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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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weitere Repräsentanten zu uns schicken, um herauszufinden, was den beiden zugestoßen ist. Dann darf keiner von uns eine Haltung einnehmen, die jene Macht beleidigen könnte. Niemand konnte voraussehen, was an jenem Tag geschah – aber in einem gewissen Sinne sind wir trotzdem dafür verantwortlich, und wir müssen alles Menschenmögliche tun, um keine Vergeltungsmaßnahmen herauszufordern.
    Sie dürfen jetzt noch fünf Minuten hierbleiben, und wenn der Gong ertönt, gehen Sie bitte sofort. Die Roboterwärter an den Wänden werden Ihnen alle Fragen beantworten.
    Schauen Sie sich Gnut und das Schiff genau an – denn sie sind die starren Symbole für die Macht, das Mysterium und die Schwäche der menschlichen Rasse.“
    Die Tonbandstimme verstummte. Vorsichtig bewegte Cliff seine verkrampften Glieder und grinste. Wenn sie alle wüßten, was er wußte …
    Denn die Geschichte, die seine Photos erzählten, stimmte nicht ganz mit der Vorlesung überein. Auf den Photos von gestern war am Außenrand eines Roboterfußes ganz deutlich eine Linie des gemusterten Bodens zu sehen. Und auf den heutigen Photos war diese Linie bedeckt. Gnut hatte sich bewegt.
    Oder er war bewegt worden, was allerdings unwahrscheinlich war. Wo war der Kran, wo waren andere Anzeichen solcher Aktivitäten? Man hätte es kaum in einer Nacht schaffen und dann alle Spuren so rasch beseitigen können. Und warum hätte man es überhaupt tun sollen?
    Um ganz sicherzugehen, hatte er den Museumsaufseher befragt. Er konnte sich ganz genau an die Antwort erinnern.
    Nein, Gnut hat sich seit dem Tod seines Herrn nicht mehr bewegt, und er wurde auch nicht bewegt. Man hat genau darauf geachtet, daß er die Position beibehielt, die er nach Klaatus Tod eingenommen hatte.
    Der Boden wurde unter seinen Füßen gebaut, und die Wissenschaftler, die ihn funktionsunfähig machten, stellten ihre Apparate rings um ihn auf, ohne seinen Standort zu verändern. Sie brauchen keine Angst zu haben.“
    Cliff lächelte. Er hatte keine Angst.

    Noch nicht.

    2
    Einen Augenblick später ertönte der große Gong über dem Ausgang und kündigte die Sperrstunde an. Gleich danach rief die Stimme aus dem Lautsprecher: „Fünf Uhr, meine Damen und Herren! Sperrstunde!“
    Die drei Wissenschaftler schienen erstaunt zu sein, weil es schon so spät war. Hastig wuschen sie sich die Hände, zogen ihre Kittel aus und verschwanden im Korridor, ohne den jungen Reporter zu bemerken, der sich unter dem Tisch versteckt hatte. Rasch verklangen die Schritte der Museumsbesucher, und dann war nur noch zu hören wie die beiden Aufseher umhergingen, die sich vergewisserten, daß alles in Ordnung war. Der eine blickte sekundenlang in die Tür des Labors, dann wandte er sich zusammen mit dem anderen zum Ausgang. Klirrend fiel das schwere Metalltor ins Schloß, dann war alles still.
    Cliff wartete noch ein paar Minuten, dann steckte er vorsichtig den Kopf unter dem Tisch hervor. Als er sich aufrichtete, hörte er ein klirrendes Geräusch am Boden, dicht neben seinen Füßen. Er bückte sich und entdeckte die dünnen Glasscherben einer Pipette, die er vom Tisch gestoßen hatte.
    Daraus ergab sich eine Möglichkeit, an die er bisher nicht gedacht hatte. Ein Gnut, der sich bewegt hatte, konnte vielleicht auch sehen und hören – und ihm gefährlich werden. Er mußte sehr vorsichtig sein.
    Er blickte sich um. Der Raum war durch zwei Holzfaserwände abgegrenzt, deren eine dicht am geschwungenen Ende des Schiffes aufragte. Eine Seite des Labors bildete das Schiff selbst, die dritte war die Südwand des Flügels. Der Raum hatte vier hohe Fenster und nur eine einzige Tür.
    Ohne sich zu bewegen, schmiedete er seinen Plan, wobei ihm seine genaue Kenntnis des Gebäudes zugute kam. Der Flügel war mit dem westlichen Teil des Museums durch eine Tür verbunden, die niemals benutzt wurde, und erstreckte sich nach Westen bis zum Washington Monument. Das Schiff lag in der Nähe der Südwand, und Gnut stand davor, nicht weit von der Nordostecke entfernt, zwischen dem Haupteingang und dem Korridor, der zum Labor führte. Wenn Cliff den Weg zurückging, den er gekommen war, würde er eine Stelle erreichen, die möglichst weit vom Roboter entfernt war. Und genau das wollte er, denn an der anderen Seite des Eingangs stand, auf einer Plattform, ein paneelierter Tisch, in dessen Fach das Tonbandgerät untergebracht war. Hinter diesem Tisch konnte er sich verstecken und Gnut beobachten. Die einzigen anderen Gegenstände im

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