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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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ausgeschnittenen, metallisch glänzenden goldfarbenen Pullover, ausgewaschene Jeans mit Löchern an strategisch günstigen Stellen, die mit Flicken aus Spitze versehen waren, dazu hochhackige Stiefeletten in einem Goldton – die hatte sie aus einer Schachtel in ihrem Kofferraum bergen müssen –, und unter allem die aufregendste Unterwäsche, die sie besaß: ein Set aus cremefarbener Seide mit Spitze.
    Wenn er da Nein sagen würde, musste er schwul sein.
    Sie warf noch einmal einen Blick auf die in der Mitte des Lenkrads klebende Haftnotiz. Shore Drive Nummer 1005 lag irgendwo entlang dieser Straße. Tags zuvor war ihr beim Lesen gar nicht klar geworden, dass Vinny irgendwo nördlich der Uferpromenade direkt am Wasser wohnte. Wie cool war das denn?
    Als sie vor einer Zeile Strandhäuser anhielt, rüttelte eine steife Novemberbrise an ihrem Auto. Obwohl es sich um Reihenhäuser handelte, waren sie groß und frisch in Pfirsich-, Blau- und hellen Gelbtönen gestrichen. Sie schaute nach, ob Vinnys Honda Civic in dem Carport unter dem höher gelegenen Erdgeschoss stand, doch der Sportwagen fehlte.
    Aber wo sollte er an einem Samstagvormittag schon stecken?
    Lia machte sich auf eine Enttäuschung gefasst und parkte ihr Auto am Straßenrand. Während sie auf die Stufen zu Nummer 1005 zuging, knöpfte sie die cremefarbene Jacke mit dem falschen Pelzkragen zu.
    Kribbelig vor Vorfreude drückte sie auf die Klingel und wartete. Ja, es hatte sie ziemlich erwischt, aber es war nicht ihre Art, einem Mann hinterherzulaufen, vor allem keinem jüngeren . Obwohl Sie nicht gerade ernste Absichten hatte. Es ging ihr nur um Sex.
    Außer einem dumpfen Geräusch von drinnen warnte sie nichts davor, dass plötzlich die Haustür aufflog. Lia musterte die hübsche junge Schwarze mit stummem Erstaunen. Sie hätte mit so etwas rechnen müssen, das hatte sie aber nicht.
    »Entschuldigung«, murmelte sie. »Ich glaube, ich habe mich in der Tür geirrt.«
    »Wen suchen Sie denn?«, fragte das Mädchen gar nicht mal unfreundlich.
    »Äh …« Lia drehte sich um und sah einen Schwarzen mit breitem Brustkorb die Treppe herunterkommen. Sofort überkam sie Erleichterung. »Ich dachte, Vinny DeInnocentis würde hier wohnen.«
    »Tut er auch«, sagte die Frau, die angesichts von Lias Verwirrung lächeln musste. »Ich glaube, er ist noch am Strand und läuft. Aber warum warten Sie nicht hier auf ihn? Es kann nicht mehr lange dauern, bis er zurückkommt.«
    »Gern, das ist nett.« Dankbar betrat sie den warmen, marmorgefliesten Hausflur.
    »Ich bin Natalie«, stellte sich die Frau vor. »Aber nennen Sie mich Nate. Und das ist Teddy.«
    Der muskelbepackte Mann lächelte und offenbarte die weißesten Zähne, die Lia je gesehen hatte. »Freut mich, Sie kennenzulernen«, donnerte er mit Bassstimme.
    »Teddy und Vinny arbeiten zusammen«, erklärte Nate.
    »Oh«, machte Lia. »Ich …« Ich bin nur ein Mädchen aus der Gegend, das mit Vinny schlafen und ihm anschließend den Laufpass geben will . »Ich bin Lia«, sagte sie stattdessen und verschränkte ihre kalten Hände ineinander.
    »Kommen Sie in die Küche, Lia. Wir haben jede Menge Kaffee und Toast«, lud Nate sie ein.
    Lia zog ihre Jacke aus und hing sie über einen Stuhl in der Essecke. Die hell und freundlich gehaltene Küche bot einen atemberaubenden Ausblick auf den Atlantik, der heute ziemlich aufgewühlt aussah. Weiße Schaumkronen tanzten auf den Wellen und die Sonne verschwand immer wieder hinter vorüberziehenden Wolken.
    »Wow, Sie haben es ja toll hier«, meinte Lia und sah sich neidisch in der großzügig geschnittenen Küche um. »Gehört Ihnen das Haus oder …?«
    »Nein, wir wohnen hier zusammen zur Miete«, antwortete Nate, wobei sie Teddy vertrauensvoll die Hand auf den breiten Rücken legte. »Schenkst du Lia einen Kaffee ein, Baby?«, bat sie ihn.
    »Klar. Wie trinken Sie Ihren Kaffee, Ma’am? Mit Milch und Zucker?«
    Ma’am ? So hatte sie noch nie jemand genannt. »Äh, ja, bitte«, gab sie zurück, die Gastfreundlichkeit des Paars und die offensichtliche Zuneigung der beiden zueinander machte sie verlegen.
    Während sie an ihrem Kaffee nippte und aus dem Fenster schaute, fragte sie sich, welcher Blödmann an so einem Tag draußen herumlaufen wollte. Wie von diesem Gedanken herbeizitiert, kam ein Mann mit Kapuze die Treppe zum Balkon im Hochparterre heraufgejoggt. Vinny war wieder da, er hatte von der Kälte gerötete Wangen und hielt die Hände in den Ärmeln. Lia konnte ihn kurz

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