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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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zurück.
    Fremde Stimmen brüllten:
    »Was geht hier vor?«
    »Mein Pager ist durchgeschmort.«
    »Meiner auch.«
    Schritte hallten durch den Flur. Jack konnte vor lauter Rauch nicht sehen, was sich draußen tat.
    Aus grauem Nebel tauchte ein zylindrischer Gegenstand auf. Er kam neben Jack auf dem Boden auf. Es war ein Metallbehälter, von dessen Fuß ein blaues, pulsierendes Licht ausging, begleitet von einem leisen Knistern.
    Jetzt trat auch Malcolm Fletcher ins Wohnzimmer. Seine Bewegungen waren erstaunlich geschmeidig und sicher. Wie ein Tablett balancierte er auf der rechten Handfläche einen Laptop mit Antenne – es war derselbe, mit dem er die Überwachungskameras lokalisiert hatte.
    »Taylor lebt«, erklärte Fletcher ruhig und gelassen. »Zurzeit befindet sie sich in der Nähe des Logan Airport. Einen Anruf können Sie sich sparen. Unser Freund hat ihr Handy abgeschirmt.«
    Jack glaubte nicht richtig zu hören. »Wie –«
    »GPS.« Fletcher drehte den Laptop so, dass Jack auf den Schirm blicken konnte. Darauf bewegte sich ein winziges rotes Auto über den vergrößerten Ausschnitt einer Straßenkarte. »Ich war so frei und habe einen Sender an ihr Auto geheftet. Sie haben hoffentlich nichts dagegen.«

L
    Taylor klickte mit den Fingernägeln gegen das Steuerrad ihres Ford Expedition und beobachtete die Fluggäste, vornehmlich Geschäftsleute, die aus der Ankunftshalle des Flughafens strömten. Am liebsten wäre sie hineingegangen, um ihn direkt am Gate in Empfang zu nehmen, doch er hatte ihr bei seinem letzten Anruf, seinem dritten, eindringlich und ohne weitere Erklärung nahegelegt, im Auto zu bleiben und auf keinen Fall auszusteigen. Über seine Flugnummer und Ankunftszeit hatte er nichts gesagt, also blieb ihr nichts anderes übrig, als zu warten.
    Sie saß da und zweifelte keinen Augenblick daran, in Sicherheit zu sein, zumal, wie sie wusste, zwei erfahrene Männer für ihren Schutz garantierten. Außerdem hatte Jack gleich nach seiner Abfahrt angerufen und gesagt, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauche; er sei dem Sandmann auf der Spur. Was sie allerdings beunruhigte, war die Frage, warum Jack dieses Monster Miles Hamilton in seiner Zelle aufsuchte.
    Jack hatte ihr am Morgen eine Erklärung verweigert. Typisch. Über seine Vergangenheit ließ er sich kaum etwas entlocken. Warum nicht? Warum war er so verschlossen?
    Ein Grund dafür war wohl, wie Taylor glaubte, sein Aufenthalt in Ocean Point. Wenn man gezwungen war, den Mord an einem geliebten Menschen mit anzusehen -
    (Amanda war nicht nur ein geliebter Mensch, meine Gute, sondern die Frau seines Lebens, und sie trug sein Baby, korrigierte eine boshafte Stimme. )
    Wer so etwas erlebt hatte, machte sich notgedrungen die schlimmsten Vorwürfe. Frauen weinten, schrien, warfen mit Porzellan um sich; sie taten alles, um sich davon zu befreien. Nicht so Männer, die glaubten, Haltung bewahren zu müssen und allein mit sich selbst ins Reine kommen zu können.
    Aber am Ende musstest du dir doch helfen lassen, Jack. Na und? Dafür liebe ich dich nicht weniger. Himmel, warum begreifst du das nicht?
    Plötzlich sah sie Jack vor sich, wie er mit verzerrtem Gesicht voller Hass
    (oder Lust?)
    auf dieses gesichtslose Wesen namens Charles Slavitt mit dem Hammer eindrischt. War es das, wovor er sich fürchtete? Dass sie ihm diese Tat nicht würde verzeihen können, die er in blinder Wut begangen hatte?
    Und wenn doch Vorsatz dahintersteckte?, hakte die boshafte Stimme nach.
    Jack hatte nichts Böses an sich, dessen war sie sich sicher. Es gab eine plausible Erklärung, und was in den Zeitungen darüber stand, war frei erfunden. Die Presse interessierte sich nicht für die Wahrheit. Sie verdiente an reißerischen Geschichten, zusammengestoppelt von Wichtigtuern, die sich als Journalisten ausgaben.
    Trotzdem, die Berichte ließen sich kaum ignorieren.
    Verdammt, wann lässt du mich endlich Einblick nehmen in deine Welt?
    Das Handy klingelte.
    Jack, wenn du mir jetzt erzählst, dass was dazwischengekommen ist und du erst später zurückkehrst, kannst du allein nach Hause fahren. Sie beugte sich nach vorn und schaltete die Sprechanlage ein.
    »Hi, Taylor, ich bin’s«, grüßte Jack. »Wo bist du gerade?«
    »Vorm Flughafen, im Wagen. Soll ich reinkommen und dich abholen?«
    »Ich hab’s mir anders überlegt.«
    »Himmel, Jack, nicht schon wieder.«
    »Sei nicht sauer. Es wird dir gefallen. Unterm Sitz liegt eine Überraschung für dich. Sieh mal nach.«
    Sie

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