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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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an, dass niemand sie mehr als Schoßtiere hält«, sagte Leoman, während er erneut die Sterne musterte. »Wir reiten unserer Apokalypse entgegen, ja? Nun gut.«
    »Wir könnten die Pferde zurücklassen«, sagte Corabb. »Und einfach wegfliegen. Das würde viel schneller gehen.«
    »Aber das wäre nicht besonders nett, oder?«
    »Das stimmt. Ehrenvolle Tiere, die Pferde. Du wirst uns anführen, Geflügelter, und wir werden siegen.«
    »Ein unmöglicher Sieg.«
    »Viele unmögliche Siege, Kommandant.«
    »Einer würde genügen.«
    »Nun gut«, sagte Corabb. »Dann also einer.«
    »Ich will das alles nicht, Corabb. Ich will nichts davon. Ich habe vor, diese Armee aufzulösen.«
    »Das wird nichts werden, Kommandant. Wir kehren an unseren Geburtsort zurück. Es ist die richtige Jahreszeit dafür. Um Nester auf den Dächern zu bauen.«
    »Ich glaube, für dich ist es Zeit, schlafen zu gehen«, sagte Leoman.
    »Ja, du hast recht. Ich werde jetzt schlafen.«
    »Dann geh. Ich werde noch einige Zeit hierbleiben.«
    »Du bist Leoman von den Federn, und es soll so sein wie du sagst.« Corabb salutierte und schritt dann zurück zum Lager mit seinen übergroßen Geiern. Das war eigentlich gar keine so schlechte Sache, dachte er. Schließlich überlebten Geier, weil alle anderen es nicht taten.
    Leoman, der nun allein war, betrachtete weiter den Nachthimmel. Er wünschte sich Toblakai an seiner Seite. Für den riesigen Krieger existierte so etwas wie Ungewissheit nicht. Leider fehlt es ihm auch an Feinheit. Die Keule von Karsa Orlongs Urteil würde nicht zulassen, dass unangenehme Wahrheiten verborgen blieben.
    Eine Meerratte. Er würde darüber nachdenken müssen.
     
    »Mit denen da dürft Ihr nicht hereinkommen!«
    Der riesige Krieger blickte zurück zu den Köpfen, die er hinter sich herschleifte, hob dann Samar Dev hoch, setzte sie auf dem Boden ab und glitt schließlich selbst von seinem Pferd. Er klopfte sich den Staub aus seinem Fellumhang und ging zum Torwächter hinüber. Packte ihn und warf ihn in einen nahe stehenden Karren.
    Irgendjemand schrie – und hörte rasch damit auf, als der Krieger herumwirbelte.
    Zwanzig Schritt die Straße entlang rannte der zweite Torwächter in der herabsinkenden Abenddämmerung davon – zu dem Blockhaus, um zwanzig oder mehr seiner Kameraden zu holen, wie Samar vermutete. Sie seufzte. »Das hat nicht gerade gut angefangen, Karsa Orlong.«
    Der erste Wächter, der in den Trümmern des geborstenen Karrens lag, rührte sich nicht.
    Karsa Orlong beäugte Samar Dev. »Es ist alles in Ordnung, Frau. Ich habe Hunger. Such mir eine Schenke, eine mit einem Stall.«
    »Wir werden uns schnell bewegen müssen, und was mich angeht, so bin ich dazu nicht in der Lage.«
    »Du wirst allmählich zur Last«, sagte Karsa Orlong.
    Ein paar Straßen entfernt begannen Alarmglocken zu läuten. »Hebt mich wieder auf Euer Pferd«, sagte Samar, »und ich werde Euch die Richtung zeigen, in die Ihr gehen müsst, wofür das auch immer gut sein mag.«
    Er trat zu ihr.
    »Vorsichtig, bitte – dieses Bein kann nicht mehr viel Gezerre und Gestoße ertragen.«
    Er machte ein angewidertes Gesicht. »Du bist weich, wie alle Kinder.« Doch er war weniger willkürlich, als er sie wieder aufs Pferd setzte.
    »Diese Seitenstraße entlang«, sagte sie. »Weg von den Alarmglocken. In der Trosfalhadanstraße gibt es eine Schenke – es ist nicht weit.« Sie warf einen kurzen Blick nach rechts und sah einen Trupp Stadtwachen weiter hinten in der Hauptstraße auftauchen. »Schnell, Krieger, wenn Ihr nicht vorhabt, diese Nacht in einer Gefängniszelle zu verbringen.«
    Bürger waren zusammengelaufen und beobachteten sie. Zwei waren zu dem toten oder bewusstlosen Wächter hinübergegangen und kauerten sich jetzt hin, um den unglücklichen Mann zu untersuchen. Ein anderer, der ganz in der Nähe stand, beklagte sich über seinen kaputten Karren und deutete auf Karsa – aber nur, wenn der Krieger nicht in seine Richtung schaute.
    Sie bewegten sich die Straße entlang, die parallel zur alten Stadtmauer verlief. Samar warf den zahlreichen Zuschauer, die sich entschlossen hatten, ihnen zu folgen, finstere Blicke zur. »Ich bin Samar Dev«, sagte sie laut. »Wollt ihr riskieren, von mir verflucht zu werden? Na, will das wirklich jemand?« Die Leute wichen zurück wandten sich dann schnell ab.
    Karsa warf ihr einen Blick zu. »Du bist eine Hexe?«
    »Ihr habt ja keine Ahnung.«
    »Und wenn ich dich da draußen in der Wüste

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