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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Mal in all den Jahrhunderten - bist du auf den Gedanken gekommen, mich zu fragen, wie ich damit zurechtkomme. Du findest immer irgendeinen Vorwand, so schnell wie möglich wieder von mir fortzukommen.«
    Rozurial bleckte die Zähne. »Lass unser gemeinsames Leben da, wo es hingehört - in der Vergangenheit. Es gibt kein Zurück. Und mit so etwas vergiften wir nur die Erinnerungen, die uns noch bleiben. Ich habe dich geliebt, als wir verheiratet waren, und ich habe dich auch geliebt, nachdem dieses Miststück Hera dich verwandelt hatte. Ich habe geweint, als du dich all mählich verändert hast. Und ich habe geweint, als Zeus mir dasselbe angetan hat. Aber du weißt so gut wie ich, dass es nie funktioniert hätte - eine Verbindung der Wesen, zu denen wir geworden waren. Ich habe geweint, bis alle Tränen versiegt waren und nur noch Leere zurückblieb.«
    Fraales Gesicht verzerrte sich. »Und dann hast du mich verlassen. Du hast mich ganz allein zurückgelassen.«
    »Das musste ich. Um dich zu retten. Um mich selbst zu retten. Um das zu schützen, was wir vorher miteinander hatten.« Roz ließ sich ans Auto sinken. »Du verstehst doch sicher, warum wir uns trennen mussten. Und diese Unterhaltung beweist nur, dass und warum wir einander nicht mehr so nah sein können. Zu viele Erinnerungen, zu viel Reue und zu viel Zorn. Ich konnte dich damals nicht retten, und ich kann dich auch jetzt nicht retten.«
    Sie starrte ihn an. Ich glaubte, sie würde es noch einmal versuchen. Ich ging fest davon aus, dass sie jetzt die Liebeskarte ausspielen würde. Und wie hätte er ihren Tränen und ihrem Herzeleid widerstehen können? Doch sie schüttelte nur den Kopf und wandte sich dem Haus zu.
    »Du hast recht. Die Götter haben gewonnen, und wir haben verloren«, sagte sie leise. »Bringen wir es hinter uns. Je eher wir fertig sind, desto schneller kann ich hier verschwinden. Und ich würde gern mit der Gewissheit gehen, dass ich nicht ständig über die Schulter schauen und mich fragen muss, ob Karvanak sich gerade von hinten anschleicht, um mir die Kehle aufzuschlitzen.«
    Sie warf Menolly einen Blick zu und sagte in feindseligem Tonfall: »Es ist offensichtlich, was er für dich empfindet, aber hüte dein Herz. Er ist ein Incubus.
    Er wird nie wieder jemanden lieben können, ohne ihr am Ende weh zu tun.
    Incubi sind dazu geschaffen, dich zu ficken und dann zur Tür hinauszuspazieren. Das gilt auch für meine Art. Wir benutzen andere nur.«
    Menolly hob klugerweise die Hände. »He, lass mich da raus. Ich habe mit alledem nichts zu tun«, sagte sie freundlich. »Was auch immer du zwischen Roz und mir vermutest, du irrst dich. Ich will nur da rein und Delilahs Freund retten, ehe er als Steak auf Karvanaks Speisekarte landet.«
    Fraale runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. »Dann los. Karvanak ist sicher schon auf dem Weg hierher.«
    »Sollten wir lieber auf Camille und die anderen warten?«, fragte Zach und berührte mich sacht an der Schulter.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir können es uns nicht leisten, hier herumzustehen und zu warten. Wir werden diesen Kampf ganz allein anfangen müssen und können nur hoffen, dass uns nicht alles um die Ohren fliegt, ehe sie hier ankommen. Ich wünschte bloß, ich hätte nicht diesen Mist an. Wird mir nicht gerade viel Schutz bieten.« Ich zerrte an einem Bein meiner Lame-Hose.
    Das Haus war tatsächlich gräulich grün und drei Stockwerke hoch und ähnelte viel zu sehr der Villa der Munsters in der Mockingbird Lane. Doch statt des fröhlichen Herman erwartete uns der knallharte Karvanak.
    Das Haus stand ein wenig zurückversetzt, und ein schmaler Weg aus geborstenem Beton führte zur Haustür. Durch die Risse im Zement lugte Gras hervor, und links und rechts des Wegs war der Vorgarten völlig verwildert. Laub vom letzten Winter hing an frischen Trieben der Brombeersträucher, und Farne, die der Frühling geweckt hatte.
    »Wo ist er? In welchem Stockwerk ist Chase?« Als ich das Haus anstarrte, traf es mich plötzlich mit voller Wucht.
    Chase war da drin. Er hatte entsetzliche Angst und einen verstümmelten Finger.
    Die Götter allein mochten wissen, was die Dämonen ihm sonst noch angetan hatten. Und wir waren seine einzige Hoffnung. Ich holte tief Luft und ging den Gartenweg entlang, weil ich noch wusste, was Fraale über Fallen gesagt hatte.
    Menolly und die anderen folgten mir.
    »Ich glaube, er ist im Keller. Wohl der beste Ort, um einen Gefangenen festzuhalten, der nicht

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