Science Fiction Almanach 1983
Heilanstalten untergebracht worden. Ihr Geist war verwirrt, ihr Denken bösartig. (…) ‚Wenn’, fuhr der Anführer leise fort, ‚wenn du tatsächlich Rex Corda wärest, würden wir dir die Haut bei lebendigem Leibe vom Körper ziehen. Die Regierung hat uns unterdrückt, hat uns in Irrenanstalten gesteckt. Man hat gesagt, wir seien keine Menschen!’ (…) Sie waren aufgestachelt, falsch, fehlgeleitet. Rex Corda sah die Eingleisigkeit, das beschränkte, unmenschliche Denken der Mutanten.“ (RC 3, S. 29). Nach einer gescheiterten Rebellion der Mutanten müssen diese Mutanten vor ihrem Namen noch die Bezeichnung „Mt.“ tragen, dafür sorgt schon die Mutantenpolizei.
Bei seinem Kampf gegen irdische und außerirdische Schurken standen Corda aber auch einige treue Freunde zur Seite, wie etwa der Atomwissenschaftler John Haick („gewandt, beweglich, freundlich. Exakt, zuverlässig. Humor. Immer freundlich, nie bösartig etc.“ ( RC 10, S. 65, unter „Wer ist was“). Auch die anderen Mitstreiter Cordas vereinigen ähnlich positive Eigenschaften in sich; zu nennen wären insbesondere seine jugendlichen Geschwister Kim und Velda Corda, die wohl vor allem als Identifikationsfiguren für jüngere Leser gedacht waren, und die Laktonen Fatlo Bekoval und Fan Far Kont. Dazu kommen noch einige Positiv-Mutanten (die sich von den negativen Mutanten vor allem darin unterscheiden, daß sich ihre Fähigkeiten militärisch nutzen lassen) sowie der telepathische Schäferhund Nukleon und der telepathische Delphin Wabash. Auf der letzten Seite der Serie heiratet Rex Corda schließlich noch eine schöne Laktonin, die Terra zunächst noch vernichten wollte (so etwas Ähnliches lasen wir schon einmal in einer anderen deutschen SF-Serie).
Überhaupt haben sich die Rex Corda- Autoren sehr stark an die Perry Rhodan- Serie angelehnt. Daß dem Retter der Erde nicht der gleiche Erfolg beschieden war wie dem Erben des Universums, wird zum Teil sicherlich an der äußerst dürftigen Titelbildgestaltung bei RC gelegen haben. Die wesentlichen Ursachen des Scheiterns der RC- Serie hat jedoch Edgar Berghaus in seiner Rezension in der November 1967-Ausgabe der Science Fiction Times aufgezeigt: „Allerdings hatte man sich das Ganze dann wohl doch etwas zu einfach vorgestellt. (…) Man segelte also lustig in rhodanschem Fahrwasser, kopierte naiv und einfallslos und wollte dabei nicht merken, daß selbst die beste Kopie (und hier handelte es sich dazu noch um schwache Kopien) eben nur Kopie bleibt und nie die Güte des Originals erreicht. Damit aber noch nicht genug, plagiierte das Autorenteam neben der er wähnten Rhodan- Serie selbst Science Fiction-Filme wie z. B. die Phantastische Reise und überforderte so selbst den gutmütigsten und anspruchlosesten Leser, was dann in letzter Konsequenz auch zur Aufgabe der Reihe führte.“ (SFT 77, S. 26).
1967 war also kein gutes Jahr für Rhodans Konkurrenten: Ren Dhark kam nur noch alle vierzehn Tage an die Kioske, und Mark Powers und Rex Corda verabschiedeten sich ganz von ihren Lesern. Andererseits brach 1967 aber auch ein weiterer Held zu den Sternen auf: Chet Morrow, dessen Abenteuer vierzehntäglich unter der treffenden Serienbezeichnung Ad Astra in der Utopia- Reihe des Pabel Verlags erschien (in alternierendem Rhythmus mit Einzelheften deutscher und ausländischer Autoren). Bei Pabel setzte man nicht nur auf die freigewordenen Marktanteile, sondern vor allem auch auf die freigesetzten Rex Corda- Autoren, die mit Ausnahme von Manfred Wegener alle bei Ad Astra mitschrieben. Initiiert wurde die Serie wieder
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