Schwimmtraining Triathlon
allerbeste Schwimmpartner, können abdriften!
Bei Strömungen oder Windböen kann es sein, dass man die Schwimmrichtung permanent zur Strömung hin korrigieren muss, um auf der optimalen Linie zu bleiben und nicht abzutriften.
Die Orientierung beim Kraulschwimmen geht am besten mit Wasserballkraul oder, nicht ganz so elegant, einem kurzen Wechsel ins Brustschwimmen. Der Triathlet sollte etwa alle 20 Züge wie automatisch einen Orientierungszug machen, wenn die Richtung nicht total klar ist. Lieber 1 à mehr orientiert, als 3 m mehr Korrekturschwimmen.
3.5.2 Schwimmen im Strömungsschatten
Wer im Training hinter seinem Partner schwimmt, merkt, es geht irgendwie leichter. Das hat drei Gründe:
Man braucht sich wirklich nur noch an den FüÃen des Vordermanns zu orientieren und ârolltâ in dessen Geschwindigkeit mit.
Der Vordermann bringt das ihn umgebende Wasser in Schwimmrichtung in Bewegung. Damit wird ein Sog erzeugt, den der nachfolgende Schwimmer für sich nutzen kann.
Ist es psychisch meistens angenehmer, dranzubleiben, als Tempo zu machen.
In der einschlägigen Literatur findet man keine Beweise, aber die praktischen Erfahrungen lassen vermuten, auf bis zu 10% Energieeinsparung zu hoffen, wenn man einen guten Strömungsschatten findet. Der Abstand zum Vordermann sollte zwischen 20-50 cm betragen, Anklopfen an die FüÃe ist ebenso zu vermeiden wie das Verlassen des Sichtkontakts.
Aber, Strömungsschattenschwimmen ist schön, die optimale Linie zu schwimmen ist besser! Also, Orientieren nicht vergessen und wenn der Vordermann auf Abwegen ist, raus aus dem Schatten und selbst auf der Linie schwimmen.
3.5.3 Umschwimmen von Bojen
Eine Boje einzeln, allein, zu umschwimmen, ist keine Kunst. Im Pulk ist das anders. An einer Wendeboje verhalten sich die Triathleten nicht wie in einer Düse, in der die Durchflussmenge elegant durch höhere Geschwindigkeit konstant gehalten wird, sondern wie bei einem Stau auf der Autobahn, bei dem abruptes Bremsen, Ausweichen und gelegentliche Rempler an der Tagesordnung sind. Es gibt nur zwei âschmerzarmeâ Strategien: vor der Boje aus einem Pulk ins Freie sprinten und den kurzen Weg finden oder den weiten Weg gehen, indem man die Boje mit genügend Abstand umschwimmt. Einfach draufzuhalten und sich auf Rempeleien einzulassen, ist Geschmackssache!
Der Sprint ins Freie muss trainiert werden, weil der Tempowechsel in der Regel zum Energiegewinnungswechsel in der Muskulatur führt. Das sollte man auf den weiteren Metern kompensieren können, damit man sich nicht âsauerâ schwimmt. Fahrtspiel oder kurze Sprints mit aktiven Pausen im Training sind dafür geeignet. Beim Fahrtspiel schwimmt man beliebige Streckenlängen mit Tempowechsel nach eigenem Ermessen. Im Freiwasser oder Strömungskanal können diese Tempowechsel auch durch unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten erzeugt werden ( siehe auch Kap. 4.2.1.3 ).
3.5.4 Ãberholen anderer Schwimmer und Körperkontakt
In jedem Wettkampf wird überholt. Es gibt wahrscheinlich keinen Triathleten, der als Letzter startet und als Letzter ankommt. Körperkontakte sind fast unausweichlich und müssen mental eingeplant werden. Das sorgt für eine gewisse Gefasstheit, wenn es einschlägt. Es lohnt sich auch nie, darüber nachzudenken, ob man zurückschlagen soll. Das bitte niemals, auch wenn sich die Hiebe oder Tritte des Nachbarn wiederholen. Man muss davon ausgehen, dass der andere ein Problem hat, sich freizuschwimmen. Angezeigt ist, selbst leicht auszuweichen!
Regeln gibt es beim Ausweichen und Ãberholen keine, rechts oder links vorbeischwimmen, alles ist in Ordnung. Wichtig ist die Orientierung vor dem Ãberholen: Ideallinie peilen und die kürzere Strecke bzw. Seite zum Vorbeischwimmen wählen, dann aus dem Strömungsschatten gehen und in angemessenem Abstand von mindestens 50 cm vorbeiziehen. Fair sollte es zugehen, also nicht zu dicht vor der Nase des Ãberholten einkreuzen, damit Beinschläge nicht in seinem Gesicht landen.
Hinweis: Wenn bemerkbare Strömungen oder Wind vorhanden sind, sollte man zum Ãberholen die Leeseite vorziehen und so knapp wie möglich am anderen vorbeischwimmen, um den Wind- bzw. Strömungsschatten auszunutzen.
Ãbungshinweis:
Beim Training starten die jeweils schnelleren immer hinter den jeweils langsameren Schwimmern. Damit werden Ãberholmanöver zum Trainingsinhalt.
3.5.5
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