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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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mit Blut verschmiert. Und Jassamin beugte sich gerade hinab, um ihm übers Gesicht zu lecken. Ehe Delilah oder ich die beiden erreichen konnten, sprang Vanzir mit gezücktem, blinkendem Säbel vor. Doch statt uns anzugreifen oder auf Chase zu zielen, hieb er die Klinge in Jassamins Rücken. Sie kreischte und kippte vornüber.
    Ich starrte ihn an und fragte mich, was zum Teufel hier vorging, als Morio dem Dämon drei Wurfsterne direkt in die Seite jagte. Vanzir stöhnte auf, doch statt den Angriff zu erwidern, wandte er sich nach Jassamin um und ließ den Säbel auf ihren Kopf herabsausen. Sie brüllte laut und versuchte, sich aufzurappeln und ihm entgegenzutreten. Doch es war zu spät, ein Strom von Energie entwich durch ihre gespaltene Schädeldecke, ihr Körper fiel in sich zusammen und verschwand. Binnen Sekunden wies nichts mehr darauf hin, dass sie hier gewesen war, bis auf Chases Wunden.
    Delilah kam schlitternd neben Chase zum Stehen. Morio und ich griffen Vanzir an.
    Was war hier los? Er machte keine Anstalten, sich zu verteidigen.
    Er ließ seine Waffe fallen und hob die Hände. Er rührte sich nicht mehr und sprach kein Wort.
    »Was soll das? Ist das irgendein Trick? Was ist hier los?« Wollte er seinem Herrn Zeit erkaufen, indem er sein Leben opferte ? Oder war er ... ? Nein ... das war unmöglich.
    Aber Vanzir senkte den Kopf und sprach die Worte, von denen ich geglaubt hatte, ich würde sie niemals aus dem Mund eines Dämons hören: »Ich unterwerfe mich. Ich ergebe mich. Bitte tötet mich nicht.«
    Morio und ich wechselten einen unsicheren Blick. Immerhin kämpften Dämonen bis zum Tod, und zwar immer. Oder?
    »Warum? Warum willst du dich uns ergeben?« Vorsichtig schob ich seinen Säbel mit dem Fuß beiseite.
    Er hob den Kopf, und sein Blick war klar, seine Miene gefasst. »Ich kann Schattenschwinge nicht länger folgen. Ich kann nicht zulassen, dass er diese Welt überfällt. Das ist ein Fehler -ein schwerer Fehler. Ich will die Seiten wechseln. Ich möchte euch helfen, ihn aufzuhalten.«
    »Aber du bist ein Dämon ...«
    »Ich bin ein Traumjäger. Ich kann euch eine unschätzbare Hilfe sein. Ich weiß viel über die Pläne eurer Feinde ... und ich kenne die Namen und Adressen anderer Spione in dieser Gegend.« Er lächelte.
    Bis Smoky, Menolly und Feddrah-Dahns mit leeren Händen zurückkehrten, hatten wir Vanzir gefesselt und geknebelt, so gut es eben ging. Ob das reichen würde, wusste ich nicht, aber so spontan stand uns nichts Besseres zur Verfügung. Benjamin war aus seinem Versteck hinter einem großen Kristall hervorgekommen. Delilah hatte Chase zum Sitzen aufgerichtet und sein Hemd und ihres zerrissen, um provisorische Verbände daraus zu machen.
    »Wir haben das Geistsiegel verloren.« Ich ging auf Smoky zu, und er zog mich an sich und küsste mich auf die Stirn.
    »Du bist verletzt und todmüde«, murmelte er leise.
    Feddrah-Dahns wandte sich an uns alle: »Ihr seid verwundet und völlig erschöpft. Ihr müsst euch ausruhen, etwas essen, und ihr braucht medizinische Versorgung.«
    Während er sprach, fing die Höhle plötzlich an zu wackeln.
    »Erdbeben - raus hier, schnell!« Smoky wirbelte herum, hob mich auf die Arme und rannte aus der Höhle. Als wir den Eingang ein paar Meter hinter uns gelassen hatten, legte er mich sacht auf den Boden. »Ich sorge dafür, dass die anderen rauskommen«, sagte er und rannte in die Höhle zurück.
    Der Boden hob sich in "Wellen wie ein verrückter Ozean und zitterte unter meinen Händen und Knien. Ich hockte auf allen vieren da und versuchte, mich festzuhalten.
    Menolly kam als Nächste heraus, Chase auf dem Arm, und Delilah war direkt hinter ihr. Dann kam Morio mit dem Schwert in der Hand, der Benjamin, das Einhorn und den Pixie hinter sich her führte. Zuletzt schoss Smoky heraus, unseren Gefangenen über der Schulter.
    Während der Boden sich noch heftiger aufbäumte, betete ich darum, dass die Häuser in der Umgebung standhalten und der Berg nicht in die Luft gehen würde. Der Mount Rainier war eine Zeitbombe. Wenn er explodierte, wäre es gleichgültig, ob man Fee, Mensch oder Yokai war, wir würden alle sterben. Na ja, Smoky würde vielleicht eine Chance haben.
    »Das Licht! Es erlischt!« Delilah zeigte auf die Höhle. Ich fuhr herum. Das Licht aus der Öffnung im Fels flackerte und erlosch vor unseren Augen.
    »Die Höhle ist in die Nebel zurückgekehrt.« Ich blickte mich auf der Wiese um. Die Horde Irrlichter schien sich vorerst verzogen zu

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