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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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wirklich, dass gerade dir ein Weg in den Sinn kommt, der die Mächtigen stürzen könnte? Einen Weg, den wir nicht schon längst eingeschlagen hätten, wenn er möglich gewesen wäre? Glaubst du wirklich, dass du so viel besser bist als wir?« Zu keiner der Fragen schien Jakob wirklich eine Antwort zu erwarten. Er hatte sich seine Antworten so oder so bereits dazugedacht. Nur mit einer hatte er nicht gerechnet.
    »Ja. Das denke ich«, sagte William ohne ein Anzeichen von Unsicherheit oder Angst in seiner Stimme preiszugeben. Er war gespannt wie Jakob auf diese direkte Antwort reagieren würde. Rechnen musste er mit allem.
    »Entweder bist du unfassbar naiv und dämlich«, sagte Jakob nach einer kurzen Pause. »Oder du bist schlauer und gerissener als ich vermutet hatte. Beides ist sehr gut möglich.«
    »Und beides kann sehr nahe beieinander liegen«, fügte William hinzu. »Wenn der Plan funktioniert, dann bin ich schlau und gerissen. Wenn nicht, dann bin ich dumm und naiv. Was dann aber auch keine Rolle mehr spielen sollte.«
    »Warum?«
    »Weil es einem Toten egal wäre, wie andere über ihn denken«, sagte William. Erneut ließ er seine Furcht hinter einer sicheren Fassade versteckt. Jakob schien dies nicht zu bemerken. Oder er ignorierte es einfach. Beides war für William akzeptabel, solange er ihm nur zuhören würde. Doch Jakob verstand es auch, seine wahren Gefühle hinter einem finster dreinblickenden und nichtssagenden Gesicht zu verstecken. Mit starrem Blick sah er William in die Augen, als wolle er ihn auf diese Weise zu einer Reaktion zwingen. Nur ließ dieser sich nicht darauf ein.
    »Einverstanden«, sagte Jakob schließlich nach einer gefühlte Ewigkeit. »Ich werde dir zuhören.«
    »Danke«, erwiderte William, etwas überrascht über den plötzlichen Sinneswandel. Er hatte mit Vielem gerechnet, aber damit eigentlich nicht. Natürlich hatte er einen Plan parat, aber ob dieser realisierbar war, stand wortwörtlich in den Sternen. Es war einer dieser vielen Ideen gewesen, die ihm beim Blick durch das Fenster in den Kopf geschossen kamen. Nur war es bisher nicht mehr als eben dies: Eine Idee. Und eine unausgereifte noch dazu. Doch Jakob wollte etwas hören und William hatte sich unter all den theoretischen Plänen für eben diesen entschieden, da er noch am erfolgversprechenden war.
    »Es wird nicht einfach«, warnte William Jakob vor.
    »Das wird es nie.«
    »Mag sein«, stimmte William ihm indirekt zu. »Aber dieses Mal wird ein Versagen mit dem Tod bestraft.«
    »Erzähle weiter«, sagte Jakob unbeeindruckt. Er war ein Mann, der sich von der Vorstellung des Todes nicht einschüchtern ließ.
    »Okay. Wo fange ich am besten an?«, fragte William nachdenklich in den Raum hinein. »Lass mich dir eine Frage stellen. Was ist die gefährlichste Waffe der Mächtigen?«
    »Das Pharmalien natürlich«, antwortet Jakob.
    »Nein. Auch wenn es die offensichtlichste Waffe ist, so ist es nicht die gefährlichste Waffe«, erklärte William. »Die gefährlichste und gleichzeitig auch stärkste Waffe der Mächtigen, ist das Verbreiten von Fehlinformationen. Solange jede Lüge als Wahrheit von den Menschen akzeptiert wird, sind die Mächtigen in der Lage zu tun und zu lassen was sie wollen. Erst das macht sie zu den Mächtigen. Ohne ihre Lügen, ihren Geheimnissen und ihrem Handeln im Verborgenen wären sie keine Gefahr, da ihnen der Großteil der Menschheit die Wahrheit nicht erlauben würde.«
    »Du hast Recht«, stimmte ihm Jakob nach kurzer Überlegung zu. »Nur was willst du dagegen machen?«
    »Ich will sie mit ihrer eigenen Waffe schlagen«, antwortet William.
    »Du willst Lügen über die Mächtigen verbreiten? Das haben wir schon versucht und…«
    »Nein«, unterbrach ihn William. »Lügen verbreiten ist das Gebiet der Mächtigen. Da können wir nicht mithalten. Doch wir können ihre Lügen in die Wahrheit verwandeln und ihnen so ihre mächtigste Waffe nehmen, oder zumindest die Munition klauen.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Jakob verwirrt. »Wie willst du das machen?«
    »Die Mächtigen haben einen Feind erfunden. Einen Feind, der nie existiert hat. Es war eine Lüge. Wenn auch ihre beste und zerstörerischste zugleich.«
    »So weit so gut«, sagte Jakob.
    »Um dieser Lüge ihrer Macht zu berauben, lassen wir sie einfach wahr werden.«
    Jakob sah noch immer drein, als würde er kein Wort verstehen. Oder es zumindest nicht verstehen wollen.
    »Du willst doch nicht….«
    »Ich will, dass wir den Feind

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