Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science Fiction Almanach 1982

Science Fiction Almanach 1982

Titel: Science Fiction Almanach 1982 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
Was waren doch seine Begleiter für harmlose, leichtfertige Kinder. Die beiden jungen Journalisten waren wieder von dem Felsen, oder richtiger von dem gigantischen Eisblock heruntergesprungen. In ihnen war der Sportgeist erwacht. Sie vergnügten sich damit, kleine Eisbrocken in die Luft zu werfen, und hüpften vor Vergnügen selbst wie Gummibälle umher, wenn sie sahen, daß diese Eisstücke zweihundert Meter hoch und mehr emporflogen, fast den Augen verschwanden und dann ganz langsam wie Wattebäuschchen wieder herunterschwebten.
    Sie sprangen in gewaltigen Sätzen und hätten spielend die kühnsten Rekorde der Erde um das Vielfältige geschlagen.
    Egon unterbrach ihre allerdings recht interessanten Spiele und schrieb aufsein Täfelchen: „Wir wollen zur Rakete zurückkehren, wir müssen essen.“
    Er hatte ernstere Dinge im Kopf als Hunger und Durst, aber er wußte, daß diese beiden menschlichen Bedürfnisse den ersten Mondsportlern am meisten einleuchten würden.
    Sie waren wieder in der Kabine, hatten die Luftschleuse sorgfältig geschlossen und schälten sich aus den Taucherhelmen. Die künstliche Haut hatte sich ganz vortrefflich bewährt und zeigte nicht die geringste Abnutzung.
    Jetzt merkten sie, daß die Bewegung ihrer Glieder ihnen wirklich starken Hunger gemacht hatte. Sie aßen und dann sagte Egon: „Mir ist ein Gedanke gekommen, der vielleicht unsere Rettung werden könnte. Wollen wir eine Möglichkeit finden, die Erde wieder zu erreichen, dann ist die einzige Hoffnung, Wasserstoff und Sauerstoff zu erhalten, um unsere Apparate mit dem notwendigen Gasgemisch wieder zu füllen. Wie Sie gesehen haben, brachte ich etwas Schnee mit und habe diesen auf unserer elektrischen Kochplatte geschmolzen. Er wurde zu Wasser, aber leider haben wir hier keine Vorrichtungen, um das Wasser in seine chemischen Bestandteile zu zerlegen. Trotzdem halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß wir wenigstens einen dieser beiden Stoffe allein als Schnee zu finden vermöchten. Es besteht die Ansicht, daß in den Tiefen der sogenannten Mondkrater, wenn auch keine Luftschicht, so doch zu gewissen Zeiten Wasserstoffnebel vorkommen. Diese müssen wir suchen. Und darum bin ich dafür, jetzt zunächst zu schlafen und morgen den Versuch einer langen Wanderung zu unternehmen. Sehen Sie hier die Mondkarte. Ungefähr fünfundsechzig Kilometer von hier entfernt liegt ein hoher Berg. Es ist der Pico, der zu dem System des sogenannten Plato gehört und der sich etwa tausend Meter erhebt. Ich habe mit Vergnügen an Ihren Sportübungen gesehen, wie schnell wir uns durch Riesensprünge vorwärts bewegen können. Ich bin überzeugt, daß wir den Gipfel in wenigen Stunden erreichen.“
    Der Amerikaner hob den Kopf: „Aber morgen werden wir im Dunkeln sein, der Mond dreht sich doch um sich selbst, und so werden wir uns morgen auf der der Erde abgewandten Hälfte befinden.“
    Egon lachte. „Sie haben recht und unrecht. Gerade diese, der Erde abgewandte Hälfte zu erreichen, ist mein Wunsch, denn ich hoffe, daß wir dort vielleicht finden werden, was wir gebrauchen. Wenn Sie sich mehr mit astronomischen Dingen beschäftigt hätten, würden Sie wissen, daß der Mond trotz seiner Drehung der Erde immer ein und dieselbe Seite zukehrt und daß die andere Seite uns Erdbewohnern ein für immer verborgenes Rätsel bleibt. Sonst würde ja auch das sogenannte Gesicht im Monde nicht immer das gleiche bleiben. Es ist also meine Absicht, zunächst den Berg zu besteigen und dann zu sehen, ob es uns möglich ist, einen Blick in die abgewandte Mondfläche zu tun. Wir werden jetzt schlafen und morgen früh aufbrechen. Allerdings wird es nötig sein, daß wir morgen früh so viel als irgend möglich essen und trinken, denn da wir unterwegs unter keinen Umständen irgend etwas zu uns nehmen können, sind wir vielleicht gezwungen, vierundzwanzig Stunden oder mehr ohne jede Nahrung auszukommen.“
    Die beiden lächelten geringschätzig. „Wenn es weiter nichts ist!“
    Korus machte ein betrübtes Gesicht. „Ich bin bitter enttäuscht.“
    „Warum?“
    „Weil wir der Welt eine große Hoffnung zerstören. Der Mond ist tot, es gibt weder Mondmenschen noch Mondtiere. Wir haben Unglaubliches erreicht, und doch hat es gar keinen Zweck. Warum den Mond aufsuchen, warum viele Millionen aufwenden, um durch das Weltall zu fahren, um festzustellen, daß der Mond ein völlig unbrauchbarer Körper ist?“
    „Doch nicht so ganz. Es wäre gigantisch, auf dem Mond eine

Weitere Kostenlose Bücher