Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13
doch ich hielt den Zeigefinger hoch. » Sieh mich an «, sagte ich und ließ den Glamour hervorblitzen, den ich normalerweise bedeckt hielt. Mit meinem Anteil Feenblut und der speziellen Anziehungskraft der Vampire konnte ich so gut wie jeden in meinen Bann ziehen. Und sie gehorchten mir immer, ob sie wollten oder nicht. Auch Robert konnte nicht widerstehen, gab den Kampf auf und sah mir in die Augen.
»Psst«, flüsterte ich, und er verstummte. Während ich nach irgendwelchen Anzeichen von Reue suchte, flackerte seine Energie spürbar um ihn auf. Wie Ranken einer widerlichen, kranken Pflanze krochen sie aus seinem Körper hervor und suchten nach Frischfleisch.
»Weißt du«, sagte ich leise, »ich bin ein Vampir.« Ich öffnete den Mund, um ihm meine Reißzähne zu zeigen, und er versuchte zurückzuweichen, doch mein Bann erlaubte ihm nicht, sich zu rühren. »Und die Sache ist die«, fuhr ich fort, »du bist auch ein Vampir. Du ernährst dich nicht von Blut, und trotzdem saugst du Jungen und Mädchen das Leben aus und lebst von ihren Körpern, indem du sie an andere verkaufst. Ist es nicht so?«
Er nickte – braver Junge.
»Ja, so ist es recht, es ist immer besser, die Wahrheit zu sagen. Aber, weißt du, es gibt da einen bedeutenden Unterschied zwischen uns. Im Gegensatz zu mir bist du ganz leicht zu töten.«
Robert begann zu zittern und erschauerte dann, als die Lust dick zwischen uns aufstieg, aber ich wollte nicht, dass er das hier genoss. Ich konnte diese Erfahrung für mein Opfer unglaublich sinnlich und genussvoll machen oder außerordentlich schmerzhaft. Für Robert würde es keinen süßen Kuss des Todes geben.
Ich war nicht durstig, aber der hier hatte zum letzten Mal die Straßen unsicher gemacht. Er sollte erfahren, was Angst war, wie es sich anfühlte, ein Opfer zu sein, ehe ich ihn mit einem Tritt aus dem Kreislauf des Lebens beförderte. Wenn ich ihn der Polizei überließe, würde er in null Komma nichts wieder frei sein, weil niemand aus seinem Stall wagen würde, gegen ihn auszusagen. Robert versuchte zu kämpfen, aber ich drückte ihn wieder an die Wand.
»Halt still«, flüsterte ich, und er erstarrte. Ein Schweißtropfen löste sich von seiner Braue und landete auf meiner Stirn, doch ich ignorierte es und drückte die Lippen an seinen Hals. Langsam leckte ich an seiner Haut. Er erschauerte, und ich konnte seine Erektion an mir spüren, doch dann verflog seine Erregung, als ich die Zähne in seinen Hals grub und das hervorschießende Blut zu trinken begann.
Wie flüssiges Feuer rann es meine Kehle hinab. Süßer Honigwein, dachte ich, und mir schwirrte der Kopf, während ich gierig trank, um meine strapazierten Nerven zu beruhigen. Eine Woge der Entspannung und des Begehrens rollte durch meinen Körper. Ich hatte es nach dem Trinken immer schwer – ich wollte ficken, und zwar hart, aber ehe ich es mit einem der Perversen trieb, von denen ich mich nährte, würde es in der Hölle schneien. Außerdem weigerte ich mich, über meine Freunde herzufallen und sie zu benutzen, um meine Triebe zu befriedigen. Und da wär immer die Erinnerung an Dredges Hände, die mich zurückhielt, die dafür sorgte, dass ich vor intimen Berührungen zurückscheute.
Dies war es, worauf die VBM-Möchtegern-Vampire scharf waren – dieses sinnliche Einswerden. Aber die meisten von ihnen kamen nicht damit klar, sie waren nicht stark genug, dem Wahnsinn zu widerstehen, der einen überkam, wenn man sich der Blutlust hingab. Also hielt ich mich fest im Griff und wartete auf den Tag, wenn ich einen Partner finden würde, der meiner Leidenschaft und Kraft gewachsen war und bei dem ich mich sicher fühlen konnte.
Robert wurde immer schwächer. Ich leckte noch einmal an seinem Hals und trat dann zurück. Ich hielt ihm das Tütchen voll Pillen hin.
»Iss«, sagte ich. Er wimmerte, aber ich warf ihm einen glühenden Blick zu. »Wenn du nicht isst, werde ich dich um einen schnellen Tod betteln lassen«, sagte ich. »Möchtest du wirklich auf dem Bauch kriechen und kreischen, bis es so weit ist?«
Wortlos begann er, die Pillen einzuwerfen. Ich wartete ab, bis er etwa dreißig davon geschluckt hatte, und wandte mich dann seinem Kumpel zu. Ich riss den Kerl vom Boden hoch und stopfte ihm eine Handvoll Pillen in den Mund. Er war kaum bei Bewusstsein, begann aber zu kauen, als ich ihm den Mund zupresste und er merkte, dass er das Zeug nicht ausspucken konnte. So machte ich weiter, bis alle Pillen weg waren.
Meine Arbeit
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