SdG 11 - Die Kochenjäger
Unterstützung Eurer Zauberer einschließlich des Hohemagiers hier erhebliche, vielleicht verheerende Verluste erleiden werden, sollten wir mit ihnen zusammenprallen. Verluste, die schwer genug sind, um uns zurückzutreiben, ja, dass wir sogar vollständig vernichtet werden.«
Die Mandata blickte erst Admiral Nok und dann den Schnellen Ben stirnrunzelnd an.
Letzterer zuckte die Schultern. »Ich weiß noch nicht einmal, wer sie sind, und ich hasse sie bereits.«
Keneb grunzte. Was für ein toller Hohemagier.
»Was schlagt Ihr also vor, Destriant Run’Thurvian?«
»Wir haben uns auf diese Situation vorbereitet, Mandata, und wir glauben, dass wir mit Unterstützung Eurer Zauberer unser Vorhaben erfolgreich in die Tat umsetzen können.«
»Ein Tor«, sagte der Schnelle Ben.
»Ja. In der Sphäre von Fanderay und Togg gibt es Meere. Raue, grimmige Meere, aber welche, auf denen man nichtsdestotrotz navigieren kann. Es wäre nicht weise, unsere Reise in jene Sphäre allzulang auszudehnen – die Risiken sind zu groß –, aber ich glaube, dass wir sie lange genug überleben können, um erst vor der Küste von Quon Tali wieder hier aufzutauchen, direkt vor dem Horn von Dal Hon.«
»Wie lange wird das dauern?«, fragte Admiral Nok.
»Eher Tage als Monate, Admiral«, erwiderte der Destriant.
»Ihr habt von Risiken gesprochen«, erlaubte sich Keneb einzuwerfen. »Welche Arten von Risiken?«
»Naturgewalten, Faust. Stürme, untergetauchte Eisberge. In jener Sphäre ist der Meeresspiegel gesunken, denn viele Länder sind im Griff des Eises. Es ist eine Welt, die mitten in katastrophalen Veränderungen begriffen ist. Immerhin ist die Jahreszeit, die jetzt dort herrscht, die am wenigsten schlimme -was das angeht, haben wir wirklich Glück.«
Der Schnelle Ben schnaubte. »Vergebt mir, Destriant, aber ich spüre nichts Zufälliges in alledem. Da ist zum einen irgendein Savannengeist, der uns mit diesen Winden vorantreibt, als ob jeder Augenblick, den wir gewinnen, irgendwie bedeutsam wäre. Ein Savannengeist, um des Vermummten willen. Und jetzt habt Ihr ein Ritual vorbereitet, um ein gewaltiges Tor auf den Meeren zu öffnen. Dieses Ritual muss vor Monaten begonnen haben – «
»Vor zwei Jahren, Hohemagier.«
»Vor zwei Jahren! Ihr habt gesagt, Ihr hättet auf uns gewartet … Ihr habt gewusst, dass wir kommen würden – vor zwei Jahren? Wie viele Geister und Götter stoßen uns eigentlich hier herum?«
Der Destriant sagte nichts, faltete die Hände vor sich auf dem Kartentisch.
»Vor zwei Jahren«, murmelte der Schnelle Ben.
»Von Euch, Hohemagier, brauchen wir rohe Macht – das wird anstrengend, ja, aber nicht so mühsam, dass Ihr Schaden erleiden werdet.«
»Oh, das ist schön.«
»Hohemagier«, sagte die Mandata, »Ihr werdet Euch für die Grauen Helme verfügbar halten.«
Er seufzte und nickte dann.
»Wie bald, Destriant?«, fragte Admiral Nok. »Und wie sollen wir die Flotte anordnen?«
»Höchstens drei Schiffe nebeneinander, jeweils zwei Kabellängen voneinander entfernt, nicht mehr – die Schussweite eines Kurzbogens. Ich schlage vor, Ihr fangt unverzüglich damit an, Eure Flotte bereitzumachen, Admiral. Das Tor wird morgen in der Morgendämmerung geöffnet werden.«
Nok erhob sich. »Dann muss ich mich verabschieden. Mandata.«
Keneb musterte den Schnellen Ben auf der anderen Seite des Tischs. Der Hohemagier sah elend aus.
Kalam wartete, bis der Schnelle Ben auf dem Mitteldeck auftauchte, und ging dann zu ihm. »Was hat dich denn schier aus den Stiefeln gehauen?«, fragte er.
»Ist nicht wichtig. Wenn du hier bist, um mich mit irgendetwas zu piesacken – egal, mit was –, sollte ich dir sagen, dass ich dazu nicht in der Stimmung bin.«
»Ich habe nur eine Frage«, sagte der Assassine, »aber die muss ich dir unter vier Augen stellen.«
»In unserem Kabuff unter Deck.«
»Gute Idee.«
Kurze Zeit später hockten sie wieder einmal in der schmalen, unbeleuchteten Nische zwischen Kisten und Ballen. »Es geht …«, sagte Kalam und verzichtete auf jegliches Vorgeplänkel, »um die Mandata.«
»Was ist mit ihr?«
»Ich bin nervös.«
»Oh, wie schlimm für dich. Glaub mir, das schlägt sogar noch das Gefühl, vor Angst schier verrückt zu werden, Kalam.«
»Die Mandata – «
»Was ist das? Eine Frage?«
»Ich muss es wissen, Ben. Bist du an ihrer Seite?«
»An ihrer Seite? Wo? Im Bett? Nein. T’amber würde mich umbringen. Nun, wenn sie sich vielleicht entschließen würde,
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