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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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stellte den Motor ab.
    Ich sah mir das Haus an. Sämtliche Lichter brannten. »Wollen wir? «
    »Geh du voran«, sagte Camille. »Du und Iris habt schließlich Sabeles Truhe entdeckt. Hast du ihren Anhänger und die Haarsträhne mitgebracht?«
    Ich nickte und tätschelte meine Tasche. Aus irgendeinem Grund hatte ich mir angewöhnt, das Medaillon in einem Schächtelchen bei mir zu tragen. Ich war besorgt um die Elfe und kam nicht dahinter, warum eigentlich. »Was ist mit ihrem Tagebuch? Du hast es nicht zufällig dabei?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich habe ein gutes Gedächtnis. Ich weiß, wonach ich fragen muss.«
    Der Weg zum Haus war gepflastert. Der Vorgarten war sehr gepflegt, er fühlte sich schon beinahe zu ordentlich an. Ich blickte mich nach irgendeinem Anzeichen von Unordnung um, nach einem Hauch der Wildheit, die viele Feen-Haushalte umgab. Unser eigener Vorgarten war ein Durcheinander von Pflanzen, Gräsern und Moos, aber Harish hatte entweder einen Gärtner angeheuert oder war ein Ordnungsfanatiker.
    Das Haus sah genauso aus. Die Holzverkleidung schimmerte in verdächtigem Mangel an Schmutz für eine Gegend, die nur etwa sechzig Sonnentage im Jahr vorzuweisen hatte -der Rest war bewölkt, und oft nieselte oder regnete es. Aber hier sah alles makellos aus. Ich klopfte an die Tür, und Camille und Delilah traten neben mich.
    Gleich darauf wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet, und ein junger Mann lugte heraus. Er war ein Elf, unverkennbar, aber einer, der eine Brille trug und anscheinend fand, dass die Kostümbildner von Miami Vice den Dreh raushatten. Er sah aus wie ein Schönling, eine platinblonde Ausgabe von Don Johnson. Er musterte uns von oben bis unten und öffnete die Tür ein wenig weiter.
    »Ja, was kann ich für euch tun?« Neutraler Tonfall. Weder freundlich noch unfreundlich.
    »Bist du Harish? «
    »Ja«, sagte er, und die Tür ging ein paar Fingerbreit weiter auf. »Was wollt ihr? «
    »Wir suchen nach Sabele Olahava«, sagte ich langsam. »Wir dachten, du wüsstest vielleicht, wo sie ist.«
    Er erstarrte. Die affektiert-gelangweilte Maske fiel von ihm ab, und dahinter kam ein ernster, trostloser Ausdruck zum Vorschein.
    »Sie ist nicht hier«, sagte er und machte Anstalten, die Tür zu schließen.
    »Warte - bitte. Wir müssen sie finden. Kannst du dich nur zehn Minuten lang mit uns unterhalten?«, fragte Delilah auf ihre gewinnendste Art und trat einen halben Schritt vor.
    Harish sah sie einen Moment lang an und seufzte dann tief. »Na schön. Aber ich werde euch nicht hereinbitten - nicht solange die bei euch ist«, sagte er und zeigte auf mich. »Ich komme raus, und wir unterhalten uns auf der Veranda. «
    »Wie unhöflich ...«, begann Delilah zu schimpfen, aber ich berührte sie am Arm und schüttelte den Kopf. Er schützte nur sein Haus, und es war sein gutes Recht, mir gegenüber misstrauisch zu sein.
    »Er hat recht«, sagte ich. »Es ist eine ganz schlechte Idee, fremde Vampire in dein Haus einzuladen - das wäre wirklich dumm.« Ich wandte mich wieder ihm zu. »Das geht in Ordnung.
    Wollen wir uns auf die Verandatreppe setzen?«
    Wir ließen uns auf der überdachten Treppe nieder. Delilah funkelte ihn immer noch an, aber ich war nicht beleidigt. Harish wäre ein großes Risiko eingegangen, wenn er mich in sein Haus eingeladen hätte, und das wusste er auch. Wenn er sich damit nicht wohl fühlte, war es sein gutes Recht, mich draußen zu halten. Ich würde es genauso machen, wenn irgendein massiger Schlägertyp vor der Tür stünde, den ich nicht kannte. »Ich bin Menolly D'Artigo, und das sind meine Schwestern Camille und Delilah.«
    Er seufzte erneut, lehnte sich ans Treppengeländer und schob die Ärmel seines sommerlichen Blazers ein Stück hoch. »Warum erkundigt ihr euch nach Sabele? «
    »Sie hat früher im Wayfarer gearbeitet. Ich bin die neue Besitzerin. Ich habe den Laden übernommen, nachdem Jocko ermordet wurde.« Ich hielt den Blick fest auf ihn gerichtet.
    Er zog leicht die Augenbrauen hoch. »Ich habe schon eine ganze Weile nicht mehr an die Bar gedacht. Seit Sabele verschwunden ist, bringe ich es nicht mal über mich, daran vorbeizugehen. «
    »Verschwunden?« Camille beugte sich vor. »Wann? Wir dachten, ihr hättet vielleicht geheiratet und sie wäre hier bei dir.«
    Seine Miene zuckte. » Geheiratet? Wie zum Teufel kommt ihr denn darauf? Wir waren verlobt, aber offenbar konnte sie den Gedanken doch nicht ertragen, mich auch tatsächlich zu

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