Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
bewegen.
    Und der Mann, der uns alle festhielt, ging direkt auf Camille zu. Scheiße. Verdammt! Ein ängstlicher Ausdruck trat in ihre Augen. Morio schaffte es, sich ein paar zähe Schritte vorwärtszuschieben, doch der Nekromant wedelte nachlässig mit der Hand, und auch Morio fiel auf die Knie. Nur Roz bewegte sich noch. Einen schrecklich langsamen Schritt nach dem anderen.
    Der Mann marschierte ohne jeden Widerstand durch die magisch wabernde Luft. Er packte Camille am Handgelenk, holte mit der anderen aus und schlug ihr ins Gesicht. Hart. Sie japste - zumindest hätte sie das getan, wenn einer von uns einen Laut herausbringen könnte -, und dann fiel ihr Kopf leblos nach vorn. Er warf sie sich über die Schulter, machte kehrt und ging die Treppe hinunter.
    Während ich ihm nachsah, schwoll eine Flut aus Wut und Durst in mir an, und ich spürte, wie meine Reißzähne ausführen. Er war so gut wie tot, aber ich würde dafür sorgen, dass er jeden Schritt dorthin deutlich zu spüren bekam.
    Roz kroch weiter vorwärts und schob sich Handbreit um Handbreit auf die Stufen zu. Delilah und Morio bemühten sich, waren aber immer noch festgenagelt. Sämtliche Teufelskerle schienen ebenfalls gelähmt zu sein.
    Gleich darauf löste sich die Kraft. Jedenfalls von Roz, Delilah, Morio und mir. Dantes restliche Teufelsbraten lagen immer noch auf dem Boden. Als ich mich endlich aufrappelte, hörte ich Camille schreien.
    Morio bäumte sich auf, warf die letzten Nachwirkungen des Zaubers ab und nahm seine Dämonengestalt an - volle zwei Meter vierzig seines wunderbar furchterregenden wahren Selbst. Er stürmte auf die Treppe zu, als Roz aus seinem Zeitlupenlauf losbrach. Morio prallte gegen ihn und hätte Roz beinahe die Treppe hinuntergestoßen, schaffte es aber noch, den Incubus aufzufangen, ehe der mit dem Kopf voran die Stufen hinunterflog.
    Delilah und ich rannten los, den Männern dicht auf den Fersen. Als wir das Amphitheater betraten, blieb ich abrupt stehen. Das Dämonentor, das sich bei meinem ersten Blick hier herunter gerade erst gebildet hatte, schimmerte nun mit einer manischen, rabenschwarzen Energie. Ein Wirbel blitzender Sterne schoss durch diese Finsternis, und einer davon wurde größer und flog auf uns zu.
    »Verflucht! Da kommt was durch das Tor!« Ich sah mich verzweifelt nach Camille um. Da war sie - auf dem Altarstein neben der Elfe. Der Nekromant hatte sie mit eisernen Schellen gefesselt. Sie stöhnte, und dünner Rauch stieg kräuselnd von ihrer Haut auf.
    Morio und Roz eilten die Treppe hinunter. Ich nahm eine Abkürzung, sprang über das Geländer und landete geduckt am Fuß des Altars.
    »Lass sie frei. Sofort.« Ich richtete mich auf und starrte den Nekromanten an, der lachte.
    »Willst du die Hexe? Oder die Elfe? Du kannst nur eine von beiden retten, und bis dahin wird Schattenschwinge sich an der anderen gelabt haben, und das Opfer wird vollzogen sein.«
    Schattenschwinge? Nein - er kam doch nicht etwa durch das Tor! Nicht der Fürst der Unterirdischen Reiche.
    »Du bist ja wahnsinnig - er wird uns alle töten!« Ich merkte, dass ich ihn anschrie, weil blinde Panik in mir aufstieg. Wir waren alle nur noch Staubkörnchen, wenn das da tatsächlich der Dämonenfürst war. Er würde seine Armee durch das Tor führen und die Welt in Stücke reißen.
    Morio machte sich nicht erst die Mühe, irgendetwas zu sagen. Ehe ich mich versah, stand er neben dem Nekromanten und schlug ihm mit voller Kraft ins Gesicht, ein Schlag mit der Rückhand, der jedem anderen VBM das Genick gebrochen hätte. Doch nichts geschah. Der Mann taumelte ein paar Schritte rückwärts, fing sich aber sofort. Er wandte sich Morio zu, und ein finsterer Ausdruck breitete sich über sein Gesicht.
    »Du bist lästig.« Er hob eine Hand und begann, etwas auf Latein zu murmeln. In diesem Moment trat Vanzir hinter einem der Regale hervor, sprang ihn an und riss ihn zu Boden. Ich stürzte vor und packte die Eisenschellen, die meine Schwester gefangen hielten. Ich konnte sie aufbiegen. Ich würde mir die Hände verbrennen, aber da ich ein Vampir war, würden sie leicht verheilen. Camille hingegen würde dauerhaften Schaden davontragen, wenn sie zu lange damit in Berührung blieb. Reiner Stahl war nicht so schlimm, Gusseisen und Schmiedeeisen hingegen die reinste Folter.
    Camille bemühte sich, nicht zu weinen, aber ich sah die zornigen Brandblasen auf ihrer Haut, als ich die Schellen auseinanderbog und sie befreite.
    Vanzir rang mit dem

Weitere Kostenlose Bücher