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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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zum vorderen Fenster hinaus in die dunkle, verschneite Nacht. »Weißt du, wo er ist?«
    »Noch nicht«, sagte Roz. »Aber ich habe vor, es herauszufinden.«
    »Wag es nicht, ihn zu töten«, sagte ich. »Wag es ja nicht, ihn zu Staub zerfallen zu lassen – ich will es sein, die ihm einen Pflock durchs Herz treibt. Deine Familie ist ermordet worden, und ich verstehe deinen Schmerz. Aber sie sind jetzt bei euren Ahnen. Ich bin noch hier, und ich weiß ganz genau, was Dredge seinem Spielzeug antut. Das kann ich niemals vergessen.« Ich überlegte kurz. »Wer war der Kerl, mit dem du dich vorhin geprügelt hast? Luke hat gesagt, er hätte sich einfach in Luft aufgelöst.«
    Roz lächelte verlegen. »Vampir aus der Stadt. Seine Tochter lebt noch, und ich habe mit ihr geschlafen, weil ich dachte, ich könnte von ihr mehr darüber erfahren, wo hier die SubkultClubs sind. Aber alles, was ich bekommen habe, waren ein paar böse Blutergüsse, als ihr Vater plötzlich in ihrem Schlafzimmer aufgetaucht ist. Wie sich herausstellte, wusste sie gar nicht, dass er ein Vampir ist; er hat gut über sie gewacht. Hat mich mit einem Tritt aus dem Haus befördert und ist mir dann gefolgt, um noch mal nachzutreten und mich zu warnen: Wenn ich seine Tochter noch mal anfasse, würde er einen Protektor herbeirufen, der mich so schnell und so tief in die Unterirdischen Reiche hinabsaugen würde, dass ich nie wieder freikäme.«
    Ich blinzelte. Nein, so was... ein Vampir, der einen Protektor beschwören konnte? Normalerweise hatten nur Magi oder Hexen der höchsten Ebenen Zugang zu diesen spirituellen Wachhunden, und sie wurden oft dazu eingesetzt, unerwünschte Geschöpfe aus den U-Reichen zu fangen und zu deportieren. Hatten wir hier einen Vampir herumlaufen, der Zugriff auf solche Magie hatte? Darüber würde ich unbedingt mit Wade sprechen müssen.
    »Also, haben wir eine Abmachung? Wir arbeiten zusammen, um Dredge zu finden. Wenn wir ihn haben, überlasse ich dir die Ehre, ihn zu erledigen, aber ich darf dabei zuschauen.« Aus Roz’ Lächeln zu schließen, war er vollkommen sicher, dass ich ja sagen würde. Unwillkürlich erwiderte ich das Lächeln. Ich traute ihm nicht, aber an dem alten Sprichwort war schon was dran – der Feind meines Feindes ist mein Freund.
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte ich. »Aber ich habe eine Bedingung. Und ich will deinen Eid darauf, sonst kannst du auf der Stelle zu dieser Tür hinausspazieren und weiterhin in Schlafzimmern nach Hinweisen auf Dredges Versteck suchen.«
    »Und die wäre?« Roz lehnte sich an die Theke und verschränkte die Arme. Er zwinkerte mir zu, aber ich ignorierte seine Anmache. Es lag einfach in der Natur eines Incubus, jede Frau in seiner Reichweite verführen zu wollen. Er würde jedenfalls keine Gelegenheit bekommen, mich seiner zweifellos ellenlangen Liste von Eroberungen hinzuzufügen.
    »Meine Schwestern – sie sind sehr schön. Du lässt sie in Ruhe. Wenn ich herausfinde, dass du auch nur versuchst, eine von ihnen zu verführen, sorge ich dafür, dass du sofort von der Erdwelt verschwindest und in die U-Reiche abgeschoben wirst. Wir haben schon genug Ärger, auch ohne einen Incubus, der die Hände nicht bei sich behalten kann.«
    Er schnaubte. »Aber wenn sie den ersten Schritt machen... «
    »Dann wirst du ihnen höflich sagen, dass du dich geschmeichelt fühlst, und dankend ablehnen. Kapiert?« Ich stemmte die Hände in die Hüften, beugte mich vor und lächelte ihn an, um ihm die Spitzen meiner Reißzähne zu zeigen.
    Hüstelnd straffte er die Schultern. »Kapiert. Kein Problem. Also, wann lerne ich diese wunderbaren Leckerbissen kennen?«
    »Sobald ich Feierabend habe«, brummte ich. »Und jetzt setz dich wieder zu deinem Drink.« Als er sich abwandte, hielt ich ihn auf. »Ach, übrigens, wie bist du eigentlich durch das Portal gekommen, ohne dass wir etwas davon gemerkt haben?«
    Da lachte Roz aus voller Kehle. »Ich habe doch nicht das Portal im Wayfarer benutzt. Sagen wir einfach, wir Incubi haben unsere eigenen Transportmöglichkeiten.« Damit winkte er mir zu und kehrte zu seiner Sitznische zurück.
     
    Sobald es ging, rief ich zu Hause an, um meinen Schwestern von Roz zu erzählen und sie zu fragen, ob wir uns lieber in der Stadt treffen wollten oder ob ich ihn mit nach Hause bringen sollte. Camille und Delilah fanden es sicherer, in die Stadt zu kommen und sich nach Feierabend mit ihm hier zu treffen. Er musste nicht unbedingt wissen, wo wir wohnten,

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