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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Haustür auf- und zugehen.
    »Er muss verschwinden«, erklärte Jack. »Wenn die Kameras eingeschaltet werden, und der Sandmann sieht ihn, kracht’s.«
    »Wenn die Kameras eingeschaltet werden, sieht unser Freund nur das, was ich ihm zu sehen erlaube«, erwiderte Fletcher. »Als Sie im Pool Verstecken gespielt haben, war ich so frei, dafür zu sorgen, dass unser Stelldichein geheim bleibt. Trotzdem wär’s gut, wenn Sie Alan davonjagten. Wir wollen schließlich nicht, dass unser Erzengel nervös wird.«
    »Ich kümmere mich um Alan. Was haben Sie jetzt vor?«
    Fletchers Zungenspitze fuhr wie eine Schlange über die Unterlippe.
    »Na was schon? Die Augen offen halten.«

XXXVII
    Fletcher lauschte Jacks Schritten auf der Treppe und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Szene vor dem Fenster.
    Die Haustür fiel ins Schloss. Er schaute nach unten. Alan Lynch war weniger als zehn Meter entfernt.
    So nah, dachte Fletcher.
    Erinnerungen marschierten vor seinem inneren Auge auf. Er sann ihnen nach wie ein Entomologe einem Insekt, das ihn gestochen hat.
    Er fragte sich, ob Alan wohl noch an ihn dachte – und wie er reagieren würde, wenn er erführe, dass der Mann, der das FBI und seine Verstrickungen mit Graves bloßzustellen versucht hatte, die Identität des Sandmanns kannte, eines ehemaligen Patienten von Graves.
    Fletcher wandte sich vom Fenster ab. Gabby würde als Erstes den Jungen im Krankenhaus zum Schweigen zu bringen versuchen. Vielleicht eine Bombe ins Foyer legen. Und danach die nächste Familie aufs Korn nehmen. Fletcher zweifelte keinen Augenblick daran, dass er in wenigen Tagen erneut zuschlagen würde, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen, denn genau das war es, worauf er es anlegte.
    Jetzt aber galt es, sich um Alan zu kümmern. Alan und seine Spießgesellen mussten in Atem gehalten werden, während Jack auf den Sandmann Jagd machte.
    Fletcher sah sich im Schlafzimmer um. Als sein Blick die Tote auf dem Bett streifte, hatte er einen Einfall.
    Er legte ihr die linke Hand auf den Kopf, hob ihn ein wenig an und drückte seinen rechten Daumen auf die Haut über dem linken Jochbein. Dann legte er den Kopf zurück aufs Kissen, nahm seinen Laptop und verließ das Schlafzimmer.
    Ein vollständiger Fingerabdruck auf der Wange der Frau. Mit einem weichen Pinsel und fluoreszierendem Pulver würde jedes Kind diesen Abdruck sicherstellen können.
    Malcolm Fletcher lächelte. Was für eine nette Art, Alan Lynch von seiner Wiederauferstehung in Kenntnis zu setzen.

XXXVIII
    Alan Lynch hatte ihm den Rücken zugekehrt und gab Jack Gelegenheit, seinen ehemaligen Boss anzuvisieren, ohne selbst gesehen zu werden. Alan hatte sich mit den Jahren verändert und am Bauch angesetzt. Sein Gesicht aber war immer noch dunkel und hager, fast knochig. Typisch für ihn auch die gepflegte Lässigkeit: Er trug keine Anzugjacke, die Krawatte hing lose vom aufgeknöpften Kragen, und die Hemdsärmel waren bis zu den Ellbogen umgekrempelt. So gab er den Mann, der energisch zupackte. Das kam gut an bei der Presse.
    Er stand neben einem groß gewachsenen Mann mit blonden Haaren. Die beiden hatten die Köpfe zusammengesteckt und beredeten offenbar miteinander, was andere nicht hören sollten.
    Jack ging auf sie zu. Alan wurde auf ihn aufmerksam und warf einen Blick über die Schulter zurück.
    »Jack«, grüßte er überrascht. »Sind Sie’s wirklich? Himmel. Kaum wiederzuerkennen mit all diesen Muskeln. Gibt es noch Hanteln, die schwer genug für Sie sind?«
    Er lachte über seinen Scherz. Ebenso der große Mann.
    Alan sagte: »Victor, darf ich vorstellen, das ist Jack Casey, einer der scharfsinnigsten Profiler aus meinem Team.«
    Lächelnd streckte Victor seine Hand aus. Jack schüttelte sie und war überrascht von dem kräftigen Händedruck.
    »Schön, Sie kennenzulernen«, meinte Victor. Und an Alan gewandt: »Ich werde dann mal gleich anrufen. Sie entschuldigen mich, meine Herren.«
    »Sind Sie Profiler?«, fragte Jack.
    »Nein, Kriminaltechniker«, antwortete Victor.
    »Welches Fach?«
    »Fingerabdrücke.«
    »Victor ist einer unserer besten Experten«, bemerkte Alan. »Ich würde sagen, der beste.«
    »Wie geht’s Paul Woodman?« Jack richtete seine Frage an Victor. »Seit seinem Unfall mit dem Schneemobil macht ihm ja, wie man hört, sein Rücken zu schaffen.«
    »Er schlägt sich durch, so wie wir alle.«
    »Grüßen Sie ihn von mir.«
    »Mach ich.«
    Aber dann müsstest du nach Clearwater, Florida, wo er seit zwei Jahren im

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