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Schwur der Sünderin

Schwur der Sünderin

Titel: Schwur der Sünderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Zinßmeister
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was mit dir passiert. Du bist ein Nichts, ein Niemand. Du bist Abschaum«, erklärte Hauser.
    Nehmenich erkannte, dass es den Männern ernst war. Mit hektischem Gesichtsausdruck begann er um sein Leben zu betteln. »Tut mir nichts! Ich verspreche euch, dass ich nichts sage. Kein Wort wird über meine Lippen kommen. Ich werde schweigen wie ein Grab, doch verschont mein Leben!«
    Die vier Männer blickten den Bauern kalt an, und Nehmenich glaubte bereits, dass alles aus wäre. Doch dann sagte Peter mit mildem Lächeln: »Ich denke, er sagt dieses Mal tatsächlich die Wahrheit. Wir können ihm sicherlich vertrauen.«
    Der Bauer lachte wie wahnsinnig und nickte trotz der Schmerzen. Sein Blick folgte Peter, der um den Tisch herumging. Deshalb sah er nicht, wie Hauser das Schwert hob.
    Er spürte keinen Schmerz, als der Landsknecht ihm mit einem Schlag den Kopf abtrennte.
     
    Hauser, Fleischhauer, Peter und Jakob sahen regungslos zu, wie Nehmenichs Kopf auf den Boden fiel und sein Körper zur Seite kippte. Stumm beobachteten sie, wie mit jedem Herzschlag Blut aus dem leblosen Körper gepumpt wurde, bis nur noch ein
schwaches Rinnsal floss. Fleischhauer gab ihnen eine große Decke, auf die sie den Leichnam hoben und den Kopf dazulegten.
    Peter betrachtete die große Blutlache auf dem Boden, auf Tisch und Stuhl und stammelte: »Wir hätten ihn erwürgen und seinen Leichnam in den Mehlbach werfen sollen.«
    »Er hätte sich gewehrt und geschrien. Wohlmöglich hätte uns jemand dabei beobachtet. Wir mussten die Lage nutzen. Da blieb keine Zeit für Überlegungen«, erklärte Hauser und tunkte einen Lappen in den Eimer mit Wasser.
    Während Jakob das Blut aufwischte, sagte er: »Vielleicht hätte er nun doch geschwiegen.«
    Hauser hielt in seiner Bewegung inne und zischte: »Wir haben diesen Plan zusammen ersonnen und ihn zusammen ausgeführt, und daran ist nichts mehr zu ändern.«
    »Wir haben vereinbart, dass wir ihn in der Not umbringen würden, aber nicht, dass du sofort zum Schwert greifst. Wir hätten ihm eine letzte Möglichkeit einräumen sollen, uns seine Ehrlichkeit zu beweisen«, entgegnete Jakob und blickte angewidert auf Nehmenichs Kopf, dessen gebrochene Augen zur Decke starrten.
    »Ich bin der Meinung, dass dies die richtige Lösung war«, stimmte Fleischhauer Hauser zu. »Ihr hättet vor diesem Menschen niemals Ruhe bekommen. Da er nun seine Kinder nicht mehr aufhetzen kann, werden sie nicht gegen Veit aussagen.«
    Hauser nickte zustimmend.
    Peter schlug vor: »Wir sollten Nehmenichs Familie Geld zukommen lassen.«
    »Bist du verrückt?«, begehrte Jakob auf. »Da kannst du gleich ein Geständnis abliefern.«
    »Peters Vorschlag würde ich nicht verdammen«, sagte Hauser ruhig. »Wenn alle wissen, dass Nehmenich verschwunden ist, könntet ihr der Frau tatsächlich unter die Arme greifen und sie auf eure Seite ziehen.«

    »Hanna war nie gegen uns! Es war immer nur ihr Mann, der Ärger gemacht hat.«
    »Was machen wir mit seiner Leiche?«, fragte Fleischhauer.
    »Wir müssen ihn im Wald vergraben.«
    Peter schlug vor: »Es gibt eine Stelle im Wald, da sind wir früher die Abfälle der gewilderten Tiere losgeworden.«
    »Du meinst den Dachsbau?«, fragte Jakob.
    Peter nickte.
     
    Die Männer warteten, bis es Nacht war, dann brachten sie Nehmenichs Leiche und seinen abgeschlagenen Kopf zum Steinbruch, wo sich der Dachsbau befand.
    »Hier haben wir dem alten Dachs die Gedärme des Wildbrets vors Loch geworfen. Schon bald darauf war davon nichts mehr zu sehen«, erklärte Peter, als sie den kopflosen Nehmenich vor den Dachsbau legten und den Kopf hinterherrollen ließen. Sie sprachen ein Gebet für die verirrte Seele und machten sich dann auf den Rückweg.
    Unterwegs sorgte sich Jakob: »Hoffentlich kommt uns keiner auf die Schliche.«
    »Sei unbesorgt«, erwiderte Hauser. »Ullein ist für seinen Jähzorn bekannt. Falls uns jemand verdächtigen sollte, können wir mit wenigen Andeutungen die Spur auf ihn lenken.«

    Am nächsten Morgen saßen Jakob und Peter schon vor Morgengrauen in der Küche zusammen. Jakob hatte nicht schlafen können und seinen Bruder geweckt.
    »Ich sehe ständig Nehmenichs abgeschlagenen Kopf über den Boden rollen«, flüsterte Jakob mit starrem Blick.
    »Auch mir ist es nicht Recht, dass er so enden musste, aber er war ein böser Mensch, der nun keinem mehr schaden kann«, erklärte Peter. Als er Jakobs zweifelnden Blick sah, fügte er hinzu:
»Glaubst du tatsächlich, er hätte auf uns

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