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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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engagiert unterstützt. »Wenn die Leute sich nicht von Taggart Jones einschüchtern lassen. Andy Gambit hat ihn im Seattle Tattler als Favoriten hochgepusht, dabei ist er nichts weiter als ein Sprachrohr für die Freiheitsengel. Wir versuchen schon die ganze Zeit, eine Verbindung zwischen den beiden nachzuweisen, aber bisher haben wir keine Beweise dafür finden können. Jones hat die Absicht, sämtliche Rechte wieder abzuschaffen, die Feen und ÜWs in King County erkämpft haben.«
    »Andy Gambit kommt doch aus dem Mustopf - jedenfalls würde er darin sitzen, falls es nach mir ginge«, brummte ich. Gambit war Journalist bei einer Boulevardzeitung und verabscheute jeden, der nicht zu den »Erdgeborenen« gehörte. Das war eine lose Vereinigung verschiedener Gruppen, deren Gemeinsamkeit in engstirnigem Hass und militanter Hetze bestand. Ich war schon mehr als einmal zur Zielscheibe seiner gemeinen Kommentare geworden.
    »Wir sollten Menolly ermuntern, sich mal mit ihm zu unterhalten«, schlug Delilah kichernd vor. »Aber den Spieß würde er natürlich nur umdrehen und die Flammen damit schüren.«
    »Und solche Flammen brauchen wir nicht«, setzte ich hinzu. »Nein, wir brauchen einen hinterlistigeren Plan, um Gambit und seine xenophobischen Kumpane zu unterminieren. Darüber sollten wir erst gründlich nachdenken.«
    Die Vorstellung, Gambit tatsächlich von seinem Thron als König der Boulevardpresse zu stoßen, reizte mich allerdings sehr. Vielleicht konnten wir ihn in eine kompromittierende Situation locken und dann Fotos davon veröffentlichen. Es ihm mit eigener Münze heimzahlen, sozusagen.
    Ich schob den Gedanken beiseite, um ein andermal darüber nachzudenken, und fragte über die Schulter: »Also, Morio, was machen wir, wenn wir bei Harold sind?«
    Er beugte sich vor, und seine Augen glitzerten im Rückspiegel. »Wir reinigen die Erde mit dem Salz und deinem Tygeria-Quellwasser, und dann exorzieren wir auf Teufelin komm raus. Ich habe die Litanei, mit der man Tote befreit, auswendig gelernt.«
    Ich sah ihn im Spiegel an. Im Lauf der vergangenen Monate war mir klargeworden, dass der Yokai den eskalierenden Aufruhr tatsächlich genoss. Er machte selten große Worte, aber ich konnte es wittern. Er roch nicht direkt erregt, doch ein Hauch freudiger Aufregung lag in seinem Duft. Er gierte nach der Jagd, vor allem, wenn dabei Magie im Spiel war. Was mich wirklich beängstigte, war die Tatsache, dass ich allmählich eine ähnliche Reaktion bei mir selbst bemerkte.
    Delilah musste auch etwas gewittert haben, denn sie blickte zu ihm zurück. »Wo hast du ursprünglich Todesmagie gelernt?«
    Morio schwieg kurz. Dann antwortete er knapp und angespannt: »Wo ich aufgewachsen bin.« Er verfiel wieder in Schweigen, und ich warf Delilah einen Seitenblick zu. Sie zuckte mit den Schultern und schaute wieder aus dem Fenster.
    Während die Straße unter den Rädern dahinglitt, klatschten die ersten fetten Regentropfen herab, dann öffnete der Himmel seine Schleusen, und ein heftiger Regenguss trommelte auf die Straße. Ich fuhr langsamer, denn ich hatte keine Lust, wegen Aquaplaning gegen andere Autos geschleudert zu werden. Verkehr und Fahrweise in Seattle waren schon verrückt genug, doch der Regen schuf Gefahren, an die ich in der Anderwelt keinen Gedanken verschwendet hatte.
    Natürlich war ich zu Hause auch nie Auto gefahren oder hatte gelernt, irgendetwas Komplizierteres als eine kleine Kutsche zu lenken. Im Reiten war ich ein Naturtalent. Und Pferdewagen waren normalerweise nicht schnell genug, um auf den Straßen ins Schleudern zu geraten. In der Anderwelt gab es weder Asphalt noch Beton. Allerdings hatte nasses Kopfsteinpflaster auch seine Tücken.
    »Das war doch klar, oder? Sobald wir aussteigen, sind wir patschnass.« Ich runzelte die Stirn und überlegte, ob ich es mit einem kleinen Wetterzauber versuchen sollte, doch der Gedanke an die Sintflut, die ich auslösen könnte, falls es zu einem kleinen magischen Kurzschluss kam, ließ mich das ganz schnell wieder vergessen.
    Delilah schnaubte. »Na und? In den letzten Monaten haben wir uns mit Dämonenblut, Viro-Mortis-Gallerte, Toxidämonen-Eingeweiden, Matsch, Schlamm und was weiß ich noch allem bespritzt. Was ist da schon ein bisschen Regen?«
    »Vergiss das Pixie-Pulver nicht.« Ich grinste sie an. »Und ich bin ziemlich sicher, dass wir bis zum Hals in stinkendem grünem Schleim stecken werden, ehe wir hier fertig sind. Ich bin nur froh, dass ich eine so gute

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