Schwingen des Vergessens
festsetzt, wird sie auch nach wochenlangen Versuchen nicht klappen. Wäre klug, sich das zu merken. Mehr sage ich nicht. Da brauchst du mir auch nicht noch tausende Nachrichten schreiben.
3.1 ~*~ Ein letzter Versuch
Also funktionierte es doch. Yeah! Glücklich loggte sie sich aus und stürmte voller Tatendrang nach draußen. Die Sonne neigte sich bereits dazu, unterzugehen, um diese Zeit war es ab 4 bereits leider schon dunkel. Bevor Amelie beginnen wollte, zögerte sie kurz. Wenn sie es tatsächlich schaffen würde, sich in einen Dämon zu verwandeln, war die Frage, ob sie es auch wieder rückgängig machen konnte. Nein, wahrscheinlich würde sie es nicht schaffen. Deshalb setzte sie sich draußen neben einen Busch und versteckte sich dahinter. Ihr Plan war es, zumindest ihre anderen Fähigkeiten zu testen, wenn es endlich dunkel wäre, würde sie auch das mit der Dämonengestalt versuchen. Einen Versuch war es allemal wert. Was hatte Damian noch mal gesagt?
„Wenn du dich auf eine Sache, die du ohnehin nicht kannst, wie wild festsetzt, wird auch nach wochenlangen Versuchen nicht klappen.“ Vielleicht hatte er damit sogar Recht. Nachdenklich schloss sie die Augen und nickte sogleich ein.
Erst Stunden später, als es bereits stockdunkel war und nichts mehr den Garten beleuchtete, schreckte Amelie hoch. Ein kleiner Spatz hatte es sich neben ihr gemütlich gemacht, zischte jedoch erschrocken davon.
„Wie spät ist es?“, murmelte sie leise und setzte sich hoch. Ihr Kopf hatte auf einem Ast gelegen, Blätter befanden sich in ihren Haaren. Mühsam warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr, konnte allerdings nichts wegen der Finsternis rein gar nichts erkennen. Es war stockdunkel. Orientierungslos tapste sie etwas herum und gewöhnte sich an das düstere Mondlicht, das zumindest die Umrisse der Umgebung halbwegs gut erhellte. Trotz ihrer Freude zur Dunkelheit, war ihr etwas unwohl, was ihr Vorhaben allerdings bestimmt nicht verhindern würde. Ein Lichtstrahl wurde von dem Haus entsandt, er stammte von dem Schlafzimmer von Steve und Caro. Der Mann war bekanntlich, auch wenn es schon knapp vor 23 Uhr war, noch nicht daheim, seine Elektrikerarbeiten waren ihm leider weitaus wichtiger als seine Familie. Kurz versetzte es Amelie einen Stich, als sie sich daran erinnerte, was er über sie in dem Streit gesagt hatte. Dass das Mädchen nicht sein Kind wäre und es auch nie sein würde! Wahrscheinlich hatte er selbst diese schrecklichen Worte bereits vergessen, doch sie selbst würde länger brauchen, um einiges sogar. Kopfschüttelnd stellte sie sich nahe an die Büsche, die ihren Garten abgrenzten, und blickte ein paar Mal nervös um sich. Außer dem Licht, das vom Haus ausging, war es finster, aus dem Nachbarhaus drangen leise Musiktöne, gut so. Wenigstens würde das ihre Geräusche etwas übertönen. Mit einem Seufzer rief sie sich Damians Lektion wieder ins Gedächtnis, sie durfte sich nicht darauf festsetzen, doch das schien unmöglich. Natürlich wollte sie es mit aller Kraft schaffen, aber er meinte wohl, das wäre keine Lösung. Nachdenklich setzte sie sich im Schneidersitz ins feuchte Gras und entspannte sich allmählich. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Plötzlich fühlte sie ein seltsames Kribbeln in ihrer Handinnenfläche, von dort aus breitete es sich über den Arm zur Schulter, zum Bauch bis hinunter in die Zehen aus. Amelie ließ es gespannt geschehen, versuchte dabei, sich gar nicht zu bewegen, um nicht irgendwas falsch zu machen. Zu gerne hätte sie gesehen, ob sich ihr Aussehen bereits verändert hatte, doch Spiegel hatte sie leider keinen mitgenommen. Zitternd schloss sie die Augen und fühlte einen seltsames Ziehen um diese herum. Als die Angst endgültig begann, sie zu lähmen, lehnte sie sich an die Büsche und fühlte Spinnweben an ihren Haaren, die sie allerdings nicht wegwischte. Nach ein paar weiteren endlos langen Augenblicken hörte das Ziehen auf, kroch aber kurz darauf vom Gesicht aus weiter nach unten. Es fühlte sich so an, als würden unsichtbare Hände ihre Haut straff ziehen, Schmerzen verspürte Amelie jedoch gar keine. Schließlich hörte das Kribbeln auf, war auf einmal weg. Langsam erhob sie sich und blickte um sich, aufgeregt auf das, was sie gleich sehen würde. Nach einem tiefen Atemzug schaute sie auf ihre Hand. Und konnte es nicht fassen. Zwischen ihren Fingern verliefen dünne Metallplatten, die sich über ihren ganzen Körper zogen. Leicht erschrocken
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