Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Vermutlich merkte er nicht einmal, dass er mich begaffte. »Sie ist vor etwa vier Wochen eingezogen.«
    Vier Wochen. Das bedeutete vermutlich, dass Chase es schon so lange mit ihr trieb. »Ist sie schon früher mal hier abgestiegen?«
    Der Angestellte schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste. Sie ist in ihrer Suite.
    Möchten Sie, dass ich sie anrufe?«
    »Nein, geben Sie mir nur ihre Zimmernummer«, sagte ich. Das tat er brav. Und dann, weil ich Männer eben nicht gern reizte und dann auflaufen ließ, schob ich mich über den Empfangstresen und küsste ihn flüchtig. Er erschauerte, als ich zurückwich. »Vielen Dank, Cliff«, sagte ich nach einem raschen Blick auf sein Namensschild. »Sie haben mir wirklich sehr geholfen.«
    »Keine Ursache«, flüsterte er und starrte mir nach.
    Der Aufzug war lahm, aber dieses eine Mal war mir nicht nach Treppensteigen zumute.
    Ein paar Minuten später stand ich vor Suite 403. Sol te ich anklopfen? Einfach reinplatzen? Anklopfen wäre zu höflich gewesen, also verwarf ich die Idee gleich wieder.
    Ich packte den Türknauf und drehte daran. Es war abgeschlossen. Ohne zu zögern holte ich meine Picks hervor und machte mich an die Arbeit. Wenige Sekunden später hatte ich das Schloss geknackt, stieß die Tür auf und spazierte hinein.
    Erika war nicht im Wohnzimmer der Suite, doch hier schien alles in Ordnung zu sein.
    Ein Plätschern erregte meine Aufmerksamkeit, und ich trat an eine der zwei geschlossenen Türen, die zu weiteren Zimmern führten.
    Lavendelduft trieb unter einer davon hervor. Synthetisch. Ich rümpfte die Nase. Sie schien reich genug zu sein, um sich etwas Gutes wie echten Lavendellleisten zu können, also war sie entweder geizig oder geschmacklos. Ich runzelte die Stirn, gab mich einer perversen Freude daran hin, dass ich sie gleich zu Tode erschrecken würde, und stieß die Badezimmertür auf.
    Erika kreischte mir aus der Badewanne vol künstlich duftendem Schaum entgegen.
    »Sie! Was zum Teufel haben Sie hier zu suchen? Ich rufe die Polizei... « Sie wollte aufstehen, besann sich aber eines Besseren und ließ sich wieder in den Schaum sinken.
    »Verschwinden Sie sofort.«
    »Klappe halten«, sagte ich und ignorierte ihren kleinen Wutanfall. »Haben Sie Chase seit gestern Abend gesehen? Ich weiß, dass Sie ihm eine Nachricht hinterlassen haben.«
    »Was geht es Sie an, ob... «
    »Wie gesagt, halten Sie die Klappe, außer Sie wollen meine Fragen beantworten. Ich frage Sie noch einmal ganz höflich, aber ich könnte Sie ebenso gut aus dieser Badewanne zerren und Sie zwingen, mir zu antworten, und glauben Sie mir, Sie möchten lieber nicht, dass ich grob werde.« Schiere Eifersucht hatte mich überkommen. Am liebsten hätte ich sie gründlich durchgeschüttelt und ihr eine gescheuert. Verdammt, ich wollte mich auf die altmodische Art mit ihr prügeln, aber im Kratzen, Kreischen und Spucken wäre ich ihr haushoch überlegen gewesen. Den Göttern sei Dank, dass meine Vernunft die Oberhand behielt und ich mich zügeln konnte.
    »Hören Sie mir gut zu. Chase ist verschwunden. Wir wissen nicht, wo er ist. Wenn Sie ihn also seit gestern Nachmittag gesehen haben, rate ich Ihnen, mir das jetzt zu erzählen, denn wie gesagt - ich kann Sie auch dazu zwingen. Treiben Sie mich nicht zum Ausrasten, Erika.«
    »Verschwunden?« Das Blut wich aus ihrem Gesicht, und sie lehnte sich in der Wanne zurück. »Was soll das heißen, verschwunden?«
    »Das heißt, dass er heute Morgen nicht zur Arbeit erschienen ist. Sharah hat gestern Abend versucht, ihn telefonisch zu erreichen, aber er ist nicht drangegangen. Seine Wohnung ist verwüstet worden - jedenfalls das Wohnzimmer -, und er ist nirgends zu finden. Also, werden Sie jetzt aus der Wanne steigen, oder muss ich Sie rauszerren?«
    Ich trat einen weiteren Schritt auf sie zu, und sie stand so hastig auf, dass sie beinahe ausrutschte, als sie aus der übergroßen Whirlpool-Wanne stieg und nach einem Handtuch tastete. Ich starrte ihren nackten Körper an, befand, dass ich doch schöner war als sie, und wandte mich ab. »Ich warte im Wohnzimmer auf Sie. Beeilen Sie sich gefälligst.«
    Keine fünf Minuten später kam sie aus dem Bad, in einem seidenen Morgenmantel und mit einem zum Turban geschlungenen Handtuch auf dem Kopf. Sie trug flauschige Slipper wie aus einem glamourösen 50er-Jahre-Film, und mir fiel auf, dass sie vermutlich erst Anfang dreißig war, aber trotzdem altmodisch aussah. Oder einfach alt.
    Sie ging zur Bar und

Weitere Kostenlose Bücher