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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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die Signien und Symbole an, die sie vor ihrer Aufmerksamkeit und ihrem Zugriff verbergen sollten.
    Er würde sie nicht ewig verstecken können, nicht ein mal besonders lange, aber hoffentlich lange genug, bis er die Dinge geregelt hatte und sie keine Gefahr mehr darstellte. Dass die Prophezeiung falsch war, bedeutete nicht, dass sie nicht wahr gemacht werden konnte. Im Gegenteil: Sie wür den alles daran setzen, dass das geschehen würde - wenn er sie nicht daran hinderte. Wenn er jedoch versagte, würde es zu einer Katastrophe von nie da gewesenen Ausmaßen kom men ... Und nichts und niemand auf dieser Welt, darunter oder darüber wäre dann noch dazu in der Lage, sie aufzu halten. Deshalb durfte er nicht versagen.
    Nicht zum ersten Mal in seiner Ewigkeiten währenden Existenz fragte er sich, ob er seinerzeit den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Nichts von all dem, was geschehen war und noch geschehen konnte, hatte er jemals gewollt - aber das änderte nichts. Es gibt Dinge, die müssen getan wer den ... weil die Alternative dazu völlig inakzeptabel ist. Aber heiligte der Zweck wirklich die Mittel? Bisher hatte er das geglaubt, oder zumindest danach gehandelt. Wie weit aber durfte oder würde er dieses Mal gehen?
    Er hatte Jahrtausende auf diesen Moment und auf die Frau, die Abgal, gewartet und sich in all dieser Zeit unzäh lige Male ausgemalt, wie die Begegnung mit ihr ausfallen würde. Aber mit dem, was dann tatsächlich geschehen war, hatte er nicht gerechnet. Nicht rechnen können. Da waren Kräfte und Mächte am Werk, die selbst die seinen weit über stiegen. Eine Magie, die älter war als die Schöpfung selbst. Aber es war mehr als das. Er war niemandes Marionette; auch nicht die der eigenen Natur oder Gefühle. Was gesche hen war, war nicht nur geschehen, weil er es wollte, sondern vor allem auch, weil er es zugelassen hatte.
    Die Freiheit der Wahl - sie war es, für die er sein gan zes Leben lang gekämpft hatte. Genau aus diesem Grund war es so wichtig, dass auch die Abgal die freie Wahl hatte, in dem, was geschah und vor ihr lag. So sehr ihr Schicksal auch vorherbestimmt war durch die Ereignisse der Vergan genheit, so sehr hatte sie doch das Recht, ihre Zukunft selbst zu schmieden.
    Und damit die der gesamten Menschheit.

5. KAPITEL
    Eine weitere Überraschung
    Der Verkehr auf dem Weg nach Hause war die Hölle.
    Allerdings war Azazel noch hundertmal schlimmer als Luzifer. Larrys Worte hallten in ihren Gedanken nach, und Maggie wollte deshalb möglichst schnell so viel sie konnte über diesen Azazel herausfinden, ehe sie Axel das nächste Mal traf. Aber sie hatte jetzt schon so lange im Stop-and-go auf der Fifth festgehangen, dass sie sich entschied, ihren neuen Audi zu parken und für die Dauer des Feierabendverkehrs einen Spaziergang im Central Park zu machen, um den Kopf wieder frei zu bekommen.
    War Axel - der Mann, der sie so sehr begeisterte, obwohl sie ihn kaum kannte - ein Dämonenanbeter? Oder lediglich jemand, der mit archaischer Mystik und Symbolik kokettierte?
    Wer war er überhaupt?
    Sie wusste nichts von ihm. So reizvoll ihn das auf der einen Seite machte, so sehr ließ es ihn auf der anderen bedrohlich erscheinen. Frauen stehen auf böse Kerle, solange sich das „böse“ im Rahmen hält. Zu welcher Kategorie zählte Axel?
    Woher hatte er die Diamanten? Wieso konnte er so freizügig damit umgehen? Was machte er beruflich? Woher stammte er?
    Maggie beschloss, ihn all das zu fragen, ehe sie sich weiter mit ihm einlassen würde. Zugegeben, sie hatte mehr als ein Faible für ihn, aber lebensmüde war sie nicht. Sie lenkte ihre Schritte zum See und schaute den Kids beim Entenfüttern zu, ohne sie wahrzunehmen. Zu viele Fragen spukten ihr durch den Kopf. Zu viele mögliche Antworten. Antworten, die ihr ganz und gar nicht gefielen.
    Was, wenn Axel ein Drogenhändler war? Das würde die Diamanten erklären ... und bedingt auch sein Stehvermögen beim Sex. War Kokain im Spiel gewesen? Maggie hatte davon gehört, dass dieser Stoff Männer nahezu endlos funktionieren ließ. Und hatte er vielleicht davon auch ihr etwas in den Tee getan? Das würde ihre enthemmte Willigkeit und nur allzu schnelle Bereitschaft von gestern Nacht erklären.
    Der Gedanke, dass vielleicht alle Erlebnisse der vergangenen Nacht nur ein Budenzauber gewesen sein mochten, versetzte Maggie einen Stich, und sie war erstaunt darüber, wie empfindlich sie war, was Axel betraf. Normalerweise maß sie einer ersten Begegnung nie

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