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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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konnte.
    Schließlich schluckte ich meinen Widerstand herunter. »Geh und sprich mit Camille. Wenn sie das auch will, werde ich es tun.«
    Sharah tätschelte meine Schulter. »Danke, Menolly. Ich weiß, das ist nicht leicht für dich. Ich weiß, wie du dazu stehst, Blut mit anderen zu teilen.«
    Meine Gedanken huschten wieder einmal zu Roman. Das war nicht übel gewesen, aber dies hier … es ging nicht um einen steinalten Vampir, mit dem ich es in Ekstase trieb. Morio war schwer verletzt, und mein Blut könnte ihn retten, aber um welchen Preis? Genau wie Chase sich veränderte, seit er den Nektar des Lebens getrunken hatte, könnte Vampirblut bei einem Dämon sehr ernste Auswirkungen haben. Einen Menschen würde es vermutlich vorübergehend stärken, ihn euphorisch machen, vielleicht sogar dauerhaft seine Aura verändern. Aber bei einem Yokai …
    Sharah stand auf, und ihr OP-Kittel raschelte leise, als sie an mir vorbeiging. Ich sah ihr nach, als sie über den Flur verschwand. So viel Kummer. So viel Qualen, Blut und Kampf. Wir versanken förmlich darin. Über uns allen schwebte jetzt der Schatten des Todes. Camille mit ihrer Todesmagie, Delilah als Todesmaid, und ich war schon tot. Der Schatten wuchs mit jedem Tag.
    Manchmal wünschte ich, Schattenschwinge würde endlich losschlagen, durchbrechen, und das Leben wäre verrückt genug, dass wir ihn niederschlagen und ihm die Kehle aufschlitzen könnten. Doch der Vernichter, wie man ihn jetzt nannte, war entschlossen, die Welten in Stücke zu reißen. Alles sprach dafür, dass wir als verbrannte Krümel unter seinen Sohlen enden würden.
    Mit einem stummen Gebet um ein wenig Glück stand ich auf und folgte Sharah nach draußen. Ich ignorierte Trillian und Vanzir und ging direkt in Morios Zimmer, wo Sharah gerade mit Camille sprach.
    Meine Schwester war bleicher als der Mond, so bleich wie Silberkraut im Mondschein. Mit großen Augen blickte sie zu mir auf.
    »Würdest du es tun?«
    Ich hielt ihrem Blick stand. Sie hoffte, dass ich einwilligen würde, aber ich kannte Camille. Sie würde mich nie anflehen. Sie würde mir die Entscheidung überlassen, ob ich dazu bereit war, selbst wenn es um das Leben eines geliebten Ehemannes ging. Wir waren Schwestern, und das kam vor allem anderen.
    Ich nickte, streckte die Arme aus und zog sie an mich. »Ja, ich mache es, wenn du es willst. Ich habe keine Ahnung, welche Wirkung das auf ihn haben wird, aber ich bin bereit, es zu versuchen.«
    »Dann bitte ich dich: Rette ihn, wenn du kannst.« Sie beugte sich über den Fuchsdämon und küsste seine schweißnasse Stirn. Seine Augen waren geschlossen, und sein Körper hing an so vielen Schläuchen und Kabeln, dass er aussah wie ein Roboter. Auch seine Brust war nassgeschwitzt, und ich konnte die Wunde sehen – ein grausiges Loch, klaffend und rot und von einer dicken Schwellung umgeben. Die Ränder wurden nur lose von feinen Fäden zusammengehalten – wahrscheinlich Spinnenseide –, und unablässig sickerten Blut und Eiter hervor und tropften in ein kleines Becken.
    »O ihr Götter«, flüsterte ich. Mir war nicht klar gewesen, wie schlimm er aussah. Ich wandte mich an Sharah. »Tu es.« Ich setzte mich auf einen Stuhl, zog meine Jacke aus und rollte einen Ärmel hoch, während Sharah rasch Kanüle und Schlauch holte.
    Als sie damit vor mir stand, blickte sie zaudernd auf meinen vernarbten Arm. »Wo … Ich weiß nicht, ob ich eine Vene finden kann …«
    Ich rollte den Ärmel wieder herunter und strich meine Zöpfe beiseite. »Am Hals. Nimm es aus meinem Hals.« Ich tastete die Haut ab, bis ich die Ader fand. Ich konnte spüren, wie das Blut langsam und zäh durch meinen Körper kroch, nicht mehr von einem schlagenden Herzen angetrieben, sondern von der rätselhaften Kraft, die dem Vampirismus zugrunde lag.
    Camille kniete sich neben mich. »Danke.«
    »Bedank dich lieber erst, wenn es funktioniert.«
    Wir beobachteten, wie Sharah die Kanüle vorbereitete. Die Nadel mitsamt dem Kunststoffaufsatz war gut sieben Zentimeter lang. Sie legte eine Art Spritze mit einem großen Röhrchen bereit, wie man es für Blutproben verwendete. Dann betupfte sie die Stelle an meinem Hals mit einem Desinfektionsmittel, und Camille wandte nicht den Blick ab, als Sharah mir die Kanüle seitlich am Hals durch die Haut stach und in meine Halsschlagader hineingleiten ließ.
    Ich spürte kaum ein Zwicken, als die Nadel eindrang, doch das kühle Metall schmiegte sich eigenartig vertraut an mich. Ich hörte

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