Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13
ich hätte schreien mögen. Ich schaffte es, mich von ihm zu lösen. »Wir müssen gehen. Aber später - später ...«
Seine dunklen Augen glitzerten, und er lächelte mich auf seine ironische Art an. »Später werde ich dich hinlegen und mich zwischen deine wunderschönen Beine schieben, und du wirst einen Orgasmus erleben, der dir den Atem verschlägt.«
Da musste ich lachen. »Ich brauche nicht zu atmen, kein Problem. Aber ja ... ich glaube, ich bin bereit, Roz. Ich glaube, ich bin bereit für dich. «
»Gut«, sagte er und streifte mit den Lippen leicht meine Stirn. »Denn ich bin schon bereit für dich, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe.«
Und damit gingen wir hinein, um unsere Jacken zu holen. Als wir alle zusammen das Haus verließen, blieb Iris zurück, um auf Maggie aufzupassen und einsam darauf zu warten, dass ihr betrunkener Idiot von einem Leprechaun anrief, um sich zu entschuldigen. Meine Gedanken hingen immer noch an einem gewissen lockenköpfigen Incubus. Was er mir wohl so alles zeigen konnte?
Vanzir und Roz verschwanden, ehe wir Camilles Auto erreicht hatten. Ich schüttelte den Kopf, als die beiden sich in Luft auflösten. »Wir stecken schon mit ein paar seltsamen Gestalten unter einer Decke, was?«
Camille grinste. »Ich habe das Gefühl, dass eine von ihnen demnächst tatsächlich unter eine gewisse Decke schlüpfen wird.« Sie überließ Morio das Steuer und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Ich setzte mich mit der Kamera und dem anderen Kram nach hinten.
Als Morio rückwärts aus der Einfahrt setzte, begann ich alles, was ich letzte Nacht gesehen hatte, so detailliert wie möglich zu wiederholen. Camille hörte zu und nickte hin und wieder. Als ich zu den benutzten Kondomen und dem Staub unter dem Bett kam, stieß sie ein ersticktes »Iih« aus und schüttelte sich.
»Ja, das war ziemlich eklig«, sagte ich. »Und ich bin an eklig eigentlich gewöhnt. «
»Ich bin so froh, dass wir keine Kondome benutzen müssen«, bemerkte Camille und warf Morio einen Blick zu, der nur lächelte und weiter auf die Straße schaute.
»Lässt diese Spritze, die du und Delilah bekommen habt, ehe wir hierher gezogen sind, eigentlich irgendwann nach? Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich mit einem Halbdämon-Kind machen würdest... oder einem kleinen Halbdrachen. «
»Drachen können Feen nicht schwängern, und die Spritzen wirken so lange, bis wir nach Hause gehen und das Gegenmittel einnehmen«, erwiderte sie. »Aber ... ich weiß nicht - Morio, kann ich von dir schwanger werden? Theoretisch, meine ich?«
Er zog eine Augenbraue hoch, immer noch breit lächelnd. »Ja. Kannst du. Ich hätte nichts dagegen, aber dies ist wohl nicht der günstigste Zeitpunkt, wenn man alle Umstände bedenkt. «
»Es gibt keinen günstigen Zeitpunkt , was mich und Kinder angeht«, murmelte sie.
Morio hielt vor dem Haus der Höllenbrut am Straßenrand. Ich zeigte auf das Fenster im zweiten Stock. »Das da ist Larrys Zimmer.«
Camille warf mir einen Blick zu. »Bist du bereit? Sie wissen übrigens, dass du und ich Halbfeen sind. Ich dachte, dann wären sie vielleicht noch mehr daran interessiert, mit uns zu reden, und ich kann dir sagen, sie haben sofort angebissen.«
Sie glitt vom Beifahrersitz. Wie üblich hatte Camille keinerlei Zurückhaltung an den Tag gelegt, was ihre Aufmachung anging. Sie hatte sich sogar extra schön gemacht und trug einen langen Chiffonrock in einem satten Pflaumenblau, ein schwarzsilbernes Bustier, das ihre Brüste zu einer Show machte, bei der einem die Augen rausfallen konnten, und dazu Spitzenhandschuhe und einen Spitzenschal.
Morio trug eine schwarze Jeans zu einem Tanktop aus schwarzem Netzstoff, darüber eine Lederjacke. Er hatte sein Haar aus dem ewigen Pferdeschwanz befreit, und es hing ihm seidig, glänzend und in ganz sachten Wellen auf den Rücken. Die beiden gaben ein umwerfendes Paar ab. Genau genommen sah Camille mit jedem ihrer Männer phantastisch aus. Alle mochten es ein bisschen extravagant und passten zusammen wie ein Puzzle.
Ich hatte immer noch das an, was ich beim Aufstehen angezogen hatte: eine indigoblaue Jeans, hauteng, und einen seidenen Rollkragenpulli in einem hellen Blau. Der verbarg meine Narben, ohne allzu warm auszusehen. Die Hitze - oder auch Kälte - hätte mir nichts ausgemacht, aber so etwas half mir, als normal durchzugehen, wenn ich mich unter Men sehen befand. Dazu trug ich ein Bolero-Jäckchen und kniehohe Schnürstiefel mit
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