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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Straße gar nicht am Bach vorbei. Nur leere Grundstücke – sonst nichts.“ Paradine zündete sich eine Zigarette an. „Etwas zu trinken, Süßes?“
„Ich hole was.“ Jane ging mit sorgenvollem Blick an die Arbeit. Sie brachte Paradine ein Glas, stellte sich hinter ihn und fuhr mit den Fingern durch sein Haar. „Stimmt etwas nicht?“
„Natürlich nicht. Nur … wo können diese Spielsachen herkommen?“
„Bei Johnsons wußten sie es nicht, und sie bekommen ihre Waren aus New York.“
„Ich habe mich auch erkundigt“, gab Paradine zu. „Diese Puppe …“ – er ergriff sie – „bereitet mir Kopfschmerzen. Vielleicht auf Bestellung hergestellt. Aber ich würde zu gern wissen, wer sie gemacht hat.“
„Ein Psychiater? Der ‚Abakus’ – benutzen sie solche Sachen nicht, um Leute zu testen?“
Paradine schnippte mit den Fingern. „Klar! Und stell dir vor: Nächste Woche kommt so ein Kerl namens Holloway zu einem Vortrag an die Universität, er ist Kinderpsychologe. Er ist eine ganz große Nummer, hat einen ziemlich guten Ruf. Vielleicht weiß er etwas darüber.“
„Holloway? Ich kann mich nicht …“
„Rex Holloway? Er ist … Hmmm! Er wohnt nicht weit von hier. Meinst du, er könnte diese Sache selber hergestellt haben?“
Jane untersuchte den ,Abakus’. Sie verzog das Gesicht und legte ihn zurück. „Wenn er es war, mag ich ihn nicht. Aber versuch mal, was du rausfinden kannst, Denny.“
Paradine nickte. „Das werde ich.“
Stirnrunzelnd trank er seinen Whisky. Er war irgendwie besorgt.
Aber er hatte keine Angst – noch nicht.
Rex Holloway war ein fetter, öliger Mann. Er hatte eine Glatze und trug eine wuchtige Brille, über der die dicken, schwarzen Augenbrauen sich wie Raupen kringelten. Paradine brachte ihn eine Woche später eines Abends mit zum Essen. Holloway schien die Kinder gar nicht zu beachten, aber ihm entging nichts von dem, was sie taten und sprachen. Seine grauen, scharfen Augen registrierten fast alles.
Die Spielsachen faszinierten ihn. Im Wohnzimmer versammelten sich die drei Erwachsenen um den Tisch, auf dem das Spielzeug ausgebreitet war. Holloway studierte es gründlich, während er sich anhörte, was Jane und Paradine ihm erzählten. Schließlich brach er sein Schweigen.
„Ich bin froh, daß ich heute abend hierher gekommen bin. Aber nicht nur froh. Das ist ziemlich verwirrend, müssen sie wissen.“
„Hee?“ Paradine starrte ihn an, und Janes Gesicht zeigte deutlich ihre Verblüffung. Die nächsten Worte Holloways waren nicht dazu angetan, sie zu beruhigen.
„Hier haben wir es mit Geisteskrankheit zu tun.“
Er lächelte über die schockierten Blicke, die ihn jetzt trafen. „Aus dem Blickwinkel eines Erwachsenen sind eigentlich alle Kinder verrückt. Haben Sie schon einmal Hughes’ Sturm in Jamaica gelesen?“
„Ich habe es hier.“ Paradine holte das kleine Buch aus dem Regal. Holloway streckte die Hand aus, nahm das Buch und blätterte die Seiten durch, bis er die gewünschte Stelle gefunden hatte. Laut las er vor:
„Kleinkinder sind natürlich nicht menschlich – und sie besitzen eine sehr alte und sehr komplizierte Kultur; ähnlich wie sie Katzen haben, und Fische, und sogar Schlangen. In der Struktur ist sie die gleiche, aber viel komplizierter und lebhafter; denn Babys sind immerhin eine der am meisten entwickelten Arten der niederen Wirbeltiere. Kurz gesagt: Babys haben einen Verstand, der in eigenen Ausdrucksformen und Kategorien funktioniert, die nicht in die Ausdrucksformen und Kategorien des menschlichen Verstands übersetzt werden können.“
Jane versuchte, das ruhig hinzunehmen, konnte es aber nicht.
„Sie wollen doch nicht sagen, daß Emma …“
„Könnten Sie wie Ihre Tochter denken?“ fragte Holloway. „Hören Sie zu: ,Man kann genausowenig wie ein Baby denken, wie man wie eine Biene denken kann.’“
Paradine mixte die Drinks. Über die Schulter sagte er: „Sie theoretisieren da ein bißchen, nicht wahr? So wie ich es verstehe, wollen Sie sagen, daß Säuglinge eine eigene Kultur haben, ja sogar eine sehr hohe Intelligenz.“
„Nicht unbedingt. Sehen Sie, es gibt kein Zentimetermaß dafür. Ich sage nur, daß Babys anders denken als wir. Nicht unbedingt besser – das ist eine Frage der Wertmaßstäbe. Aber mit einer anderen Art der Ausdehnung …“ Grimassen schneidend suchte er nach Worten.
„Fantasterei“, sagte Paradine ziemlich grob. Er war wegen Emma verärgert. „Babys habe keine anderen Sinne als wir sie haben.“
„Wer

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