schimmerte einladend. »Ihr geht nicht oft hinaus an die Sonne, nicht?«, fragte ich, um die Atmosphäre aufzulockern. Ich blickte zu ihm auf. »Ihr sagtet, Ihr wärt schon einmal der Blutwirt für einen Vampir gewesen.« Mönch vom Orden des kristallenen Dolches hin oder her, ich musste mich vergewissern, dass er wusste, worauf er sich da einließ.
    Er seufzte tief. »Vor vielen Jahren, lange vor deiner Geburt, war ich mit einer Frau namens Cassandra verlobt. Die Bewohner eines

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