Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13
ich einen Officer losgeschickt habe, der den Mann befragen sollte, aber das hat nichts gebracht. Der Kerl hat geleugnet und behauptet, das sei Zufall, er wohne eben in der Nähe und so weiter. Da Sabele sich nie wieder bei uns gemeldet hat, haben wir den Fall zu den Akten gelegt. «
»Lass mich raten. Er hieß Harold Young. «
»Ja, Harold Young. Woher weißt du das ? Er war im ersten Semester an der Universität. Ich kann dir seine letzte bekannte Adresse geben. Wenn ich mich recht erinnere, ist er der jüngste Sohn von irgendeinem Millionär.« Sein Blick huschte zu seiner Armbanduhr. »Also, du hast erwähnt, du hättest Informationen über den Clockwork Club und Claudette? Erzähl mir davon, solange wir auf Delilah warten. «
»Der Clockwork Club besteht aus Vampiren mit altem Geld, und es ist praktisch unmöglich, da reinzukommen, außer auf Empfehlung von jemandem, der schon drin ist. Anscheinend gibt es den Club schon seit dem achtzehnten Jahrhundert, und er tritt erst jetzt allmählich ans Licht der Öffentlichkeit. Nach allem, was ich weiß, halten sie keine abscheulichen Rituale oder so etwas ab. Sie bleiben einfach unter sich, so wie die meisten exklusiven Clubs.«
Delilah klappte ihr Handy zu. »Wovon sprecht ihr? «
»Vom Clockwork Club«, antwortete ich. »Chase sucht nach einer Vampirin, die kürzlich verschwunden ist. Sie gehörte einem exklusiven Vampir-Club an, war nicht geoutet, ist immer noch verheiratet und jetzt plötzlich verschwunden. Keine Anzeichen für einen Selbstmord oder dafür, dass ihr Mann sie getötet haben könnte. «
»Also, hast du eine Chance, da Zugang zu bekommen und die Mitglieder nach Claudette zu fragen?«, wollte Chase wissen.
Ich presste die Lippen zusammen und zuckte mit den Schultern. »Ich kann es versuchen. Meine Quelle hat mir den Namen eines Mitglieds genannt, das ganz verrückt nach Feen ist. Mal sehen, ob ich irgendwie eine Einladung zu einem geselligen Abend rausschlagen kann, aber versprechen kann ich nichts. «
»Tim hat angerufen«, mischte sich Delilah ein. »Er hat unseren Burschen gefunden, diesen Harish. Ich habe seine Adresse.« Sie hielt ihr Notizbuch hoch. »Es ist noch früh genug. Was meint ihr - sollen wir ihm einen Besuch abstatten und feststellen, ob Sabele ihn doch geheiratet hat und irgendwo einen Haufen Kinder großzieht? «
»Klingt gut«, sagte ich. »Also los.«
Kapitel 10
Smoky und Vanzir wollten nicht mitkommen, also machten nur Camille, Delilah und ich uns auf den Weg zu Harish. Wir kurvten durch die Straßen in Richtung der Gegend, wo Siobhan wohnte, unsere Wer-robben-Freundin. Die Feen hatten im vergangenen Jahr die Nordseite des Discovery Park übernommen, Land dort aufgekauft, Häuser und Wohnungen gemietet. Ich hegte den Verdacht, dass der große ImmobilienBoom in den letzten paar Monaten daher rührte, dass die Feenköniginnen ihr Reich wieder aufbauten. Plötzlich fühlten sich die Wohngebiete in der Nähe von Parks, Seen und Sumpfgebieten entschieden nach »Feenreich« an.
Wir fuhren durch den Discovery Park, wo Bäume die Straße beschatteten und uns die Sicht auf den Himmel nahmen. Dieser Park war freundlich. Delilah und Camille kamen oft hierher, um spazieren zu gehen, nachzudenken oder mit den Natur-Devas zu sprechen. Das vermisste ich, aber seit ich in einen Vampir verwandelt worden war, fühlten sich Naturgeister in meiner Gegenwart nicht wohl, und ich wollte sie nicht verschrecken.
Also hielt ich mich von ihnen fern, außer sie kamen von sich aus auf mich zu, um mit mir zu spielen. So viele Menschen warfen Feen, Elfen und Naturgeister in einen Topf, obwohl wir drei völlig verschiedene Arten waren.
Natur-Devas waren teils Fee, teils Pflanze, und sie lebten nur, um ihrer Pflanzenspezies zu dienen. Brombeer-Devas waren riesig und krochen über das Land, wobei sie Raum verschlangen wie ihr Dickicht. Baum-Devas konnten tausend Jahre alt sein, und sie waren zwar nicht direkt wie die Ents aus Tolkiens Welt, aber sie wachten tatsächlich wie Hirten über ihre Schützlinge und hielten ein Auge darauf, was die Zwei-und Vierbeiner in ihren Wäldern so anstellten. Blumengeister waren oft lebhaft, beinahe geschwätzig, bis auf einige wenige, wie die Devas von Waldhyazinthen, die tödlich sein konnten, wenn man in ihr Reich eindrang.
Camille bog nach links in die Lawtonwood Road ab und folgte ihr bis zur Cramer Street, wo sie erneut links abbog. Ein paar Querstraßen weiter hielten wir vor einem großen Haus. Camille
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