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Science Fiction aus Deutschland

Science Fiction aus Deutschland

Titel: Science Fiction aus Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers und Ronald M. Hahn Hrsg.
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amerikanische Vorbereitung zum Giftgaskrieg interpretiert hatten.
    Internationale Preisverleihung: Die Zeitschrift »World« ernannte den Gammler Tom Dirty zum »Mann des Jahres«, da er es abgelehnt hatte, für ein Honorar von 100 000 Dollar öffentlich zu erklären, daß er seine Kleidung noch nie mit WEISSEM LASH gereinigt hatte. (Tom Dirtys Beispiel soll der letzte Anstoß zum Selbstmordentschluß des Sängers Bobson gewesen sein.) »Die goldene Kamera« des Europäischen Fernsehens wurde einem Techniker zugesprochen, dem es zu verdanken gewesen war, daß zehn Minuten Kriminalfilm ohne weiße Werbeeinblendungen zur Ausstrahlung gelangten. Der norwegische Parlamentsausschuß verlieh seit Jahren zum ersten Male wieder den Friedensnobelpreis, und zwar posthum an Ludolf Lutschke, jenen leider an den Folgen eines Unfalls verstorbenen Unternehmer, der versucht hatte, ein drittes Waschmittel auf den Weltmarkt zu bringen. .
     
    Auch im rein privaten Bereich kam es zu Vorkommnissen, die man teils als erheiternd, teils aber auch als tragisch bezeichnen muß.
    Obgleich Vertreter von GP&P und OMNITOPF im engsten Freundeskreis freimütig zugaben, daß zwischen ihren Produkten qualitätsmäßig nicht der geringste Unterschied bestand (in der Tat erreichten sowohl WEISSES LASH als auch OMNIPIL einen optimalen Effekt), ging die Werbung doch keineswegs spurlos an den Verbrauchern vorüber. Im Gegenteil, es wurde sogar eine recht tiefe Wirkung erzielt. Die einen schworen auf WEISSES LASH, die anderen auf OMNIPIL. Die Fronten gingen oft mitten durch die Familien, und erbitterte Kontroversen waren an der Tagesordnung.
    »Mammy, Millers Sam hat ein WEISSES LASH-Hemd an. Ich will auch ein WEISSES LASH-Hemd haben.«
    »WEISES LASH? Junge, das Zeug taugt nichts. Bei uns gibt’s nur OMNIPIL. Basta!«
    »Aber Mammy …«
    »Ruhe jetzt!« Ohrfeige. »Hör auf zu knatschen!« Ohrfeige. »Ich will dich lehren, deiner Mutter zu widersprechen.« Heulen … Zähneknirschen …
    »Also, Liesel, mein Hemd … also, ich weiß nicht …«
    »Ist was mit deinem Hemd?«
    »Sag mal, womit wäscht du eigentlich?«
    »Mit OMNIPIL natürlich!«
    »Aha! Da haben wir des Rätsels Lösung. Ab morgen wäschst du nur noch mit WEISSEM LASH! Ist das klar?«
    »Nur über meine Leiche, sag’ ich dir!«
    »Soooo? Du willst also nicht? Das wollen wir aber mal sehen! Das wollen wir doch mal sehen!«
    Streit … Zerschlagenes Porzellan … Kurzschluß …
    »Ich gehe jetzt in den Kreuz-Buben. Wann ich wiederkomme, weiß ich nicht.«
    »Wegen mir brauchst du gar nicht wiederzukommen. Ich gehe zu meiner Mutter zurück. Huhuhu …«
    Aus … Ende … Vorbei …
    OMNIPIL-Ehefrauen weigerten sich, mit ihren Männern zu schlafen, weil diese mit WEISSEM LASH gewaschene. Pyjamas trugen. Verlobungen brachen auseinander, weil man sich nicht auf das zukünftige Waschprogramm einigen konnte. Gehorsame Kinder, die es weder mit Vater noch mit Mutter verderben wollten und ihre rechten Socken mit OMNIPIL und ihre linken Socken mit WEISSEM LASH wuschen, wurden schizophren.
    Bezeichnend ist auch die folgende Geschichte, die man sich so erzählte: Es war einmal ein armes, aber glückliches Ehepaar, das sich über alle Maßen liebte und in allem einer Meinung war – mit einer Ausnahme: Sie schwärmte für. WEISSES LASH, er für OMNIPIL. Eines Tages brachte der Klapperstorch den beiden Zwillinge, und das Glück war vollkommen. Aber wie die lieben Kleinen taufen? OMNIUS und OMNIA, sagte er, denn er dachte an die stattliche Geldprämie, die OMNITOPF für werbeträchtige Namensgebung gewährte. Lasius und Lasia, sagte sie, denn sie dachte an die stattliche Geldprämie, die GP&P für werbeträchtige Namensgebung gewährte. Und da sich die beiden nie stritten und sich immer auf halbem Wege entgegenkamen, nannten sie ihre Süßen Omnius und Lasia und gingen hin und kassierten ihre Prämien. Dann holten sie die stets verschobene Hochzeitsreise nach und kauften sich ein Auto und ein kleines Häuschen und noch so allerlei Dinge, denn die Prämien waren großzügig und wurden prompt bezahlt. Aber als GP&P und OMNITOPF von dem Doppelspiel erfuhren, forderten sie ohne Aufschub ihr Geld zurück, denn der Gedanke, daß ein Omnius mit einer Lasia unter dem gleichen Dach lebte, war ihnen unerträglich. Da aber das Ehepaar das ganze Geld ausgegeben hatte und nun nicht wußte, was es machen sollte, weinte es bitterlich. Und er nahm den kleinen Omnius und sie die kleine Lasia auf den Arm, und dann

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