Schwimmen fuer Kinder

Jede Übungseinheit (30-45 min) läuft in vier Phasen ab. Die Dauer der Phasen stellt Richtwerte dar, also kein starres Schema. Der sinnvolle Rhythmus und der Übergang in die nächste Phase sind situativ – je nach Bewegungsintensität, Tagesform und Wassertemperatur – zu ermessen.
    Die erzieherischen Anliegen sind Sicherheit, Vielseitigkeit, sozialer Bezug und Kreativität. Die Altersstreuung der altersgemischten Gruppe wird berücksichtigt. Die Lehrsituation ist interaktiv, d. h., Lehrperson und Kinder befinden sich in einem handlungsbetonten Dialog zwischen Erklären, Vormachen, Handeln, Fragen, neue Ideen einbringen und Gelerntes präsentieren. Freie Gewöhnungs- und Spielphasen können – abhängig von der Verfassung der Kinder – in den Unterricht als Zeit für individuelles, selbstbestimmtes, exploratives Spiel eingebaut werden.
    Die Lehrperson schließt jede Vor- und Nachbereitung einer Übungseinheit mit Anmerkungen oder weiteren vertiefenden Anregungen zum Thema ab. Im Vorschulalter fühlen sich die Kinder noch eng an ihre Lehrperson gebunden. Sie genießt deren Vertrauen. So ist ihnen auch ihre körperliche Nähe im Wasser wichtig. Die (An-)Sprache sollte zwar sachlich, aber auch kindgerecht, d. h. melodisch und einprägsam, sein. Die Kinder sollen in einer bilderreichen Sprache aus ihrer Vorstellungswelt mit kurzen, motivierenden Aufgabenstellungen, durch Bildertafeln oder aufgestellte Gegenstände zum Thema und deutliches Vormachen der Bewegung von der Lehrperson angesprochen werden. Die Kinder sollen die Aufgaben grundsätzlich selbstständig lösen. Die Lösungen der Kinder unterscheiden sich je nach ihrem Können. Beim Abverlangen der verschiedenen Aufgaben mit variablen Anforderungen kann ein Mutiger herausgefordert werden, der weniger Mutige erhält bei Bedarf eine leichtere Aufgabe, eine kleine Hilfestellung oder wird gezielt ermuntert, bis er so weit ist (innere Differenzierung). Deshalb sind die Aufgabenstellungen in den Schwierigkeitsgraden bewusst differenziert. Beim Springen und Tauchen sei nochmals darauf hingewiesen, dass die Lehrperson besonders gefordert ist, den Kindern die Reihenfolge, Form und Abstände klar vorzugeben und zu überwachen ( vgl. Kap. 4.1 ).
5.1 KURS WASSERGEWÖHNUNG: FREUND MIT DEM WASSER WERDEN
Kurs in 12 Übungseinheiten
„MEIN KOPF WIRD NASS, DAS MACHTMIR SPAß!“

1. ÜBUNGSEINHEIT
Thema
Wasser ist zum Trinken, Zähneputzen, Händewaschen da!
Aufgabe
Wasser im Alltag bewusst erleben
Material
Trinkbecher aus Kunststoff
Regel/Sicherheit
Gießen – kein Spritzen!
1 Kindergarten Gruppenraum
• Begrüßen im Stuhlkreis mit rhythmischer Klatsch- und Stampfbegleitung:
    â€žHeut ist ein Wi-Wa-Was-ser-tag, heut ist ein Wi-Wa-Was-ser-tag, kommt her, kommt her, und macht al-le mit.“ (Melodie z. B. „Ich ziehe meine Hose an.“ ) Die Becher verteilen, umgedreht zwischen die Knie klemmen und darauf mit den Zeigefingern klopfen oder in einer Hand halten und mit der anderen flachen Hand darauf trommeln.
2
    Gruppenraum
• Auskleiden und Sprache üben: Jeder zieht sein Oberteil aus, legt es zusammen und platziert es auf seinem Stuhl. Die Oberteile können im Detail beschrieben und mit anderen verglichen werden.
3
    Badezimmer
Übungen und Spiele am Waschbecken:
    â€¢ „Wozu ist das Wasser da, Wasser da, Wasser da?“ , fragt die Lehrperson, die Kinder antworten: „Zum Trinken, Lecken, Schlucken, Gurgeln, Ausspucken usw.“
    â€¢ Hände und Gesicht sowie Arme waschen, Hände zur Schüssel formen und daraus Wasser trinken oder auch mit Nase und Mund hineinblasen, Hände trocken schütteln, Augenzwinkern (Scheibenwischer), um das Augenwischen zu vermeiden. Dazu singen: „Hände waschen, Hände waschen, das kann jedes Kind. Hände waschen, Hände waschen, bis sie sauber sind.“ Das Lied wiederholen und „Hände“ durch andere Körperteile ersetzen.
4
    Küche
    Gruppenraum
• Ausklang: Wasser ist zum Trinken, Kochen, Reinigen da.
    Kinder waschen und trocknen ihren Becher ab und stellen sie zurück.
    â€¢ Zurück im Stuhlkreis: „Ich ziehe meinen Pullover an, ich ziehe meinen Pullover an, schaut her, schaut her, was ich schon alles machen kann.“

    Anmerkung: Ein Bild kann ausgemalt oder gemalt werden, auf welchem Kleidungsstücke vorgezeichnet sind oder auf das Figuren