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Schwur der Sünderin

Schwur der Sünderin

Titel: Schwur der Sünderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Zinßmeister
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Modorok, denn er erhebt mutig seine Stimme. Die Kleine nannte ich Fehild. Obwohl sie klein und schmächtig ist, hat sie Freude am Kampf und fordert ihre beiden Brüder stets heraus«, lachte Veit. »Das hier ist Degenhart. Das heißt ›kühner Krieger‹. Er wird später einmal sein Rudel beschützen.«
    Anne Maria schaute Veit ungläubig an. »Woher kennst du diese seltsamen Namen?«
    »Der alte Mann, der mich damals im Wald gerettet hat und mir alles über Wölfe beibrachte, wies mich in die Riten und die Heilkunst der alten Germanen ein, und dadurch lernte ich ihre Götter und Namen kennen«, erklärte er.
    »Es gibt noch so vieles, was ich nicht über dich weiß, Liebster«, sagte Anna Maria und strich Veit zärtlich über die Wange.
    Sie setzte sich nieder und streckte dem Tier ihre Hand entgegen. Die Wölfin kam, freudig mit dem Schwanz wedelnd, auf sie zu und ließ sich kraulen. »Minnegard ist uns tatsächlich von Mühlhausen nach Mehlbach gefolgt. Sind ihre Brüder auch hier?«
    »Nein, sie hat eine andere Familie gefunden.«
    »Warum hast du mir das nicht gesagt?«, fragte Anna Maria vorwurfsvoll. Ihre Augen hatten sich an das schwache Licht gewöhnt, sodass sie sehen konnte, wie Veits Gesichtsausdruck sich verhärtete. Mittlerweile trauten sich auch die Welpen zu Anna Maria und ließen sich von ihr streicheln. Sie nahm eines der Jungen auf den Arm und kraulte es, als ein anderes ihr in den nackten Zeh biss.
    »Au!«, rief sie lachend und setzte den Welpen zurück, um sich den Beißer zu schnappen. Sie hielt ihn hoch und schimpfte leise: »Du Schlingel! Veit sollte dich nach einem Beißer benennen und nicht nach einem kühnen Krieger.«
    Der Wolf gähnte herzhaft, und Anna Maria setzte ihn vorsichtig zurück auf den Boden. Die Wölfin legte sich auf die Seite, sodass die Jungen an ihr saugen konnten.

    Als nichts zu hören war außer dem Schmatzen der Welpen, blickte Anna Maria zu Veit und sagte: »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    Veit holte tief Luft und setzte sich seufzend zu ihr auf den Waldboden. Müde wischte er sich über die Augen.
    »Ich weiß nicht, warum ich geschwiegen habe. Vielleicht, weil ich große Wut hatte. Der von Bauer Steiner erschlagene Wolf war ihr Männchen.« Als Anna Maria das hörte, verzog sie gequält ihr Gesicht.
    »Die Mordlust der Bauern hat mich zornig gemacht. Als sie mit den Waffen auf eurem Hof gestanden haben, musste ich mich zügeln, um sie nicht mit meinem Schwert zu erschlagen.«
    »Wie kannst du so etwas sagen?«, tadelte Anna Maria ihn.
    Doch Veit verteidigte sich: »Die Menschen verurteilen ein Tier, das sie nicht kennen. Wollen es ermorden, anstatt es zu verstehen. Der Wolf tötet ihr Vieh, weil es wegen der anhaltenden Trockenzeit kaum noch etwas im Wald zu jagen gibt. Wölfe sind keine mordenden Bestien. Sie haben Angst vor den Menschen und weichen ihnen aus.«
    »Das alles weißt du, weil du unter den Wölfen gelebt hast. Davor jedoch warst du der gleichen Meinung wie all die anderen.«
    Veit nickte. »Das mag wohl stimmen. Aber der Unterschied ist, dass ich begriffen habe und all die anderen, wie du sie nennst, nichts davon wissen wollen. Was glaubst du, was geschieht, wenn ich ihnen von meinen Erfahrungen berichte? Würden sie mir glauben? Oder würden sie mich verjagen?«
    Anna Maria blieb ihm eine Antwort schuldig, da sie wusste, dass er Recht hatte. Stattdessen senkte sie den Blick und flüsterte: »Ich hatte Angst, dass ich dich verlieren würde.«
    »Warum?«, fragte er erschrocken.
    »Du bist mir ausgewichen und wolltest nichts von mir wissen.«
    »Ach, Anna Maria«, lachte Veit leise und zog sie in seinen
Arm. »Ich gebe zu, dass meine Gedanken um die Wolfsjagd kreisten, zumal ich keinen Plan hatte, wie ich die Jagd verhindern konnte. Das alles ändert aber nichts an meiner Liebe zu dir.«
    Veit presste Anna Maria fest an sich und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. Dann drückte er sie leicht von sich, sodass sie ihm in die Augen blicken konnte. »Einerlei, was passieren wird, Liebste: Du darfst niemals an meiner Liebe zu dir zweifeln. Ich gehöre dir, und daran kann nur der Tod etwas ändern.«
    Erleichtert schmiegte sich Anna Maria an Veit.
    »Wenn du wieder daran zweifelst, dann befrage nicht deinen Verstand, sondern dein Herz. Das Gefühl, das du bei dieser Frage hier drinnen spürst, wird dir die Antwort geben.« Er tippte mit seinem Zeigefinger an die Stelle, wo ihr Herz heftig pochte.
    Anna Maria blickte in seine Augen und erkannte

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