Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13
mit dem großen Zeh über den Boden. Ich wollte duschen, ich wollte die Erinnerung an diese Nacht abwaschen. »Sag es nicht.«
Er rieb sich den Kopf und presste zwei Finger an die Nasenwurzel. »Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Hasst du mich jetzt?«
Ich schüttelte den Kopf. »Wie könnte ich dich hassen? Diesmal hast du keinen Mist gebaut, Johnson. Du hast mir gesagt, was du brauchst. Du warst ehrlich zu mir. Ich hasse das, was hier passiert, aber ich kann ... ich kann dich nicht hassen. Du bist Chase. «
Er zog sich an, und ich wickelte mich in ein Handtuch. »Delilah - vielleicht kommt das wieder in Ordnung, auf irgendeine Weise, die wir gar nicht erwarten. Vielleicht irgendwann ... wenn ich wieder klar im Kopf bin ... « Er unterbrach sich. »Ich mache mir etwas vor. Ich werde dich nicht bitten, auf mich zu warten. Das ist einfach nicht richtig, wenn keiner von uns weiß, was passieren wird.«
Ich zuckte resigniert mit den Schultern. »Ich gehöre dem Herbstkönig. Du hast recht: Irgendwann wird er mich zu sich rufen und mich schwängern. Solange du damit nicht leben kannst, haben wir keine Chance. Aber wenn du damit leben könntest ...«
Er biss sich auf die Lippe und stieß dann ein langes Seufzen aus. »Das kann ich nicht. Ich kenne mich. Es tut mir leid, aber ich kann nicht. Ich hätte immer das Gefühl, die zweite Geige zu spielen.«
Ich senkte den Kopf und nickte. »Ja, und ob das wahr ist oder nicht - und ich sehe das nicht so -, es ist dir gegenüber nicht fair. Dann ist es wohl aus.«
Mit einem leisen Schniefen bat er: »Normalerweise sagt das ja immer die Frau, aber ... können wir gute Freunde bleiben? Und, Delilah ... wenn du jemand anderen findest..., werde ich mich für dich freuen.«
Seine Stimme klang so kläglich, und sein Gesichtsausdruck war so hoffnungsvoll, dass ich unter Tränen lächeln musste. »Glaub ja nicht, dass du mich als gute Freundin je wieder loswirst. Johnson, ich liebe dich, und auf ihre eigene Art haben auch Camille und Menolly dich ins Herz geschlossen. Du gehörst praktisch zur Familie. Natürlich bleiben wir Freunde. Und vielleicht ... Ich meine, ohne den Druck, der durch eine Beziehung entsteht, können wir uns vielleicht sogar noch vertrauter werden.«
Und dann rauschte ein Gefühl durch meinen Körper, das aus meinem Herzen direkt über meine Lippen sprudelte. »Chase, willst du mein Blutsbruder werden? Ich will die Gewissheit haben, dass wir immer füreinander da sein werden. Ich will dich nicht als Partner und Liebhaber an mich binden, nur als Freund, und dann kannst du sicher sein, dass ich immer für dich da sein werde.«
Chase senkte errötend den Kopf. »Meinst du das ernst? Tust du das nicht nur, damit ich mich besser fühle?«
Ich nickte. Ich meinte es absolut ernst, mit jeder Faser meines Wesens. »Einen solchen Schwur würde ich niemals aus Mitleid ablegen, oder weil ich mich schuldig fühle.«
Ich suchte nach meinem Dolch und wusch Lysanthra sorgfältig ab. Dann bedeutete ich Chase, sich aufs Bett zu setzen, hob meine Hand und ritzte einen kurzen, sauberen Schnitt in die Handfläche. Chase hielt mir seine Hand hin, und ich schlitzte auch ihm die Handfläche auf. Dann ließ ich den Dolch aufs Bett fallen, nahm seine Hand, und wir drückten unsere Schnittwunden aneinander.
»Johnson, ich schwöre dir meine ewige Treue, Freundschaft und Liebe. Ich werde dir immer den Rücken decken, solange es meine älteren Eide erlauben.«
Er erschauerte. »Delilah, du bist meine Schwester, meine Blutsfreundin, und ich werde immer für dich da sein. Ich biete dir meine Treue, Freundschaft... und meine Liebe an.«
Während wir unsere Hände aneinanderpressten, rann ihm eine Träne über die Wange, und ich beugte mich vor und küsste sie weg. Das Salz kitzelte meine Zunge.
»Ich gehe dann wohl besser.« Er sah auf seine Armbanduhr. »Es ist schon fast zwei, und ich muss um sieben Uhr aufstehen.«
»Möchtest du hier übernachten? Dann könntest du mindestens eine Stunde länger schlafen, als wenn du erst in die Stadt fährst.« Ich wollte ihn nicht gehen sehen. Es war aus und vorbei, ja, aber ich wollte nicht zuschauen, wie er sich abwandte und zur Tür hinausging.
Er zögerte. »Wäre dir das nicht unangenehm?«
»Nein, nein. Bleib und übernachte hier, noch ein letztes Mal.« Ich warf einen Blick auf mein Bett. »Da ich immer noch nach Skunk stinke, kannst du das Bett haben, und ich schlafe in einem von meinen Katzenkörbchen. Das ist viel leichter zu
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