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Schwesternmord

Schwesternmord

Titel: Schwesternmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Er lachte. »Und die haben vermutlich alle Polizeimarken. Also, der Code ist zwölf-siebzehn. Siebzehnter Dezember – der Geburtstag meiner Tochter. Meinen Sie, dass Sie sich das merken können, oder wollen Sie es sich lieber aufschreiben?«
    »Das kann ich mir merken.«
    »Gut. Also, dann schalten Sie sie mal ein; ich nehme doch an, dass wir das Haus heute nicht mehr verlassen.«
    Während sie die Zahlenfolge eintippte, stand er so dicht neben ihr, dass sie seinen Atem in ihren Haaren spüren konnte. Sie drückte auf EIN und hörte ein leises Piepsen. Das Display zeigte nun an: ANLAGE AKTIVIERT.
    »Jetzt ist die Festung gesichert«, sagte er.
    »Das war ja einfach.« Sie wandte sich zu ihm um, und als sie seinen intensiven Blick bemerkte, wollte sie instinktiv einen Schritt zurückweichen, um wieder auf sichere Distanz zu ihm zu gehen.
    »Haben Sie schon etwas gegessen?«, fragte er.

    »Dazu bin ich überhaupt nicht gekommen. Die Ereignisse haben sich derart überstürzt.«
    »Dann kommen Sie mal mit. Das geht ja nicht an, dass Sie hier Hunger leiden.«
    Seine Küche sah genauso aus, wie Maura sie sich vorgestellt hatte, mit robusten Ahornschränken und Arbeitsplatten aus Massivholz. Töpfe und Pfannen hingen nach Größe geordnet an einem Deckengestell. Kein überflüssiger Firlefanz, einfach nur der Arbeitsbereich eines praktisch veranlagten Mannes.
    »Machen Sie sich meinetwegen bloß keine Umstände«, sagte sie. »Eier mit Toast wären vollkommen okay.«
    Er öffnete den Kühlschrank und nahm einen Karton Eier heraus. »Rühreier?«
    »Lassen Sie mich das doch machen, Rick.«
    »Wie wär’s, wenn Sie uns inzwischen ein paar Scheiben Toast machen? Das Brot ist da drüben. Ich möchte auch welchen.«
    Sie nahm zwei Scheiben aus der Packung und steckte sie in den Toaster. Dann drehte sie sich um und sah ihm zu, wie er am Herd stand und die Eier in einer Schlüssel verrührte. Sie musste an ihr letztes gemeinsames Essen denken – beide barfuß, fröhlich lachend. Sie hatten den Abend genossen – so lange, bis Janes Anruf ihr Misstrauen gegen ihn geweckt hatte. Und wenn Jane nicht angerufen hätte, was wäre dann in jener Nacht zwischen ihnen passiert? Sie sah zu, wie er die Eier in eine Pfanne goss und die Herdplatte einschaltete. Und ihr wurde plötzlich ganz heiß, als hätte er auch in ihr ein Feuer entfacht.
    Sie wandte sich ab und betrachtete stattdessen die Kühlschranktür, die mit Fotos von Ballard, seiner Frau und seiner Tochter beklebt war. Katie als Säugling im Arm ihrer Mutter. Als Zwei- oder Dreijährige in einem Hochstuhl. Eine ganze Sequenz, endend mit dem Foto eines mürrisch lächelnden blonden Teenagers.
    »Sie verändert sich so rasend schnell«, sagte er. »Ich kann
gar nicht glauben, dass das alles Fotos von ein und demselben Kind sind.«
    Sie sah ihn über die Schulter an. »Was haben Sie wegen dieses Joints in ihrem Schließfach entschieden?«
    »Ach, diese Geschichte.« Er seufzte. »Carmen hat ihr Hausarrest verpasst. Und was noch schlimmer ist: Sie hat sie zu einem Monat Fernsehverbot verdonnert. Jetzt muss ich meinen eigenen Apparat wegschließen, nur damit Katie nicht heimlich zum Fernsehschauen herkommt, wenn ich nicht zu Hause bin.«
    »Sie und Carmen schaffen es ja ganz gut, gegenüber Ihrer Tochter eine gemeinsame Linie zu vertreten.«
    »Wir haben doch im Grunde keine andere Wahl. Ganz gleich, wie bitter die Scheidung ist, man muss einfach zusammenhalten, im Interesse des Kindes.« Er schaltete den Herd aus und ließ die dampfenden Rühreier auf zwei Teller gleiten. »Haben Sie keine Kinder?«
    »Nein, zum Glück nicht.«
    »Zum Glück?«
    »Victor und ich hätten das nie so gesittet über die Bühne bringen können wie Sie beide.«
    »Es ist nicht so leicht, wie es aussieht. Erst recht, seit …«
    »Ja?«
    »Es gelingt uns, den Schein zu wahren, das ist alles.«
    Sie deckten den Tisch, stellten die Teller mit den Eiern, Toast und Butter darauf und setzten sich einander gegenüber. Das Gespräch über ihre gescheiterten Ehen hatte die Stimmung etwas gedrückt. Wir haben beide emotionale Wunden, die noch nicht ganz verheilt sind, dachte sie. Sosehr wir uns auch zueinander hingezogen fühlen – es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, etwas miteinander anzufangen.
    Doch als er sie später nach oben auf ihr Zimmer begleitete, wusste sie genau, dass ihm dieselben Möglichkeiten im Kopf herumspukten wie ihr.
    »Hier schlafen Sie«, sagte er und öffnete die Tür von

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