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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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zusammenbrauen. Wo stehen wir also?«
    »In turbulenten Zeiten.« Titania erhob sich. Die Königin der Morgensonne war strahlend und schön, und alle Kraft, die sie bei der Spaltung verloren hatte, war wiedergekehrt. Ihr Haar schimmerte, und ihre Augen hatte ich noch nie so klar gesehen. Sie lächelte uns sanft zu. »Und nun zum eigentlichen Grund unseres Besuchs. Wir bitten euch, euch auf die Seite der Feenhöfe in der Erdwelt zu stellen.«
    Ich öffnete den Mund, doch sie hob die Hand.
    »Ich weiß, dass Morgana deswegen bereits bei dir war, aber sie hat dich ohne unser Einverständnis aufgesucht. Wir bitten auch nicht aus demselben Grund wie sie. Im Wesentlichen sind wir uns doch einig: Wir dürfen nicht zulassen, dass die Siegel benutzt werden, ob sie nun in den Händen von Feen oder Menschen liegen. Falls Morgana das nicht allmählich begreifen sollte ...« Ihre Stimme ließ die letzten Worte klingen wie eine Drohung.
    Aeval griff den Gedanken auf. »Wenn Morgana sich nicht umstimmen lässt, werden Titania und ich dafür sorgen, dass sie unseren Standpunkt einnimmt. Soweit wir die Legenden verstehen, besitzt niemand die Macht, die Geistsiegel zu gebrauchen, ohne alle Welt in Gefahr zu bringen. Wir brauchen euer Wort darauf, dass ihr Asteria keine weiteren Siegel übergeben werdet, bis wir mehr wissen. Wir bitten euch nicht, sie uns zu geben, nur darum, dass ihr sie hütet und gut versteckt.«
    Ich starrte die beiden an. Sie meinten es ernst. Als ich Blicke mit Delilah und Menolly tauschte, wirkten ihre Mienen besorgt und unentschlossen. Ich wandte mich wieder Titania zu. »Würdet Ihr uns etwas Zeit lassen, in Ruhe darüber zu sprechen? Wir setzen uns mit Euch in Verbindung, wenn wir eine Entscheidung getroffen haben.«
    »Zögert nicht zu lange«, mahnte Aeval. »So viel steht auf dem Spiel. Und lasst euch von verwandtschaftlicher Loyalität nicht den Blick auf die Tatsachen verstellen.«
    Sie folgte Titania zur Tür. Wieder einmal war ich fasziniert von ihrer Schönheit. Sie glich einer wandelnden Säule aus Schatten und feinsten Spinnweben, eingehüllt in das samtene Schwarz des Nachthimmels. Ihr Gesicht war blass - so blass wie meines -, und allein ihre Haltung strahlte königlichen Adel aus.
    Sie fing meinen Blick auf. Ohne Vorwarnung hallte ihre Stimme durch meinen Kopf, so klar und deutlich, als spräche sie laut mit mir.
    Camille, du hast das Schwarze Einhorn geopfert. Du hast getan, was nötig war, um ihm die Wiedergeburt zu schenken.
    Du begreifst die Natur des ewigen Kreislaufs. Die Mondmutter hat klug gewählt, als sie dich für diese Aufgabe aussuchte. Du wirst eine würdige Priesterin sein, aber wirf diese Gelegenheit nicht um Bewunderung und Zugehörigkeit willen weg, aus denen du herausgewachsen bist. Du kannst nicht in die Vergangenheit zurückkehren, nichts wird je wieder so sein, wie es einmal war.
    Ich blickte mich um, doch offenbar hörte sie niemand außer mir. Ich wandte mich ihr wieder zu, schaute in diese strahlenden Augen und spürte, wie die Magie der Nacht in mir aufstieg. Ich verstehe, entgegnete ich in Gedanken. Wir werden Eure Bitte nicht einfach abtun. Das verspreche ich Euch. Es ist zu viel geschehen, um irgendetwas als gegeben anzunehmen.
    Sie nickte kaum merklich und sandte mir einen letzten Gedanken zu. Denke daran, dass ich dir einen Gefallen schulde. Wenn du dich auf unsere Seite stellst, kannst du dich auf diese Gunst berufen und dich meinem Hof anschließen statt Morganas Gefolge. Sie mag deine Verwandte sein, aber du tust gut daran, ihr mit Vorsicht zu begegnen. Sie ist zu gierig und will zu viel zu schnell.
    Und damit verabschiedeten sie sich und gingen durch die Hintertür hinaus.
     

 
Kapitel 20
     
    Tja, was tun wir jetzt?« Menolly sah in den Kühlschrank und holte eine Flasche Blut heraus, auf deren Etikett »Erdbeer-Milchshake« stand. Sie hob die Flasche an die Lippen, trank und schmatzte genüsslich. »Dieses aromatisierte Blut macht mein Leben richtig lebenswert«, bemerkte sie. »Danke.«
    »Kein Problem.« Morio lächelte sie breit an. Das war eines der Dinge, die ich an diesem Mann so liebte - er genoss es, anderen eine Freude zu machen.
    Ich seufzte tief. »Also, was meint ihr? Sollten die Keraastar-Ritter - eine Gruppe von Sterblichen, wenn auch keine gewöhnlichen Menschen - die Siegel einsetzen?«
    »Wenn wir uns mit der Dreifaltigen Drangsal einlassen, werden wir aus der Anderwelt verbannt und als Verräterinnen geächtet. Dann finden wir nie heraus,

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