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Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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elek­tro­ma­gne­ti­schen Pro­jek­tor auf Na­del­strahl ein und rich­te­te sie auf das Tür­schloß. Es zer­schmolz in­ner­halb von fünf Se­kun­den mit dem bei­ßen­den Ge­ruch hei­ßen Me­talls, und die Tü­re ging auf.
    Bed­ford hielt die Waf­fe schuß­be­reit in Hüft­hö­he und trat ein. Er be­fand sich in ei­nem großen Raum, der au­ßer ei­nem Tep­pich, ei­ni­gen Bil­dern und drei Ses­seln nichts ent­hielt. Vier Tü­ren mün­de­ten in ihn, von de­nen drei ge­schlos­sen wa­ren.
    Die vier­te Tür je­doch war weit ge­öff­net, und in ih­rem Rah­men stand ein klei­ner, al­ter Mann.
    Wei­ßes sträh­ni­ges Haar be­deck­te sei­nen Kopf, ei­ne alt­mo­di­sche rand­lo­se Bril­le saß auf der lan­gen, spit­zen Na­se, und ein fle­cki­ger blau­er Ar­beits­kit­tel um­hüll­te lo­se den ma­ge­ren, schmal­brüs­ti­gen Kör­per. Der Mann starr­te Bed­ford mit ent­setz­ten Au­gen stumm an, und sei­ne ge­krümm­ten kno­chi­gen Fin­ger zit­ter­ten.
    Zwei­fel­los der Die­ner des Pro­fes­sors, dach­te Bed­ford und senk­te sei­ne Waf­fe. Laut sag­te er: „Ho­len Sie mir den Pro­fes­sor, Mann, aber schnell! Pla­ne­ta­re Ge­heim­po­li­zei.“
    Der al­te Mann zuck­te sicht­lich zu­sam­men und schluck­te schwer. Er blieb reg­los im Tür­rah­men ste­hen und sag­te mit aus­drucks­lo­ser Stim­me:
    „Ich bin Pro­fes­sor Roß. Was wün­schen Sie von mir?“
    Bed­ford schob die Strahl­pis­to­le ins Half­ter zu­rück und durch­quer­te den Raum mit ra­schen Schrit­ten.
    „Sie ha­ben ei­ne Zeit­ma­schi­ne hier im Haus, Pro­fes­sor. Ma­chen Sie kei­ne Aus­flüch­te, denn es wür­de Ih­nen nichts nüt­zen. Wir sind auf dem lau­fen­den.“
    „Ich – ich weiß nicht, was Sie mei­nen. In mei­nem Hau­se?“
    „Ganz recht. Und jetzt sa­gen Sie bloß nicht, Sie wüß­ten von nichts. Wo ist der Ein­gang zum Kel­ler?“
    „Aber … aber, mein Herr, ich weiß wirk­lich nicht …! Ich ha­be kei­ne Zeit­ma­schi­ne im Haus. Sie müs­sen sich ir­ren …“
    „Das wird sich er­ge­ben. Wo ist der Ein­gang zum Kel­ler?“
    Der Pro­fes­sor schluck­te er­neut und ant­wor­te­te nicht. Aber sei­ne Au­gen hat­ten ihn be­reits ver­ra­ten. Bed­ford lä­chel­te ver­steckt und eil­te auf die ver­schlos­se­ne Tür zu, die dem Hauptein­gang ge­nau ge­gen­über lag. Wi­der sein Er­war­ten ließ sie sich oh­ne wei­te­res öff­nen. Hin­ter ihr zeig­te sich ei­ne schma­le Stein­trep­pe, die zum Keller­ge­schoß hin­un­ter­führ­te.
    Der Pro­fes­sor ver­ließ sei­nen Platz im Tür­rah­men und kam has­tig hin­ter ihm her­ge­eilt. „Halt!“ rief er be­bend, „Sie ha­ben kein Recht …“
    „Und ob ich das ha­be“, knurr­te Bed­ford fins­ter. Es war doch im­mer die glei­che Ge­schich­te mit die­sen ver­träum­ten Wis­sen­schaft­lern. Kei­ner von ih­nen kam je­mals auf den Ge­dan­ken, daß er sich wohl­weis­lich schon vor­her mit ei­nem Haus­su­chungs­be­fehl ver­se­hen wür­de.
    Er zeig­te dem Pro­fes­sor das Schrift­stück und stieg dann in den Kel­ler hin­un­ter. Ein trü­bes Licht brann­te in ei­ner spinn­we­ben­ver­hüll­ten Ecke, aber es ge­nüg­te, um ihm auf den ers­ten Blick den rie­si­gen, wurm­sti­chi­gen Bü­cher­schrank zu zei­gen, der rechts von der Trep­pe an der Wand stand.
    Oh­ne die üb­ri­gen Kel­ler­räu­me wei­ter in Au­gen­schein zu neh­men, eil­te er auf den Schrank zu. Der Pro­fes­sor stand am Fuß der Trep­pe und beb­te vor Er­re­gung. Er war sprach­los.
    Als Bed­ford den Schrank mit ei­ni­ger An­stren­gung zur Sei­te ge­scho­ben hat­te, zeig­te sich ei­ne dun­kel gäh­nen­de Öff­nung. Oh­ne sich wei­ter um den al­ten Wis­sen­schaft­ler zu küm­mern, der lang­sam hin­ter ihm her­kam, bück­te er sich und kroch durch die Öff­nung in den da­hin­ter­lie­gen­den Raum. Nach ei­ni­gem Su­chen fand er den Licht­schal­ter. Im nächs­ten Au­gen­blick war der Raum in strah­len­des Licht gehüllt, und die Zeit­ma­schi­ne stand vor ihm.
    Schwei­gend be­trach­te­te er die Ein­rich­tung. Ein lan­ger Tisch, be­deckt mit Meß­ta­bel­len, Skiz­zen und Be­rech­nun­gen. Zwei Holz­stüh­le. Ein Ge­wirr von Ka­beln und Dräh­ten, von Löt­stel­len und Wi­der­stän­den, von

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