Schwur fuer die Ewigkeit
der ganzen Welt.
Seine Lippen lösten sich von ihren und wanderten ihren Hals hinunter, am Ausschnitt ihres T-Shirts entlang und er zog das T-Shirt mit der Hand nach unten, um mehr Haut für seine Küsse freizulegen.
Runter damit , dachte Claire unzusammenhängend und versuchte, den Saum ihres T-Shirts nach oben zu schieben.
Shanes Hände hielten sie auf. Sie sah zu ihm auf.
»Nicht hier«, sagte er. Sie wartete. Er schaute sie vorsichtig an. »Was?«
»Ich warte nur darauf, dass du auch ›nicht jetzt‹ sagst. Du weißt schon, wie immer.«
Er lächelte und es war typisch Shane - voller Ecken und Kanten und trotzdem irgendwie süß. »Claire, ich bin gerade aus dem Gefängnis entlassen worden. Glaubst du, ich lege es im Ernst darauf an, ein Heiliger zu werden oder so?«
Ein plötzlicher Ausbruch wilder Energie loderte durch ihren ganzen Körper. Er hat gerade Ja gesagt. Oh mein Gott. Alles, was ihr einfiel, war: »Sag mir, wie sehr du mich vermisst hast.«
»Man muss nicht alles breittreten.« Da hatte er recht. Sie konnte bei ihm dieselbe wilde Energie spüren wie bei sich selbst; sie vibrierte direkt unter seiner Haut. »Aber, was ich wissen muss: Willst du das wirklich?«
Sie hatte versucht, nicht über die beängstigenden technischen Details des Ganzen nachzudenken. In dem verschwörerischen Flüstern, das Mädchen verwendeten, wenn sie sich ihrer Unwissenheit schämten, hatte sie Eve einmal gefragt, ob das Erste Mal tatsächlich wehtat. Eve hatte ganz sachlich Ja gesagt und ihr alles über den schrecklichen Typen erzählt, mit dem sie ihr Erstes Mal erlebt hatte. Ein Teil von Claires Körper fürchtete sich also vor dem Unbekannten, ein anderer Teil schrie danach, sich mitten hineinzustürzen, egal was passierte.
»Ja«, sagte sie, und ihr ganzer Körper wurde ruhig, vor Erstaunen in Stille versetzt. »Ja, Shane. Ich will es. Und ich will es mit dir tun.«
Er stieß seinen Atem in einem zittrigen Lachen aus. »Mit keinem anderen? Auch nicht mit dem heißen nackten Typen aus diesem Film? Nein? Okay. Kein Zwang.« Er gab ihr noch einen Kuss, einen schnellen, warmen. »Nach oben?«
Hand in Hand glitten sie gemeinsam vom Sofa und er führte sie die Treppe hinauf, wobei er immer wieder einen warmen Blick zu ihr zurückwarf und alle paar Stufen anhielt, um sie zu küssen. Als sie oben angelangt waren, prickelte und bebte sie überall.
Shane deutete fragend auf seine Tür, aber sie schüttelte den Kopf. Ihr Zimmer war größer und es lag am Ende des Flurs. Mehr Privatsphäre.
Er holte rasch und bebend Luft. »Fünf Minuten«, sagte er. »Ich brauche eine Dusche.«
Sie nickte, obwohl es sich irgendwie riskant anfühlte, von ihm getrennt zu sein. Jeden Augenblick konnten sie ihre Meinung ändern.
Sie machte ihre Zimmertür auf, während Shane im Bad verschwand.
Claire hatte bisher nicht darüber nachgedacht, aber jetzt fiel ihr ein, dass Eve ihr früheres Zimmer in etwas anderes umgewandelt haben könnte - zum Beispiel in ein Lager für ihre Goth-Garderobe, angefüllt mit Totenkopf-Outfits. Oder in einen Aufbewahrungsort für ihre wachsende Sammlung an Gerätschaften zum Vampire-töten. Aber das Zimmer war noch so wie Claire es verlassen hatte - ordentlich, fast schon steril, keine Spur von ihren Sachen. Auf den wenigen Möbeln hatte sich eine Staubschicht angesammelt und ein paar Sekunden lang war die Luft kalt, aber dann begann sie, sich zu erwärmen, als hätte das Haus ihre Anwesenheit bemerkt und wollte sie nun eifrig wieder willkommen heißen.
Auf dem großen, weichen Bett waren noch immer Laken und mehrere Schichten aus Federbetten und Decken.
Sie schloss die Tür und setzte sich auf das Bett. Ihre Hände waren kalt und zitterten und jetzt, wo Shane nicht da war, fühlte sie, wie sich wieder ihre Vernunft zu Wort meldete.
Nein, dachte sie stur. Nein, dieses Mal nicht .
Er hatte weniger als fünf Minuten gebraucht, bevor er hereinkam; sein Haar schmiegte sich nass um sein Gesicht, Wassertropfen perlten auf seiner Haut und sein Hemd war feucht.
Er machte die Tür zu, lehnte sich dagegen und betrachtete sie.
»Also«,sagte er. »Vielleicht sollte ich eben noch...«
»Halt die Klappe, Shane«, sagte sie; sie ging zu ihm und küsste ihn einen langen, warmen Moment lang.
Dann langte sie hinter ihn und schloss die Tür ab. Nur sie und Shane. Keine Freunde, die an die Tür hämmerten, keine Familienmitglieder, die sie auseinanderreißen wollten. Nicht einmal ein einziger Vampir, der sich in den
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