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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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fuhr los und blieb neben ihm stehen. »Brauchst du mein Handy?«
    »Nein. Ich suche nur nach der Dose mit meinen Kaugummis.«
    »Bist du soeben angepiept worden?«
    »Nein. Warum?«
    Verdammt, das kann doch nicht sein, dachte Jack und geriet in Panik.
    »Was ist los?«, fragte Mike.
    Jack schlug die Wolldecke auf, die auf dem Beifahrersitz lag, nahm die Kamera und blickte ins Gehäuse. Im Sonnenlicht, das durch die Windschutzscheibe fiel, war nicht zu erkennen, was auf der LED-Anzeige stand. Aber als er die Kamera in den Schatten hielt, sah er schwarze Digitalziffern auf grauem Grund:
    35.
    34.
    33.
    Mike lehnte sich ins Fenster. »Was ist?«, fragte er, sichtlich alarmiert.
    »Der Sandmann hat dieses Ding soeben in eine Bombe verwandelt.«

XVII
    Jack war wie versteinert. Er starrte auf das kleine rechteckige Display. Die 30 sprang auf 29, und plötzlich standen ihm die Haare zu Berge. Ihn schwindelte, als er sich hektisch nach allen Seiten umsah und etwas suchte, das eine Explosion am besten absorbieren könnte. Schnell, du hältst eine Bombe in der Hand.
    SCHNELL.
    Mike hatte die Lösung.
    »Runter an den Strand! Wirf das Ding ins Wasser!«, rief er und rannte los. Seine rechte Hand griff zum Holster unter der Schulter.
    Jack legte den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Auf quietschenden Reifen schleuderte der Porsche herum. Nein, am Strand sind zu viele Leute, dachte er. Mit dem Wagen schaff ich ‘s nicht bis zum Wasser, ohne jemanden umzufahren.
    Er würde mit der Bombe in der Hand laufen müssen.
    Auf halbem Weg trat er mit Wucht auf die Bremse. Der Wagen beschrieb einen Viertelkreis und kam im Sand zum Stehen. Aus einer Gruppe von Leuten schallten ihm wüste Beschimpfungen entgegen. Er schnappte sich die Bombe und sprang aus dem Auto. Mike rannte mit gezückter Pistole an ihm vorbei und feuerte zweimal in die Luft.
    »FBI, räumen Sie den Strand. Bombenalarm. Räumen Sie den Strand!«
    Er gab zwei weitere Schüsse ab. Wer in der Nähe war, nahm Reißaus, doch weiter unten am Strand nahm kaum jemand die Warnung zur Kenntnis.
    Vier weitere Schüsse.»Bombenalarm. RÄUMEN SIE DEN STRAND!«
    Jack rannte auf das Wasser zu. Er hielt die Bombe an die Brust gedrückt und fuhr mit dem freien Arm durch die Luft, um sich Platz zu verschaffen. Jetzt brach Panik aus. Eltern nahmen ihre Kinder auf den Arm und rannten kopflos umher, prallten mit anderen zusammen und stolperten, von Schreien gehetzt, über Badetücher und Klappstühle.
    Die Menge löste sich auf. Es war niemand mehr in der Nähe, als Jack in vollem Tempo ins Wasser lief und bis zu den Knien eintauchte. Die Schreie im Hintergrund übertönten das Rauschen der Brandung. Die Wellen schlugen ihm entgegen und drohten ihn von den Beinen zu reißen.
    Jetzt bloß nicht fallen, gütiger Himmel. Wenn du jetzt das Gleichgewicht verlierst, ist es vorbei.
    Noch zwanzig Sekunden, dachte er. Es bleiben dir weniger als zwanzig Sekunden. Du schaffst es nicht.
    Er beobachtet dich. Er beobachtet dich die ganze Zeit. Er hat auch dein Gespräch mit Mike belauscht und hat dich jetzt im Auge.
    Taylor. Was, wenn er seine Drohung wahr macht – Nein, sie ist in Sicherheit.
    Als er zum Stillstand gekommen war, suchte Jack mit den Füßen Halt, holte mit dem Arm aus und schleuderte die Kamera so weit wie möglich von sich, machte auf dem Absatz kehrt und rannte Hals über Kopf zurück.
    Mike folgte mit seinem Blick der Wurfbahn der Kamera und streckte die Hand aus, um ihm aus dem Wasser zu helfen.
    Es krachte. Ein Schüttern ging durch den Sand. Jack verlor die Balance und riss Mike mit sich zu Boden. Aus dem Wasser schoss eine Fontäne in die Luft, als wäre ein Torpedo explodiert. Jack wälzte sich auf die Seite und sah die Wassersäule zerstieben und in Tropfenschleiern herabregnen.
    Plötzlich war es ganz still. Mike stand auf und half seinem Freund auf die Beine. »Alles okay?«, fragte er, vor Aufregung zitternd.
    Jack nickte und wischte sich den Sand aus den Augen.
    Ein Handy läutete. Seins. Es war ihm aus der Hemdtasche vor die Füße gefallen.
    Er bückte sich, um es aufzuheben. Wer ihn anzurufen versuchte, war ihm klar.
    »Ausgezeichnete Arbeit«, lobte der Sandmann. »Die Bombe ins Wasser zu werfen – großartig. Darauf wäre nicht einmal ich gekommen.«
    Jack konnte nicht richtig zuhören. Er war außer Atem und so benommen, dass er alles wie verschwommen wahrnahm. Blinzelnd schaute er sich um und sah die Menge der Badegäste an der Uferstraße aufgereiht.
    »Sie haben

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