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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Tag war eine Geographieprüfung angesagt, und Scott hielt es für sinnlos, die Namen von Orten auswendig zu lernen – 1942 war das eine ziemlich vernünftige Theorie. Und außerdem war es einer dieser warmen Frühlingstage mit einem Hauch von Frische in der Luft, die jeden Jungen dazu einluden, sich ins Feld zu legen und die vorübertreibenden Wolken anzustarren, bis er einschlief. Zum Teufel mit der Geographie! Scott döste vor sich hin.
    Etwa um die Mittagsstunde wurde er hungrig, und seine stämmigen Beine trugen ihn zum nächsten Geschäft. Dort investierte er seine kargen Geldreserven mit knausriger Sorgfalt und einer stolzen Mißachtung seiner Magensäfte. Er ging zum Bach hinunter, um zu essen.
    Nachdem der gesamte Vorrat an Käse, Schokolade und Kuchen erschöpft und die Limonadenflasche bis auf den Grund geleert war, fing Scott Kaulquappen und studierte sie ausdauernd mit geradezu wissenschaftlicher Neugier. Er blieb nicht lange bei dieser Tätigkeit. Irgend etwas purzelte die Uferböschung hinunter und plumpste in den schlammigen Boden nahe dem Wasser.
    Scott blickte sich vorsichtig um und beeilte sich, nachzuschauen.
Es war ein Behälter. Es war in der Tat der Behälter. Die Vorrichtungen, die an ihm angebracht waren, sagten Scott wenig, obwohl er sich darüber wunderte, daß sie so verbrannt und verformt waren. Er dachte nach. Seine Zunge schaute aus dem Mundwinkel, während Scott sich mit seinem Taschenmesser an dem Ding zu schaffen machte. Niemand war in der Nähe. Wo war der Behälter hergekommen? Jemand mußte ihn hier liegengelassen haben, und rutschendes Erdreich hatte ihn von dem unsicheren Platz mitgerissen.
„Das ist eine Spirale“, entschied Scott, aber er irrte. Der Behälter war zwar spiralförmig, aber wegen der Verdrehung im Innern war es keine Spirale. Wäre das Ding ein Modellflugzeug gewesen, ganz gleich wie kompliziert, hätte es Scott keinerlei Rätsel aufgegeben. Aber so, wie es aussah, war es für ihn ein Problem. Irgend etwas sagte Scott, daß das Gerät viel komplizierter war als der Explosionsmotor, den er am Freitag mit geschickten Fingern auseinandergenommen hatte.
Aber kein Junge hat jemals eine Schachtel ungeöffnet gelassen, es sei denn, man hätte ihn mit Gewalt fortgezogen. Scott versuchte es tiefer. Die Winkel an dem Ding waren merkwürdig. Kurzschluß vermutlich. Deshalb … uuih! Das Messer rutschte ab. Scott lutschte an seinem Daumen und fluchte wie ein Müllkutscher.
Vielleicht war es eine Musikbox.
Scott hatte keinen Grund, sich zu ärgern. Die technischen Vorrichtungen hätten Einstein Kopfschmerzen verursacht und Steinmetz zum Wahnsinn getrieben. Die Schwierigkeit bestand natürlich darin, daß der Behälter noch nicht völlig in das Raum-Zeit-Kontinuum eingetreten war, in dem Scott lebte. Darum konnte er nicht geöffnet werden. Jedenfalls nicht, bis Scott einen geeigneten Felsbrocken benutzte, um die spiralförmige Un-Spirale in eine günstigere Position zu hämmern.
Er hämmerte sie tatsächlich von ihrer Kontaktstelle mit der vierten Dimension fort und beseitigte dadurch die Raum-Zeit-Krümmung, die bis dahin bestanden hatte. Ein sprödes Schnappen war zu hören. Der Behälter quietschte leise, lag dann bewegungslos, nun nicht mehr nur teilweise existierend. Scott öffnete ihn jetzt mühelos.
Der weiche, gewebte Helm war der erste Gegenstand, der seinen Blick auf sich zog, aber er legte ihn ohne großes Interesse beiseite. Es war nur eine Kappe. Als nächstes holte er einen eckigen, durchscheinenden Kristallblock heraus, klein genug, um ihn mit der Handfläche zu bedecken; viel zu klein, um die technischen Vorrichtungen einer Maschine zu enthalten. Scott hatte dieses Problem augenblicklich gelöst. Der Kristall war eine Art Vergrößerungsglas, das die Dinge innerhalb des Blocks riesig erscheinen ließ. Es waren sehr seltsame Dinge. Miniaturmenschen, zum Beispiel …
Sie bewegten sich. Wie Uhrwerkautomaten, aber viel geschmeidiger. Es war so, als sehe man bei einem Theaterstück zu. Scott fand zwar ihr Kostüme recht interessant, aber die Handlung faszinierte ihn. Die winzigen Leute bauten geschickt ein Haus auf. Scott wünschte, es würde in Brand geraten; dann könnte er die Leute beim Löschen beobachten.
Flammen leckten an dem halbfertigen Bauwerk. Die Automatenpuppen löschten das Feuer.
Scott brauchte nicht lange, um das zu begreifen. Aber er war ein wenig besorgt. Die Männlein folgten seinen Gedanken. Als er das entdeckte, erschrak er und warf den

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