Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Arme über den Kopf.
    Zwei Gegner lagen am Boden, und ihre blutgetränkten Hemden belegten, dass sie nie wieder eine Verbindungsparty feiern würden. Vanzir hatte meinen alten Freund Larry rücklings an die Wand gedrängt, und während ich hinsah, holte er mit einer Hand aus. Larry fiel, ohne noch einmal mit der Wimper zu zucken. Was zum Teufel hatte der Dämon mit ihm gemacht?
    Morio war ebenfalls in voller Dämonengestalt unterwegs und ragte drohend über einer Gruppe von fünf Männern auf, die in nackter Angst zu ihm hochstarrten. Einer von ihnen hatte sich in die Hose gepinkelt, wie ein eindeutiger Geruch verriet.
    »Treibt sie zusammen, fesselt sie und ...«, begann ich, weil ich dachte, wir sollten sie Chase übergeben, doch da senkte sich eine plötzliche Stille über die gesamte Szene. Meine Worte verschwanden im Nichts. In einem Augenblick sprach ich noch, im nächsten konnte ich meine eigenen Worte nicht hören. Ich blickte mich verblüfft um und sah dieselbe Verwirrung auf den Gesichtern der anderen.
    Eine Bewegung an der Treppe erregte meine Aufmerksamkeit. Ja, alle wandten sich nach der Gestalt um, die aus der Dunkelheit heraufstieg. Der Mann war ebenso verhüllt, wie die anderen es gewesen waren, doch er hatte etwas Bedrohliches - einen finsteren Glamour, der den anderen fehlte. Nicht einmal Len, der Vampir, hatte eine so düster brütende Macht ausgestrahlt.
    Er machte eine Handbewegung, und sämtliche anderen Teufelskerle warfen sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden. Was zum ... ? Die taten ja so, als sei er eine Art Gott.
    Ach du Scheiße . War er das vielleicht? War er ein Dämon, den sie noch hatten beschwören können, ehe wir sie aufhalten konnten? Aber obwohl dämonische Energie in seiner Aura hing wie ein Rodeo-Reiter auf einem buckelnden Wildpferd, kam sie nicht direkt von ihm.
    Als er sich näherte, formierten wir uns zu einer Schlachtreihe.
    Camille warf mir einen Blick zu und versuchte, etwas zu sagen, doch es drang kein Wort aus ihrem Mund; im gesamten Flur war überhaupt kein Geräusch mehr zu hören.
    Und dann warf die Gestalt die Kapuze zurück, und ich sah eine zweite Ausgabe von Harold vor mir, nur älter. Harolds Vater? Nein, dafür war er zu jung. Vielleicht der Onkel ? Er sah aus wie ein Computerfreak, aber das Glitzern in seinen Augen sagte mir, dass er alles andere als lächerlich war, alles andere als ungefährlich. Die ruhige Hand des Todes umschloss seine Aura wie der Umhang, den er um die Schultern trug. Nekromant - er war ihr Todesmagier. Und er war sehr mächtig, aber unvorsichtig. Die Magie beherrschte ihn, nicht andersherum.
    Und dann zeigte Camille mit dem Finger auf etwas. Ich folgte der Geste. Um den Hals trug er eine Kette mit einem Anhänger. Ein Edelstein, in dem ein blauer Farbenwirbel eingeschlossen war, saß in einer filigranen Silberfassung: ein runder Cabochon aus Aquamarin. Vor der Energie, die das Juwel ausstrahlte, wäre ich am liebsten niedergekniet. Und da erkannte ich, was Camille erkannte hatte und auch Delilah jetzt bemerkte. Er trug ein Geistsiegel. Unser Feind besaß das fünfte Geistsiegel, und er zielte direkt auf uns.

 
Kapitel 25
     
    Ich wich zurück und fragte mich, ob er wusste, was das Geistsiegel war. Stand er mit Schattenschwinge im Bunde? Er kam immer näher, und sein Blick huschte von Camille zu Morio. Offenbar spürte er die Todesmagie, mit der die beiden gearbeitet hatten. O Scheiße, wenn er sie für eine Gefahr hielt - und das waren sie -, könnte er sie zuerst angreifen. Ich rannte auf Camille zu und wollte mich zwischen sie und den Nekromanten werfen. Er machte eine Handbewegung, und plötzlich konnte ich nicht mehr rennen.
    Ich fiel zu Boden und schlug hart auf den Knien auf. Wenn ich noch lebendig gewesen wäre, hätte ich mir dabei vermutlich eine Kniescheibe zertrümmert. Falls jetzt etwas gebrochen sein sollte, würde es bis morgen Abend verheilt sein. Während ich darum kämpfte, wieder auf die Füße zu kommen, erkannte ich, dass mich irgendeine magische Macht unten hielt. Ich stemmte mich gegen diese Kraft, aber sie ließ mich nicht aufstehen.
    Ein Blick zu den anderen zeigte mir, dass auch Camille und Delilah von dem Zauber erfasst worden waren. Rozurial wehrte sich dagegen und versuchte, sich langsam vorwärtszubewegen. Vanzir war verschwunden. Hatte der Zauber ihn getötet? Morio hatte seine menschliche Gestalt wieder angenommen und hatte wie Roz - große Mühe, sich auch nur mit halber Geschwindigkeit zu

Weitere Kostenlose Bücher