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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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wußte, daß ich – g e setzt den Fall, ich würde alles andere vergessen und alldem nicht nachtrauern, weil ich mich an nichts würde erinnern können – es niemals ertragen konnte, dieses Mädchen zu verlieren, daß mein Geist ruhelos bis in alle Ewigkeit he r umwandern würde, wenn meine Erinnerung an Kyla tatsäc h lich schwand. Ich sah sie über das Feuer hinweg an. Sie saß mit gekreuzten Beinen da, und im Kohlenbecken glomm es nur noch matt. Sie hatte ihre jegliche Geschlechtlichkeit vernebelnde Überkleidung abgelegt und trug nun eine Art enganliegendes Nachtgewand, das so einfach wie eine Ki n derbluse und dabei ungeheuer reizvoll wirkte. Darunter konnte ich ein Stück der Bandage erkennen und eine bein a he vergessene Erinnerung, die mir nicht gehörte, sondern aus dem Untergrund meines Gehirns an die Oberfläche schwemmte; sie sagte mir, daß der Schnitt eine sichtbare Narbe hinterlassen würde, wenn niemand die Wunde nähte. Sichtbar für wen?
    Kyla streckte lockend eine Hand aus. „Jason … Jason?“
    Meine Selbstbeherrschung verließ mich. Ich hatte den Eindruck, klein und verloren in einer riesigen, widerhalle n den Kammer zu stehen, die nichts anderes war als Jay All i sons Bewußtsein, und zu wissen, daß das Dach jeden A u genblick auf mich herunterfallen konnte. Kylas Umrisse l ö sten sich auf und entstanden neu, zunächst unendlich lie b lich und lockend, aber dann – als würde ich sie durch das falsche Ende eines Fernglases sehen – war sie weit weg. Sie war zwar immer noch klar und deutlich zu erkennen, e r schien mir aber so fern und uninteressant zu sein wie ein Insekt unter der Linse eines Mikroskops.
    Ihre Hände legten sich auf meine Schultern. Ich machte eine tastende Bewegung, um sie abzuschütteln.
    „Jason“, flehte sie mich an, „geh nicht auf diese Art von mir! Sprich mit mir, sag mir …“
    Ihre Worte drangen wie durch eine große Leere in mein Bewußtsein. Ich wußte plötzlich, daß viel davon abhing, wie das morgige Treffen verlief und daß Jason der einzige war, der es zum guten Ende würde bringen können, nachdem die Terraner ihn durch eine Hölle der Gefahren und Leiden g e schickt hatten … Ach, ja … das Waldläuferfieber …
     
    Jay Allison stieß die Hand des Mädchens beiseite, verzog das Gesicht zu einer finsteren und zornigen Grimasse, ve r suchte, seine Gedanken zu ordnen und sich auf das zu ko n zentrieren, was er sagen und tun mußte, um den Waldläufern klarzumachen, welche Pflicht sie gegenüber dem Rest des Planeten zu erfüllen hatten. Als ob sie – die nicht einmal Menschen waren – überhaupt ein Pflichtbewußtsein bes ä ßen!
    Eine ihm unverständliche Gefühlsaufwallung führte dazu, daß er den Wunsch verspürte, mit den anderen zusamme n zusein. Mit Kendricks , zum Beispiel. Jay wußte plötzlich mit absoluter Genauigkeit, aus welchem Grund Forth ihm den großen, verläßlichen Mann von der Raumflotte zur Seite gestellt hatte. Und dieser gutaussehende, arrogante Dark o vaner – wo steckte er? Jay maß das Mädchen mit einem verwirrten Blick; auf keinen Fall wollte er ihr eingestehen, daß er weder wußte, was er sagte, noch was er tat – und so gut wie keine Erinnerungen mehr an das besaß, was Jason gerade im Begriff gewesen war zu tun.
    Er wollte ihr gerade die Frage nach dem Aufenthaltsort Hasturs stellen, als ihm ein vorbeihuschender logischer G e danke sagte, daß ein solch wichtiger Gast der Wahrschei n lichkeit nach beim Alten höchstpersönlich einquartiert wo r den war. Eine Welle der Verzweiflung überkam ihn, als ihm bewußt wurde, daß er nicht einmal die Sprache der Waldlä u fer sprach. Sie war ihm vollkommen entfallen.
    „Sie …“ Er suchte verzweifelt nach dem Namen des Mädchens. „Kyla – Sie sprechen die Sprache der Waldläufer auch nicht, oder?“
    „Nur ein paar Worte, mehr nicht. Warum fragst du?“ Sie hatte sich in eine Ecke des winzigen Raumes zurückgez o gen, war aber dennoch nicht weit von ihm entfernt. Jay fra g te sich, was sein verdammtes anderes Ich gerade im Begriff zu tun gewesen war. Jason war unberechenbar. Jay hob mit einem melancholischen Lächeln den Blick.
    „Setzen Sie sich hin, mein Kind. Sie brauchen keine Angst zu haben.“
    „Ich … Ich versuche zu verstehen, wie …“ Das Mädchen berührte ihn erneut; anscheinend versuchte sie mit dieser G e ste ihr eigenes Entsetzen zu vertreiben. „Es ist nicht leicht … mitanzusehen, wie du dich unter meinen Augen in einen a n deren

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