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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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„Krass.“
Jonas streckte die Arme über den Kopf und bog sich nach hinten auf den Sitz des Sessels. Wirbel renkten sich knackend ein.
„Was macht dein unvergängliches Stigma?“
Das Gefühl der Verdrängung rauschte Jonas durch den Magen, dennoch hob er das hochgerutschte Shirt auf der linken Seite bis unter die Achsel. Die breite Narbe, die ihm bis zur Hüfte reichte und von der nur zwei Lebewesen außer ihm wussten, verband ihn auf ewig mit Nyl. Auch wenn er immer noch keinen blassen Schimmer hatte, weshalb der fremde Tribor ihm damals das verfluchte Leben gerettet hatte. „Willst du’s mir nicht irgendwann mal erzähl’n?“
„Irgendwann … vielleicht.“
„Und warum du nur von Schwarzen trinkst.“
„Hm.“
„Und …“
„Hey. Reicht, Bleichgesicht.“
Jonas lachte, die Flasche kippte, er fing sie, doch ein Schwall ergoss sich auf den Seidenteppich. „Fuck.“ Er riss sich umständlich das nasse T-Shirt über den Kopf und begann, den großen Fleck zu reiben. Er traute seinen Augen kaum, blinzelte angestrengt. Winzige Funken stoben wie Feenstaub umher, legten sich auf die feuchte Stelle, Bilder malten sich auf seine Netzhäute. Er sah eine Handfläche mit einer stacheligen Frucht darin. So bunt wie ein aus Tropfen bestehender Regenbogen. Die Farbenpracht verblasste zu den üblichen matten Farben des weichen Teppichs. War er völlig besoffen? Rasch rieb Jonas wieder über den wundersamen Schauplatz, zauberte farbenfrohe Fünkchen hervor.
Nyls Hand schob sich über seine, hielt sie still. „Lass das. Das trocknet auch so.“
„Ich hab …“
„Ich weiß.“
Jonas lehnte sich zurück an das Sitzpolster des Sessels und drückte sich das T-Shirt an die nackte Brust. Darunter hämmerte es. Wäre er nicht ziemlich angetrunken, hätte er vor Freude getanzt oder Ähnliches. Er fuhr sich über das Gesicht und strich sein Haar nach hinten. Er fühlte sich wie in einem doppelten Rausch gefangen. „Was weißt du?“
Nyl grinste breit und leerte die Whiskeyflasche in einem Zug. „Ich weiß alles. Und mein Teppich auch. Meine Gedanken. Nur ich kann sie seh’n.“ Nyl rollte sich zu einer Kugel auf dem Seidenteppich zusammen und begann augenblicklich, tief zu atmen.
Jonas schlich wie ein Betrunkener durch das Schiff, stellte sich und seine Latte unter kaltes Wasser und legte sich und seine Latte äußerst behutsam auf die freie Seite der großen Matratze. Er spürte, dass Cira nicht schlief. Ob er sie aufgeweckt hatte, weil er in seinem Zustand nicht leise genug gewesen war? Verfluchter, blöder, unwiderstehlicher Kirschduft. Im Bett roch sie besonders intensiv.
Er lag still, horchte auf ihre Atemzüge, während er einfach das Luftholen einstellte. Vielleicht wollte sie reden … taten Frauen das nicht immer und zu jeder Zeit? Er schalt sich einen Narren. Sie war todmüde und außerdem wahrscheinlich stinksauer. In Gedanken beschwor er seinen Schwanz, auch endlich schlafen zu gehen, in Ohnmacht zu fallen, das Handtuch zu werfen, die Gelüste zu Grabe zu tragen, doch der Sturkopf schien ihn dreist zu ignorieren. Es raschelte, die Seide rutschte ein wenig von seinem Körper. Jonas zuckte zusammen, als Ciras warme Finger sich an seinem Oberschenkel emportasteten und seine Zeltstange umfassten.
„Oh Gott …“, stöhnte er lauter als beabsichtigt. Er rührte sich nicht, biss sich auf die Lippe, was nur einem Spatzenhirn einfallen konnte, weil sich seine Fänge augenblicklich ausfuhren, als Ciras Hand sich fest um ihn schloss und einen langsamen Rhythmus aufnahm. Er japste nach Luft, presste den Hinterkopf ins Kissen. „Es tut mir leid, Cira! Ich …“ Cira packte fester zu, zog seine Vorhaut über die Eichel und bis zum Ansatz zurück. Er keuchte. Endlich bewegte sich ihr Körper, rutschte geschmeidig wie eine Katze über das Seidenlaken auf ihn zu und schob sich auf seine Oberschenkel. Er verkrallte sich in das Betttuch, traute seinem Glück noch nicht wirklich. Es musste ein Traum sein. Cira umfasste ihn und er wisperte nur stoßweise heiser ihren Namen, als sie sich auf ihn niedersenkte und er tief in sie glitt.
„Morgen erzählst du mir alles.“
„Ja! Ja, morgen.“
Sie spannte die Beckenmuskeln an und stieß nach vorn, zog die Fingernägel über seinen Bauch. Seine Beherrschung dankte ab. Er schlang die Beine und Arme um sie, wirbelte herum, sodass er oben lag … liegen sollte. Der Bettrand war näher als erwartet, das glatte Laken rutschte, er konnte nur mit einer weiteren Drehung in der Luft

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