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Schwiegermutter inklusive. Einen Mann gibt es selten allein (German Edition)

Schwiegermutter inklusive. Einen Mann gibt es selten allein (German Edition)

Titel: Schwiegermutter inklusive. Einen Mann gibt es selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Harenberg
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zu lächeln, während Ingrid weiter sprach.
                „Wir
sind hier zusammengekommen, um die Hochzeit von Miranda und Rigoletto zu feiern.“
    „Sie benutzt meinen richtigen Namen“, schreckte ich zusammen. Ich
war wirklich ein gemeines, paranoides Stück.
                „Die
beiden haben sich nach nicht allzu langer Zeit des Zusammenseins entschlossen,
den Bund fürs Leben einzugehen. Darüber freuen wir uns sehr, denn Miranda ist
uns in dieser kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen.“
    Ich war wirklich scheußlich mit meinen ganzen Unterstellungen.
                „Wir
haben unseren Rigoletto immer gelehrt, dass man die
Dinge mit ganzem Herzen machen sollte. Wir hoffen, dass dies auch für seine Ehe
gilt.“
    Die Frau war ein Engel, und ich war ein mieses Stück.
                „Wir
haben uns immer bemüht, Vorbilder für unseren Sohn zu sein.“
    Ingrid hatte Tränen in den Augen, ihre Stimme zitterte leicht,
genau wie Busen, der dank ihres tiefen Dekolletees bestens zu sehen war und ein
wenig wirkte wie ein Erdbebengebiet. Ich bebte ebenfalls. Eine Mischung aus
Rührung und Scham hatte mir die Tränen in die Augen getrieben.
                „Und
daher hoffen wir, dass auch unsere Ehe immer ein Vorbild für Rigoletto sein wird. Und was das angeht, haben wir noch
eine kleine Überraschung für Rigoletto , Mandylein und alle hier Versammelten.“
    Ingrid pausierte kurz und nahm einen Schluck aus ihrem Wasserglas.
Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken: „ Mandylein “,
hatte sie gesagt und Überraschung. Beides in einem Satz. Ich hatte doch Recht
gehabt. Die Frau führte etwas im Schilde. Und es war nichts Gutes.
                „Für
unsere Überraschung brauche ich einen
ganz kleinen Moment. Ich bitte alle Gäste in der Zwischenzeit, das Glas zu
erheben und auf unseren Rigoletto und die liebe Mandy
einen Toast auszusprechen. Ich bin sofort wieder da!“
    Ingrid hüpfte wie ein Ballerina, die nicht gemerkt hatte, dass ihre
Glanzzeiten vorbei waren und sie 50 Kilo Übergewicht hatte aus dem Saal und
schloss die Tür mit einem Poltern hinter sich.
    „Überraschung!“ Vor keinem Wort hatte ich mehr Angst als vor
diesem. Ich begann zu zittern. Was hatte Ingrid vor? Wo hüpfte sie hin? Die
anderen Gäste taten, wie ihnen geheißen war und tranken auf das Wohl des
Brautpaares. Einmal. Zweimal. Nach dem dritten Toast setzte eine gewissen
Unruhe ein. Von Ingrid keine Spur. Ich blickte zu Igerich ,
der konzentriert auf sein Weinglas schaute. Plötzlich sprang die Tür des
Festsaales auf und Musik setzte ein - die bekannteste aller Hochzeitsmusiken:
der Hochzeitsmarsch von Wagner aus der Oper Lohengrin.
                „Treulich
geführt, ziehet dahin....“, schmetterte es aus den Lautsprechern des Festsaals.
    Ich blickte zu Rigoletto , der nur mit den
Schultern zuckte und seinen Blick wieder zur geöffneten Tür wandte. Was hatte
seine Mutter vor? Würde sie Rigoletto und mich
nochmal nach den Riten der Kräuter-FKK-Ingrid-Sekte verheiraten? Instinktiv
machte ich mich ganz klein auf meinem Stuhl. Wenn ich nicht da war, vielleicht
passierte dann nichts? Das letzte Mal hatte ich diese Methode angewandt, als
ich fünf Jahre alt war und meinem großen Bruder die Bonbons weggegessen hatte.
Es hatte mir damals nichts genutzt und natürlich würde es mir heute auch nichts
nutzen. Da ich außerdem nichts sehen konnte, richtete ich mich wieder auf. Ich
würde meiner Henkerin in die Augen blicken.
    Igerich war mittlerweile aufgestanden und schaute mit seinem Rotweinglas in der Hand
zur Tür. Sein Gesicht wirkte versteinert. Dann war es soweit. Ingrid kam
langsam und würdevoll in den Raum geschritten. Sie trug ihr Hochzeitskleid, das
an beiden Seiten mit einem großem Stück Goldstoff – der mich fatal an die
Vorhänge aus dem Baumarkt erinnerte - weiter gemacht worden war. Die
Kombination von Ochsenblutrot und Gold war mehr als kühn und es stand zu
befürchten, dass mindestens die Hälfte der Hochzeitsgäste erblinden würde.
Ingrid hatte inzwischen ihren Mann erreicht, klopfte an ihr Glas, um
sicherzugehen, dass auch wirklich jeder im Saal ihr zuhörte und begann zu
sprechen:
                „Wir
haben unseren 40ten Hochzeitstag, den wir auf Hawaii gefeiert haben, genutzt,
unser Eheversprechen zu erneuern. Igerich und ich
haben auf Hawaii noch einmal geheiratet!“
    Ingrid schaffte es, triumphierend auszusehen, obwohl ihr

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