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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Und dann geschah es:
    Auf dem Platz zu Ihrer Rechten erschien das Zeitenraumschiff, von einer Sekunde zur anderen. Es war nicht vom Himmel herabgeflogen – es war plötzlich da. Das können Dutzende von Zeugen beschwören. Es stand an derselben Stelle wie jetzt.
Die Leute in der Nähe des Schiffes wurden von Panik erfaßt und rannten schreiend davon. Die Aufregung breitete sich in ganz Washington wie eine riesige Welle aus. Reporter eilten sofort herbei. Die Polizei bildete einen breiten Kordon rund um das Schiff, Armee-Einheiten gingen in Stellung und richteten Geschütze und Strahlenprojektoren darauf. Man fürchtete, daß jeden Augenblick eine Katastrophe über uns hereinbrechen könnte.
    Man hatte auf den ersten Blick erkannt, daß dies kein Raumschiff aus unserem Solarsystem war. Jedes Kind weiß, daß man auf der Erde nur zwei Raumschiffe und auf den anderen Planeten und Satelliten kein einziges gebaut hatte. Eins der beiden Schiffe wurde zerstört, als es von der Sonne angezogen wurde. Das andere ist, wie wir soeben erfahren haben, sicher auf dem Mars gelandet. Außerdem besaßen die Schiffe, die man hier hergestellt hatte, Rümpfe aus einer festen Aluminiumlegierung, während dieses hier aus einem unbekannten grünlichen Metall besteht.
    Das Schiff erschien und stand einfach da. Niemand stieg aus, und nichts wies darauf hin, daß sich irgendwelche Lebewesen darin befanden. Die allgemeine Aufregung wuchs. Wen oder was beherbergte das Schiff? Waren uns die Besucher freundlich oder feindlich gesinnt? Woher war das Schiff gekommen? Warum hatte es ganz plötzlich an dieser Stelle gestanden, ohne vom Himmel herabzufliegen?
    Zwei Tage lang stand das Schiff da, so wie Sie es jetzt sehen, ohne daß irgendeine Bewegung oder ein Anzeichen erkennen ließ, ob es lebende Wesen enthielt oder nicht. Schon vor Ablauf dieser zwei Tage hatten die Wissenschaftler erklärt, daß es kein Raumschiff sei, sondern ein Zeitenraumschiff, denn nur ein solches könnte auf eine so seltsame Weise landen – indem es sich einfach materialisiert. Sie machten uns darauf aufmerksam, daß wir die Funktion dieses Schiffs zwar theoretisch verstehen könnten, aber beim derzeitigen Stand unserer Wissenschaft unfähig seien, ein ähnliches Exemplar herzustellen, und daß dieses hier, von Relativitätsprinzipien betrieben, aus einer fernen Ecke des Universums kommen könnte und eine Strecke zurückgelegt haben müßte, zu deren Bewältigung sogar das Licht Millionen von Jahren benötigen würde.
    Als diese Meinung verbreitet wurde, wuchs die Spannung in der Öffentlichkeit, bis sie fast unerträgliche Ausmaße annahm. Woher war das Schiff gekommen? Wer saß darin? Warum waren die Fremden zur Erde geflogen? Und – vor allem – warum zeigten sie sich nicht? Bereiteten sie womöglich eine Waffe von schrecklicher Zerstörungskraft vor?
    Und wo war die Einstiegsluke? Die Männer, die sich in die Nähe des Schiffs gewagt hatten, berichteten, daß sie keine Luke entdeckt hätten. Keine noch so schmale Ritze unterbricht die glatte Oberfläche des eiförmigen Rumpfes. Eine Delegation hoher Beamter klopfte an die Schiffswand, aber die Insassen rührten sich nicht.
    Endlich, nach genau zwei Tagen, vor den Augen der vielen tausend Menschen, die sich in gebührendem Abstand rings um das Schiff versammelt hatten, vor den zahlreichen Mündungen der mächtigen Geschütze und den Strahlenprojektoren, klaffte plötzlich ein Loch in der Schiffswand, eine Rampe glitt herab, und ein Mann stieg aus, von göttlicher Erscheinung und menschlicher Gestalt, dicht gefolgt von einem riesigen Roboter. Als ihre Füße den Boden berührt hatten, glitt die Rampe zurück, und die Öffnung schloß sich wieder.
    Die vielen tausend, die sich versammelt hatten, erkannten sofort, daß uns der Fremde freundlich gesinnt war. Er hob den rechten Arm in der universalen Friedensgeste. Aber nicht das war es, was die Menschen beeindruckte, die ihm am nächsten standen, sondern der Ausdruck seines Gesichts, das Freundlichkeit, Weisheit und reinsten Edelmut ausstrahlte. In seiner schön gefärbten Robe sah er aus wie ein gütiger Gott.
    Ein Komitee hoher Regierungsbeamter und Armeeoffiziere, das auf diesen Augenblick gewartet hatte, trat vor, um den Gast zu begrüßen. Voller Anmut und Würde zeigte er auf sich selbst, dann auf seinen Begleiter, und sagte in perfektem Englisch mit merkwürdigem Akzent: ,lch bin Klaatu …’ Zumindest klang der Name so ähnlich … ‚und das ist Gnut.’ Damals

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